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Warrior Cats 2. Feuer und Eis

Titel: Warrior Cats 2. Feuer und Eis
Autoren: Erin Hunter
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erkannte zwischen den schützenden Zweigen die breiten Schultern des schlafenden Tigerkralle.
    Am Fuß des Hochsteins bewegten sich die Flechten, die den Eingang zu Blausterns Bau bedeckten, und die Anführerin des Clans schob sich heraus. Sie blieb stehen, hob den Kopf und prüfte die Luft, dann strich sie geräuschlos aus dem Schatten des Felsens hervor. Ihr langhaariges Fell glühte blaugrau im Licht der Dämmerung. Ich muss sie vor Tigerkralle warnen , dachte Feuerherz. Blaustern hatte mit dem Rest des Clans den Tod von Rotschweif betrauert. Auch sie glaubte, er wäre im Kampf von Eichenherz, dem Zweiten Anführer des FlussClans, getötet worden. Feuerherz hatte bislang gezögert, ihr die Wahrheit zu sagen, denn er wusste, wie wichtig Tigerkralle für sie war. Aber die Gefahr war zu groß. Blaustern musste wissen, dass ihr Clan einen kaltblütigen Mörder beherbergte.
    Tigerkralle tauchte aus dem Kriegerbau auf und traf mit Blaustern am Rande der Lichtung zusammen. Er murmelte etwas, wobei sein Schwanz nachdrücklich zuckte.
    Feuerherz verschluckte ein instinktives Miauen zur Begrüßung. Der Himmel wurde hell, aber bevor er nicht ganz sicher wusste, dass die Sonne den Horizont überschritten hatte, wagte er nicht, sein Schweigen zu brechen. Ungeduld flatterte in seiner Brust wie ein gefangener Vogel. Er musste sobald wie möglich mit Blaustern sprechen. Aber im Augenblick konnte er nur den beiden Katzen respektvoll zunicken, als sie an ihm vorübergingen.
    Neben ihm stupste Graustreif ihn an und deutete mit der Nase nach oben. Soeben wurde am Horizont ein rot-gelbes Glühen sichtbar.
    »Froh, den Sonnenaufgang zu sehen, ihr zwei?« Feuerherz wurde von Weißpelz’ tiefem Miauen überrascht. Er hatte den weißen Kater nicht kommen sehen. Die beiden jungen Krieger nickten.
    »Es ist in Ordnung, ihr dürft jetzt reden. Eure Nachtwache ist vorüber.« Weißpelz’ Stimme war freundlich. Gestern hatte er Seite an Seite mit Feuerherz und Graustreif gegen den SchattenClan gekämpft und jetzt lag in seinem Blick ein neuer Respekt.
    »Danke, Weißpelz«, sagte Feuerherz. Er stand auf und streckte seine steifen Beine.
    Auch Graustreif stemmte sich hoch. »Brrrr!«, miaute er und schüttelte sich die Kälte aus dem Fell. »Ich dachte schon, die Sonne würde nie aufgehen!«
    Eine verächtliche Stimme ließ sich aus dem Bau der Schüler vernehmen: »Hört, der große Krieger spricht!«
    Es war Sandpfote. Ihr hell orangefarbenes Fell war feindselig gesträubt. Neben ihr saß Borkenpfote. Mit seinem dunkel getigerten Haarkleid wirkte er wie der Schatten der Kätzin. Er warf sich wichtigtuerisch in die Brust und spottete: »Ich bin erstaunt, dass solche Helden überhaupt die Kälte spüren!« Sandpfote schnurrte spöttisch.
    Weißpelz warf den beiden einen strengen Blick zu. »Geht und holt euch was zu essen, dann ruht euch aus«, befahl er Feuerherz und Graustreif. Dann trottete er auf den Bau der Schüler zu. »Kommt mit, ihr zwei«, sagte er. »Zeit für euer Training.«
    »Ich hoffe, er lässt sie den ganzen Tag blaue Eichhörnchen jagen!«, zischte Graustreif seinem Freund zu, als sie sich zu der Ecke begaben, wo von der letzten Nacht noch ein paar Stücke Frischbeute lagen.
    »Aber blaue Eichhörnchen gibt es gar nicht«, miaute Feuerherz verwirrt.
    »Genau!« Graustreifs bernsteinfarbene Augen glänzten.
    »Man kann es ihnen eigentlich nicht übel nehmen. Sie haben ihre Ausbildung vor uns begonnen«, warf Feuerherz verständnisvoll ein. »Hätten sie gestern mitkämpfen können, wären sie wahrscheinlich auch zu Kriegern befördert worden.«
    »Vermutlich.« Graustreif zuckte die Schultern. »He, schau mal!« Sie hatten den Haufen Frischbeute erreicht. »Eine Maus für jeden und ein Buchfink zum Teilen!«
    Die beiden Freunde packten ihr Essen und blickten sich an. Graustreifs Augen blitzten plötzlich auf. »Also, wir nehmen das jetzt mit auf die andere Seite, zu den Kriegern«, sagte er.
    »Genau, das tun wir«, schnurrte Feuerherz und trottete hinter seinem Freund zu dem Brennnesselstück, wo sie schon so oft Weißpelz, Tigerkralle und die anderen Krieger beobachtet hatten, wie sie gemeinsam die Frischbeute einnahmen.
    »Was nun?«, fragte Graustreif, nachdem er den letzten Happen hinuntergeschlungen hatte. »Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich könnte einen halben Mond lang schlafen.«
    »Ich auch«, stimmte Feuerherz zu.
    Die beiden machten sich auf zum Bau der Krieger. Feuerherz steckte den Kopf durch die
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