Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
stand er nun und wusste nicht, dass sie ganz in seiner Nähe war und er ihr Leben maßgeblich beeinflusst hatte. Wie wäre ihm wohl zu Mute gewesen, wenn man ihm alle Hoffnungen genommen und sein Leben zerstört hätte? Plötzlich kam ihr ein Gedanke.
    Wieder betrachtete sie Drew Chalmers' breite Schultern. Den Presseberichten zufolge war Beverley Travers eine sehr besitzergreifende Frau, und Drew Chalmers wollte sie heiraten, wohingegen sie sich nach ihrer Scheidung nicht so schnell wieder binden wollte. Ermutigt von dem Cocktail und dem Wein, den sie getrunken hatte, ließ Kirsty ihrer Fantasie freien Lauf. Was wäre, wenn ...?
    Aber nein ... Was hatte er noch über sie gesagt? Dass sie niemals glaubwürdig eine Rolle verkörpern könne?
    Na, dem werde ich es zeigen, dachte sie und fasste einen Entschluss. Er würde seine Worte bereuen, noch ehe der Abend vorbei wäre. Plötzlich erwachte ihr Kampfgeist, und sie weigerte sich, auf die warnende innere Stimme zu hören, die sich meldete.

    Als sie sah, wie Drew Chalmers das Hotel verließ, stand Kirsty auf und eilte in ihr Zimmer. Seine Zimmernummer war 107. Sie musste die Suite nur finden und sich irgendwo verstecken - auf dem Balkon oder im Bad. Drew Chalmers erwartete seine Geliebte, und sie würde dafür sorgen, dass es kein romantisches Intermezzo wurde, sondern eine Komödie. Allerdings würde sie die Ironie der Situation nur auskosten können, wenn sie in dem Seidennachthemd, das Chelsea ihr aus Südfrankreich mitgebracht hatte, aus dem Bad käme und die Rolle der Naiven spielte, die man im Schlafzimmer ihres Geliebten ertappt hatte. Dann werden wir ja sehen, wer wirklich spielen kann, dachte Kirsty und lächelte zufrieden. Natürlich würde sie irgendwann gezwungen sein, die Wahrheit zu sagen, aber erst, nachdem Drew Chalmers eingesehen hatte, dass er sie falsch eingeschätzt hatte.
    Dass ihr Plan nicht ganz ausgereift war oder sich vielleicht nicht in die Tat umsetzen lassen würde, wollte sie sich nicht eingestehen. Es geschieht ihm recht, dachte sie trotzig, als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. Und sie hoffte, dass er das ganze Wochenende brauchen würde, um Beverley Travers von seiner Unschuld zu überzeugen. Er war ein überheblicher, gefühlloser Mistkerl.
    Er musste gewusst haben, dass sie die Schauspielschule gerade erst beendet hatte ...
    Da sie wusste, dass Beverley Travers jede Minute kommen konnte, zog Kirsty sich schnell bis auf BH und Slip aus und schlüpfte dann in das Nachthemd und ihren dicken Morgenmantel, ein Relikt aus ihrer Schulzeit, in dem sie kein Aufsehen erregen würde, wenn sie im Flur jemandem begegnete. Aus einem Impuls heraus nahm sie den Zeitungsausschnitt, den sie immer dabeihatte, aus ihrer Handtasche und steckte ihn in die Tasche des Morgenmantels.
    Zum Glück war jedoch niemand auf der Treppe zum Stockwerk darüber, in dem sich Drew Chalmers' Suite befand. Kurz darauf stand Kirsty vor der Tür und biss sich ärgerlich auf die Lippe, als ihr klar wurde, dass sie nicht wusste, wie sie hineingelangen sollte.
    Sie spielte bereits mit dem Gedanken, ihren Plan aufzugeben, als jemand sie am Arm berührte.
    Entsetzt drehte sie sich um, weil sie damit rechnete, sich Drew Chalmers gegenüberzusehen. Dann atmete sie erleichtert auf, als sie feststellte, dass es nur ein Zimmermädchen war.
    „Sie haben Codekarte vergessen?" Sie war Spanierin, wie Kirsty vermutete, und hatte offenbar Mitleid mit ihr, denn sie lächelte freundlich. „Ich Sie reinlassen."
    Die Götter sind mir heute Abend hold, dachte Kirsty, während sie sich bei ihr bedankte, und betrat die Suite.
    Erstaunt blickte sie sich in dem luxuriös ausgestatteten Wohnzimmer um, als sie draußen Geräusche hörte. Sie schaffte es gerade noch, durch die nächstbeste Tür zu schlüpfen, die zum Schlafzimmer führte, bevor sie hörte, wie die Tür zur Suite geöffnet und das Licht eingeschaltet wurde.
    Jemand ging im Zimmer herum. Kirsty lauschte angestrengt und hörte das Klirren von Eis und weitere leise Geräusche, bis das Licht wieder ausgeschaltet und die Tür geschlossen wurde. Dann fiel ihr ein, dass Drew Chalmers Champagner bestellt hatte. Vorsichtig öffnete sie die Tür und stellte fest, dass sie richtig geraten hatte. Im Mondlicht, das durchs Fenster fiel, sah sie die Umrisse eines Eiskühlers auf dem niedrigen Tisch. Erleichtert atmete sie auf. Das nächste Mal würde sie vorbereitet sein. Sie hoffte nur, dass Beverley Travers nicht im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher