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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
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Büro kümmert sich hauptsächlich um Verbrechen aus niedrigen Beweggründen und dergleichen. Ihre Aufgabe hat nichts mit deren Arbeitsbereich zu tun. Die werden nicht mal wissen, dass Sie im Land sind, solange Sie sich nicht bei ihnen melden.« Witmeyer strahlte sie an, als käme jetzt etwas unglaublich Tolles. »Im Grunde brauchen Sie da nichts weiter zu tun, als für Ihre Fernkurse an der Highschool zu lernen.«
    »Das Kind darf also wieder zur Schule gehen.«
    »Tut mir leid, wenn ich das sagen muss, Chevie, aber Sie sind noch ein Kind«, sagte Witmeyer. Er blickte über Chevies Schulter, begierig darauf, dieses Gespräch zu beenden und sich den anderen Agenten anzuschließen, die im Nebenraum geräuschvoll ihre Waffen prüften. »Sie kriegen von mir doppelte Jahre für die Pension, Chevie. Mehr kann ich nicht tun. Entweder Sie nehmen das Angebot an, oder Sie lassen es. Aber wenn Sie auch nur die geringste Chance haben wollen, beim FBI zu bleiben, dann gehen Sie nach London.«
    Und so hockte Chevie nun schon seit neun Monaten im Keller eines vierstöckigen georgianischen Hauses am Bedford Square und bewachte eine Metallkapsel, die aussah wie ein Landemodul der Apollo-Raumfähre.
    »Was genau tun wir hier eigentlich?«, hatte sie ihren Londoner Vorgesetzten am ersten Morgen gefragt. Er hieß bizarrerweise Agent Orange, was vermutlich ein Deckname war, denn er war komplett grau, von seiner Stirntolle und der Sonnenbrille über den dünnen Anzug bis hin zu den handgearbeiteten Slippern mit Bommeln.
    »Wir hüten die Kapsel«, sagte ihr neuer Chef mit kantigem schottischem Akzent.
    »Ist das etwa der Heilige Gral, oder was?«, entgegnete Chevie pampig, noch etwas angeschlagen vom Jetlag.
    Doch Orange nahm die Frage ernst. »Ja, Agent Savano, in gewisser Weise. Die Kapsel da unten ist sozusagen heilig.«
    Er führte Chevie durch die Eingangshalle, die aussah wie die Lobby eines englischen Dreisternehotels, samt Buddelschiff und Kaminböcken, hinunter zum Keller, der mit einer Panzertür aus Stahl verschlossen war. Sobald sie die Tür durchschritten hatten, sah plötzlich alles sehr FBI-mäßig aus. In die Betonwände waren mindestens ein Dutzend Kameras eingelassen, der gesamte Flur war mit Bewegungssensoren gespickt, und alle Arten von Kabeln, die der Mensch je erfunden hatte, liefen durch einen grauen Schacht an der Decke.
    »Netter Schacht«, sagte Chevie trocken. »Passt gut zu Ihrem … allem.«
    Orange räusperte sich. »Agent Witmeyer hat Ihnen mitgeteilt, dass ich Ihr Vorgesetzter bin?«
    »Negativ«, log Chevie. »Er sagte, wir wären Partner.«
    »Das bezweifle ich sehr«, sagte Orange. »Im Übrigen nenne ich Sie nur aus Höflichkeit Agent . Nach meinen Informationen hat man Sie hierher abgeschoben, nachdem die unausgereifte Operation Highschool aufgeflogen war.«
    Sie kamen an einer Zelle und einem gut ausgestatteten Krankenzimmer vorbei, dann erweiterte sich der Flur zu einem runden Raum, in dessen Mitte eine drei Meter hohe pyramidenförmige Kapsel stand, die mit zahllosen Schläuchen und blinkenden Lämpchen bedeckt war.
    »Das hier ist die WARP-Zentrale«, sagte Orange und tätschelte zärtlich die Metallhülle.
    »Sieht aus wie ein Science-Fiction-Weihnachtsbaum«, bemerkte Chevie, bemüht, nicht allzu beeindruckt zu wirken.
    Orange überprüfte einige Anzeigen, und es sah aus, als wüsste er tatsächlich, was er tat.
    »Ihre Einstellung überrascht mich nicht«, sagte er, ohne Chevie anzusehen. »Ich habe mir Ihre Akte durchgelesen. Sehr aufschlussreich: Beste Ihrer Spezialeinheit. Hervorragende Testergebnisse trotz Ihres jungen Alters. Probleme mit Autoritätspersonen, und so weiter, und so fort. Die klassische Kinoheldin.« Nun wandte Orange sich endlich zu ihr um. »Wir wissen beide, warum Sie hier sind, Agent Savano. Ihre Gruppe war eine Blamage für das FBI und ein potenzielles juristisches Minenfeld, wegen Ihres Alters. Sie haben in Los Angeles vor laufender Kamera Mist gebaut, deshalb hat man Sie weit weg auf einen stillen Posten versetzt, aber auch wenn Sie es nicht glauben: Was wir hier tun, ist wichtig. Und es gibt für Sie keine Sonderbehandlung, nur weil Sie noch so jung sind.«
    Chevie funkelte ihn wütend an. »Keine Sorge, Agent. Sonderbehandlung habe ich in der letzten Zeit genug gehabt.«
    Orange hielt eine Hand in die Kapsel, um die Temperatur zu prüfen. »Gut. Die Chance ist nicht sehr groß, dass Ihre Talente tatsächlich gebraucht werden. Vermutlich wird kein Mensch je aus der
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