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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Autoren: Erin Hunter
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nicht so willkommen geheißen. Er spürte einen Anflug von Groll, als er beobachtete, wie die übrigen Katzen des Clans den neuen Schüler beglückwünschten.
    »Was hast du?«, flüsterte Graustreif. »Eines Tages werden wir das sein.«
    Feuerherz nickte. Der Gedanke, dass er irgendwann einen eigenen Schüler bekommen würde, ließ seine düstere Stimmung verschwinden. Er war jetzt ein Teil des DonnerClans und nur darauf kam es an!
    Am nächsten Tag war Vollmond. Feuerherz wusste, dass er sich eigentlich auf seine erste Große Versammlung als Krieger freuen sollte, aber er suchte immer noch eine Gelegenheit, um Blaustern alles zu erzählen, was er über Tigerkralle wusste. Der Gedanke daran lag ihm wie ein kalter Stein im Magen.
    »Hast du Würmer im Bauch oder was?«, miaute Graustreif neben ihm. »Du ziehst so komische Grimassen!«
    Feuerherz sah seinen Freund an. Er wünschte, er könnte sich ihm anvertrauen, aber er hatte ihm ja versprochen, ihn aus der ganzen Sache rauszuhalten. »Nein, nein, mir geht’s gut«, antwortete er deshalb. »Komm! Blaustern ruft schon.«
    Die beiden Kater trotteten hinüber zu der Gruppe, die sich auf der Lichtung versammelte. Blaustern neigte zur Begrüßung den Kopf, dann ging sie voran aus dem Lager.
    Feuerherz blieb sitzen und ließ die anderen Katzen an ihm vorbei den steilen Pfad, der zum Wald führte, hinaufklettern. Vielleicht könnte er bei diesem Marsch genügend Zeit finden, um mit Blaustern zu sprechen. Aber vorher wollte er seine Gedanken sammeln.
    »Kommst du?«, rief Graustreif von oben.
    »Bin schon da!« Er dehnte seine mächtigen Hinterbeine und sprang los, von einem Felsbrocken zum anderen den Berg hinauf.
    Oben hielt er an, um zu Atem zu kommen. Vor ihm erstreckte sich der Wald. Er spürte die knisternden, frisch gefallenen Blätter unter den Pfoten. Das Silbervlies glitzerte am Himmel wie morgendlicher Tau auf schwarzem Fell.
    Feuerherz musste an seinen ersten Ausflug zum Baumgeviert denken, zusammen mit Löwenherz und Tigerkralle. Er empfand Trauer, als er sich an Löwenherz erinnerte. Der war Graustreifs Mentor gewesen und nach Rotschweifs Tod der Zweite Anführer des DonnerClans. Auch dieser warmherzige Krieger mit dem goldenen Fell hatte im Kampf den Tod gefunden und Tigerkralle hatte seinen Platz eingenommen.
    Feuerherz war zum ersten Mal beim Baumgeviert gewesen, als Löwenherz die Schüler herumgeführt hatte, durch die Hochkiefern, vorbei an den Sonnenfelsen und entlang der Grenze zum FlussClan-Territorium. Heute Nacht würde Blaustern mit ihnen durch das gesamte DonnerClan-Territorium ziehen. Er konnte sie schon im Unterholz verschwinden sehen und eilte hinter ihr und den anderen Katzen her.
    Die Anführerin lief voran, Tigerkralle dicht bei ihr. Feuerherz überhörte Graustreifs überraschtes Miauen und überholte ihn. »Blaustern!«, rief Feuerherz keuchend, als er an ihre Seite gelangt war. »Kann ich mit dir reden?«
    Sie sah ihn an und nickte. »Übernimm du die Führung, Tigerkralle«, befahl sie und verlangsamte den Schritt. Ihr Stellvertreter lief an ihr vorbei, und die anderen Katzen folgten dem dunkel gestreiften Kater, der in hohen Sprüngen durch das Unterholz stürmte.
    Blaustern und Feuerherz verfielen in einen stetigen Trott und im Nu waren sie allein.
    Der Pfad führte aus dem dichten Farn hinaus auf eine kleine Lichtung. Blaustern sprang auf einen umgestürzten Baum und setzte sich, wobei sie den Schwanz über die Vorderpfoten legte.
    »Worum geht es, Feuerherz?«, fragte sie.
    Der junge Krieger zögerte. Plötzlich wurde er wieder von Zweifeln geplagt. Blaustern hatte ihn ermutigt, sein Leben als Hauskätzchen aufzugeben und sich dem Clan anzuschließen. Seitdem hatte sie ihm immer wieder ihr Vertrauen geschenkt, wenn andere Katzen seine Treue gegenüber dem Clan, mit dem er nicht blutsverwandt war, infrage stellten. Was würde sie sagen, wenn er ihr erzählte, dass er sie wegen Rabenpfote belogen hatte?
    »Sprich«, forderte sie ihn auf, als die Pfotenschritte der anderen Katzen in der Ferne verklangen.
    Feuerherz holte tief Luft. »Rabenpfote ist nicht tot«, sagte er endlich. Blausterns Schwanz zuckte überrascht, aber sie hörte ihm weiter schweigend zu. »Graustreif und ich haben ihn in die Jagdgründe des WindClans gebracht. Ich … ich denke, er könnte sich Mikusch angeschlossen haben.« Mikusch war ein Einzelläufer, keine Waldkatze, aber auch kein Hauskater. Er lebte auf einem Zweibeiner-Hof, der am Weg zu den Hochfelsen lag,
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