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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
Autoren: Tom Clempson
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Sicherheit.
    » Was soll denn das?«, rief ich atemlos, immer noch davon überzeugt, dass dies ein Versehen war und er sich gleich groß und breit bei mir entschuldigen würde.
    » Du verdammte Sau!«, schrie er, sprang auf mich zu und gab mir einen so heftigen Stoß, dass ich das Gleichgewicht verlor.
    Ich versuchte hektisch, mich auf den Beinen zu halten, schlitterte aber schon im nächsten Moment mit meinem Hintern über den nassen Asphalt. Ich kam sofort wieder auf die Beine und war froh, dass Zack die Gelegenheit nicht genutzt hatte, mir den Kopf einzutreten.
    » Zack, was soll denn das?«, fragte ich erneut, verzweifelt darum bemüht, ihn zur Vernunft zu bringen. Wenn er mich seinen Namen sagen hörte, würde er vielleicht zu sich kommen.
    » Du bist eine verdammte Sau!«, schrie er, während ihm Speichel an den Lippen klebte und Tränen über sein Gesicht rollten. Er sah aus, als hätte er die Tollwut.
    So langsam glaubte ich wirklich, dass er mich für eine Sau hielt.
    » Was zum Teufel machst du da?«, wollte ich wissen und hob zum ersten Mal die Stimme. Wenn man sich mitten in einem Kampf befindet, dann verliert das Gehirn manchmal die Fähigkeit, einen neuen Gedanken zu fassen, also gibt man immer wieder denselben Scheiß von sich. Denn im Grunde wusste ich zu diesem Zeitpunkt ganz genau, was er machte– er haute mir ordentlich auf die Fresse.
    » Du…!«
    Würde er auch mal was anderes sagen als » verdammte Sau«?
    » …verdammte Sau!«
    Offenbar nicht.
    » Du…!«
    Ach komm, jetzt reicht’s langsam.
    » Ich bring dich um!«
    Veränderungen sind nicht immer positiv.
    » Warum?«, fragte ich und wich im selben Maße zurück, in dem er auf mich zukam.
    » Ich weiß, was du über mich erzählst! Ich bin doch kein Idiot!«
    » Was?«
    Ich tat so, als wüsste ich nicht, wovon er redete, doch hatte ich das schreckliche Gefühl, ganz genau zu wissen, wovon er redete. Ich hatte den furchtbaren Verdacht, dass Helena, unmittelbar nachdem sie gehört hatte, dass ich Zack als zwanghaften Wichser hingestellt hatte, zu ihm gelaufen war.
    » Ich weiß, was du gesagt hast, Jack!«
    » Ich weiß nicht, wovon du redest!«, entgegnete ich nach einer rhetorischen Pause, um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen.
    » Wie merkwürdig«, entgegnete er, nachdem er geradezu erschreckend schnell seine Fassung wiedergewonnen hatte. » Weil du es erst vor wenigen Stunden gesagt hast! Du hast gesagt, ich bin pervers!«
    » Also das… das habe ich nicht gesagt!« Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, alles rundheraus zu leugnen. » Ich hab nur wiederholt, was ein anderer mir erzählt hat! Außerdem hab ich’s nicht mal geglaubt!«
    Er schien konzentriert darüber nachzudenken, was er als Nächstes sagen sollte– vielleicht dass er einen schrecklichen Fehler begangen hatte.
    » So hat sich das für mich nicht angehört«, gab er zurück.
    » Du warst ja auch nicht dabei! Du hattest nur Informationen aus zweiter Hand über etwas, das ich aus zweiter Hand erfahren hatte.«
    Nicht sehr überzeugend, aber unter den gegebenen Umständen das Beste, was mir einfiel.
    » Wenn du das nächste Mal irgendwelche Gerüchte verbreitest, dann solltest du dich besser informieren, ob sie auch der Wahrheit entsprechen!«, knurrte er. » Okay, ich bin schwul! Tut mir leid, wenn dir das nicht passt, aber das heißt noch lange nicht, dass ich total pervers bin, verstanden?«
    » Ich…«
    Nach einem letzten Schubser, gefolgt von einem » Sau!«, marschierte er davon.
    Was ist eigentlich gerade passiert?
    Ich bin dem gelben Steinweg gefolgt und sozusagen allen wilden Tieren aus dem Weg gegangen, und das alles nur, um mir von Dorothys Freund die Fresse polieren zu lassen. Da stand ich nun benommen nur wenige Meter vom McDonalds-Eingang entfernt, und erst langsam ging mir auf, dass sich mein Gesicht so anfühlte, als hätte es mit der falschen Seite des Fleischwolfs Bekanntschaft gemacht.
    Mit festen Schritten bahnte ich mir den Weg zum Eingang (zumindest hatte ich den Eindruck fester Schritte, vielleicht bin ich auch quer über den Parkplatz getaumelt). Ich musste den Zustand meines Gesichts überprüfen. Ich hatte das ungute Gefühl, ich würde ein Krankenhaus aufsuchen müssen. Verschiedene Bilder, wie mein Gesicht jetzt womöglich aussah, zogen vor meinem inneren Auge vorbei– tiefe Risse, gebrochene Knochen, leuchtend rote Beulen, offenes Fleisch–, und noch während ich auf dem Weg durch das belebte Restaurant war, wurde ich von Panik
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