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Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2

Titel: Warrior Cats - Die Macht der drei - Der Fluss der Finsternis - III Band 2
Autoren: Erin Hunter
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hinüber und ließ ihre eingebildeten Feinde hinter sich. »Wir stören doch niemand«, wandte sie ein und plusterte zum Schutz vor dem Wind ihr schwarzes Fell auf. Der Sonnenschein der Blattfrische hatte die Kälte aus dem Felsenkessel vertrieben, aber der Nachmittag hatte eine kühle Brise von den Bergen mit sich gebracht, die daran erinnerte, dass die Blattleere noch kaum einen Viertelmond vergangen war.
    »Und wenn nun alle Schüler ihre Kampftechniken hier üben?«, wollte Eichhornschweif wissen. »Die Wände würden kaputtgehen und Birkenfalls und Graustreifs harte Arbeit wäre umsonst.«
    »Wir müssen den Kriegerbau vergrößern, bevor ihr und die anderen Schüler zu Kriegern ernannt werdet«, fügte Brombeerkralle hinzu. »Er ist jetzt schon überfüllt.«
    »Ja, wir haben’s kapiert!« Häherpfote hob das Kinn. Sein Fell war zerzaust und kleine Blattstücke hingen darin.
    »Schau dich nur an!« Eichhornschweif leckte Häherpfote rau zwischen den Ohren. »Du hast dich ganz schmutzig gemacht«, schimpfte sie, »dabei wollen wir bald zur Großen Versammlung aufbrechen.«
    Löwenpfote begann, sich die Blattreste von der Brust zu lecken, bevor seine Mutter damit anfing.
    Häherpfote duckte sich vor Eichhornschweifs Zunge. »Ich kann mich selbst putzen«, beschwerte er sich.
    »Lass sie«, sagte Brombeerkralle zu seiner Gefährtin. »Ich bin sicher, dass sie sich fein herausputzen, bevor wir aufbrechen.«
    »Natürlich machen wir das«, versprach Löwenpfote. Er wollte auf keinen Fall vor den anderen Clans wie ein Igel aussehen. Es war die erste Große Versammlung, die er und seine Geschwister gemeinsam besuchen würden. »Wir freuen uns schon seit Ewigkeiten drauf. Stimmt’s, Häherpfote?«
    Häherpfote schnippte mit dem Schwanz. »Mmh, ja.«
    Löwenpfote fuhr seine Krallen aus. Warum hatte Häherpfote nur immer so schlechte Laune? Das war die erste Große Versammlung seines Lebens. Da musste er sich doch darauf freuen. Er hatte die letzten zwei Versammlungen versäumt, einmal als Strafe und einmal, weil er wegen seiner Heilerpflichten im Lager bleiben musste. Löwenpfote kannte seinen Wurfgefährten gut genug, um zu wissen, wie wichtig es ihm war, alles zu tun, was die anderen Katzen taten, trotz seiner Blindheit – und dazu gehörte auch die Teilnahme an den Großen Versammlungen.
    »Beeilt euch! Raus hier, bevor Feuerstern euch sieht!«, befahl Eichhornschweif und scheuchte ihre Jungen durch die Lücke in der Wand. »Geht und holt euch was vom Frischbeutehaufen. Ihr habt eine lange Nacht vor euch.«
    Löwenpfotes Schwanz stand steil nach oben vor Aufregung bei dem Gedanken an die Große Versammlung. Er konnte den Fichtengeruch der Insel schon fast riechen.
    Doch Distelpfotes Augen glänzten besorgt. »Hoffentlich hacken die anderen Clans nicht wieder auf uns herum. Weißt du, ob Millie mitkommt? Vielleicht sollte sie diesmal lieber hierbleiben.«
    Als Graustreif vor zwei Monden zum Clan zurückgekehrt war, hatte er seine neue Gefährtin mitgebracht, Millie, eine Hauskatze, die er kennenlernte, als die Zweibeiner ihn gefangen gehalten hatten. Er hatte sie zur Kriegerin ausgebildet und dafür hatte sie ihm bei der Suche nach seinem verlorenen Clan und der langen, gefährlichen Reise zum See geholfen. Wegen ihrer Hauskätzchenherkunft war sie eine leichte Zielscheibe für den Spott der anderen Clans, zumal sie nicht die einzige DonnerClan-Katze war, die gehänselt wurde, weil sie nicht in einem Clan geboren war.
    »Millie kann auf sich selbst aufpassen«, sagte Eichhornschweif.
    »Außerdem hat sich seit dem Wettkampf die Stimmung wieder etwas beruhigt«, fügte Brombeerkralle hinzu.
    »Aber für wie lange?«, miaute Distelpfote. Löwenpfote wusste, dass seine Schwester nicht davon überzeugt war, dass die Versammlung bei Sonnenhoch die Zerwürfnisse zwischen den Clans beseitigt hatte. Die vier Clans waren in friedlichem Wettkampf angetreten und hatten ihre Schüler gegeneinander kämpfen lassen, um damit das wachsende Misstrauen und die zunehmenden Grenzstreitigkeiten einzudämmen. Löwenpfote erinnerte sich allerdings noch aus einem anderen Grund an diesen Tag: Er und der WindClan-Schüler Windpfote waren in einen alten Dachsbau gefallen und fast im Sand erstickt, ehe Häherpfote sie gefunden hatte.
    »Immer musst du dir Sorgen machen«, blaffte Häherpfote seine Schwester an. »Du führst dich auf wie eine ängstliche Eule.«
    »Die Blattfrische ist gekommen«, wandte Eichhornschweif ein. »Es gibt wieder
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