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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Autoren: Erin Hunter
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dem heiligen Ort für alle Katzen im Wald.
    Blaustern starrte an Feuerherz vorbei in die Tiefen des Waldes. Ängstlich blickte Feuerherz in ihr Gesicht, bemüht ihren Ausdruck zu lesen. War sie wütend? Aber er konnte keinen Zorn in ihren weit offenen, blauen Augen sehen.
    Nach einigen langen Augenblicken sprach sie: »Ich bin froh zu hören, dass Rabenpfote noch am Leben ist. Ich hoffe, er ist glücklicher mit Mikusch, als er es im Wald gewesen ist.«
    »A-aber er ist doch in den DonnerClan hineingeboren worden!«, stammelte Feuerherz. Er war verwirrt, dass Blaustern den Weggang Rabenpfotes so ruhig hinnahm.
    »Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass er für ein Clan-Leben geeignet war«, erklärte sie. »Schließlich wurdest du nicht in den Clan hineingeboren und trotzdem bist du nun ein guter Krieger. Vielleicht findet Rabenpfote seinen wahren Weg irgendwo anders.«
    »Aber er hat den DonnerClan nicht verlassen, weil er das wollte«, protestierte Feuerherz. »Er konnte unmöglich hier bleiben!«
    »Unmöglich?« Blaustern ließ ihren blauen Blick auf ihm ruhen. »Was meinst du damit?«
    Er schaute zu Boden.
    »Nun?«, drängte sie ihn.
    Feuerherz hatte einen trockenen Mund. »Rabenpfote kannte ein Geheimnis von Tigerkralle«, krächzte er. »Ich … ich glaube, Tigerkralle wollte ihn töten. Oder den Clan gegen ihn aufhetzen.«
    Blausterns Schwanz peitschte hin und her, und Feuerherz sah, wie sich ihre Schultern anspannten. »Warum solltest du das glauben? Was ist das für ein Geheimnis, das Rabenpfote kannte?«
    Widerstrebend antwortete Feuerherz und stellte sich mutig ihrem strengen Blick. »Dass Tigerkralle im Kampf mit dem FlussClan Rotschweif getötet hat.«
    Blaustern kniff die Augen zusammen. »Ein Krieger würde niemals einen anderen aus dem eigenen Clan töten! Selbst du solltest das wissen – du hast lange genug bei uns gelebt.«
    Feuerherz zuckte bei ihren Worten zusammen und legte die Ohren an. Es war das zweite Mal in dieser Nacht, dass sie auf seine Herkunft als Hauskatze hingewiesen hatte.
    Sie fuhr fort: »Tigerkralle hat berichtet, dass Eichenherz, der Stellvertreter des FlussClans, Rotschweif umgebracht hat. Rabenpfote muss sich geirrt haben. Hat er es tatsächlich gesehen , wie Tigerkralle Rotschweif getötet hat?«
    Feuerherz zuckte nervös mit dem Schwanz. »Er hat gesagt, dass er es gesehen hat.«
    »Und du weißt, dass du mit deiner Aussage die Ehre von Rotschweif infrage stellst, weil der dann für den Tod von Eichenherz verantwortlich gewesen sein müsste? Ein Zweiter Anführer würde aber niemals einen anderen im Kampf töten, jedenfalls nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Und Rotschweif war der ehrenhafteste Krieger, den ich je gekannt habe.«
    Blausterns Augen trübten sich vor Schmerz, und Feuerherz verspürte tiefes Bedauern, dass er die Erinnerung an ihren Stellvertreter heraufbeschworen hatte.
    »Ich kann das Verhalten von Rotschweif nicht beurteilen«, murmelte er. »Ich weiß nur, Rabenpfote ist ohne Zweifel davon überzeugt, dass Tigerkralle für Rotschweifs Tod verantwortlich ist.«
    Blaustern seufzte und entspannte die Schultern. »Wir alle wissen, dass Rabenpfote eine lebhafte Fantasie hat«, sagte sie freundlich und ihr Blick war voller Mitgefühl. »Er wurde in diesem Kampf schwer verletzt, und er hat den Ort verlassen, bevor alles vorbei war. Kannst du dir sicher sein, dass er in Gedanken nicht die Teile ergänzt hat, die ihm entgangen sind?«
    Bevor Feuerherz darauf antworten konnte, hallte ein Jaulen durch den Wald und Tigerkralle kam durch das Unterholz gesprungen. Misstrauisch streiften seine Augen über Feuerherz, bevor er sich an Blaustern wandte: »Wir warten auf dich an der Grenze.«
    Die Anführerin nickte. »Sag ihnen, wir kommen gleich.« Tigerkralle neigte den Kopf und rannte durch den hohen Farn zurück.
    Während Feuerherz ihm nachsah, fanden Blausterns Worte einen Widerhall in seinen Gedanken. Sie hatte recht. Rabenpfote besaß tatsächlich eine lebhafte Fantasie. Er erinnerte sich an seine erste Große Versammlung, als Schüler aus allen Clans an Rabenpfotes Lippen gehangen hatten, während er den Kampf mit dem FlussClan beschrieb. Und dabei hatte er Tigerkralle nicht erwähnt.
    Als Blaustern aufstand, sprang auch Feuerherz hoch. »Wirst du Rabenpfote in den Clan zurückholen?«, fragte er plötzlich voller Angst, dass er seinen Freund in neue Schwierigkeiten gebracht haben könnte.
    Blaustern blickte Feuerherz tief in die Augen. »Er ist wahrscheinlich
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