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Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Titel: Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)
Autoren: Bonnyb.
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Redeschwall über uns ergehen.
Jannis saß glücklicherweise weit genug weg und warf mir nur ab und zu ein paar kurze Blicke zu. Keinem fiel die Spannung zwischen uns auf. Jacky verließ als Erste das Haus, da sie mit dem Bus in die Grundschule fuhr. Wir anderen folgten zwanzig Minuten später. Schweigsam stiegen wir ins Auto und ich freute mich auf die Schule. Ich konnte sicher sein Jannis den gesamten Morgen nicht zu begegnen.

Als wir am Nachmittag nach Hause kamen, packte Jannis sein Zeug und verabschiedete sich von uns. Seine Eltern würden von der Geschäftsreise heimkehren und erwarteten, ihn zu Hause vorzufinden.
Es erleichterte mich, ein paar Tage Ruhe vor ihm zu haben. Nicht, dass ich ihn nicht mehr mochte. Nein, ich war einfach mit den seltsamen Gefühlen, die ich in seiner Gegenwart spürte, überfordert.
Ich sorgte mich um sein Wohl, aber etwas anderes war da nie, bis zu diesem Zeitpunkt. Die neuen Gefühle waren sexueller Natur, das hatte ich am Morgen ganz klar und deutlich gespürt.
Weshalb fühlte ich so? Bei einem ... bei einem männlichen Wesen. Ich wollte nicht Junge und nicht Mann sagen, denn Jannis befand sich in einem Stadium mitten zwischen beidem.
Noch nie hatte ich so empfunden. Noch nie bei irgendeinem anderen Mann.
Noch nie hatte ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet.
Ich versuchte, dem nicht allzu viel Bedeutung beizumessen. Vielmehr versuchte ich, mir selbst einzureden, dass das alles nichts zu bedeuten hatte. Und tatsächlich hatte ich schon ein besseres Gefühl, als ich Jannis zwei Tage nicht zu Gesicht bekam.
Am Sonntagabend begann ich wieder zu grübeln. Ich bekam direkt ein wenig Angst vor dem Montag, an dem ich Jannis in der Schule wieder begegnen würde.
Betty bemerkte meine angespannte Stimmung. Als wie zu Bett gingen kuschelte sie sich an meine Brust und fragte mich aus.
"Was ist mit dir los, Tom? Du wirkst so abwesend und so angespannt." Natürlich traf die den Nagel auf den Kopf. Ihre Finger kraulten meine Brust.
Was mir sonst gefiel, bereitete mir gerade Unbehagen. Am liebsten hätte ich sie von mir herunter geschoben. Ihre sanften Berührungen waren mir heute irgendwie unangenehm.
"Ich habe keine Ahnung, Betty. Der Vorfall mit Jannis macht mir noch zu schaffen. Wir sollten eigentlich das Jugendamt informieren."
Betty rückte etwas ab, stützte sich auf ihren Ellenbogen und sah mich an.
"Ja, ... eigentlich, aber so sind wir noch nie verfahren und Jannis würde es als Verrat werten. Nein, lass es uns so versuchen. Du hast einen tollen Draht zu ihm. Er vertraut dir." Sie lächelte mich an, küsste mich kurz, drehte sich und kuschelte sich in ihr Kissen.
Einen guten Draht, Vertrauen, sicher das stimmte, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas ganz anders in mir sah, sehen wollte, oder von mir erwartete ...

Im Laufe der nächsten Woche spitzte sich die Situation weiter zu.
Jannis verbrachte wie üblich viel Zeit mir unserem Sohn, also bei uns.
Immer wieder lief ich ihm, mehr oder weniger häufig, über den Weg. In letzter Zeit hatte ich das Gefühl ihm immer öfter zu begegnen.
Am Dienstag rannte ich wie immer meine zehn Kilometer im Wald. Völlig verschwitzt stieg ich unter die Dusche und genoss das Wasser auf meiner Haut. Ich hatte mich ordentlich frei gelaufen, war entspannt und ausgeglichen, jedenfalls solange, bis ich, noch immer nackt, vor dem Spiegel stand. Ich rasierte mich gerade, als die Tür aufflog. Ich hatte wohl vergessen, sie abzuschließen. Jannis stand im Raum. Erst überrascht schauend glitten seine Blicke dann einmal über meinen Körper, hoch und runter.
"Entschuldigung Thomas, ich wusste nicht, dass Sie noch drin sind ..." Leise waren seine Worte und so ausgesprochen, dass ich nicht böse sein konnte.
Unbehaglich griff ich nach dem nächstbesten Handtuch und legte es mir um die Hüften. Eigentlich wäre das jetzt der Zeitpunkt für ihn gewesen, den Raum zu verlassen und die Tür von außen zu schließen, aber er blieb und sah mich, im Türrahmen lehnend, an. Ich holte tief Luft und rasierte mich weiter, so als wäre er gar nicht anwesend. Seine Blicke machten mich nervös und so kam es, dass ich mich schnitt.
"Autsch ... verdammt!", fluchte ich und ließ den Rasierer fallen.
Mit zwei Schritten überbrückte Jannis den Abstand zwischen uns, in der Hand die Rolle mit Toilettenpapier.
Er riss ein Stück ab und trat ganz dich an mich heran.
"Moment ...", flüsterte er und hielt meinen Kopf an der Wange mit der einer Hand, um mit der anderen
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