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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum
Autoren: Fritz Leiber
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langsam über den Bildschirm wanderten, ließ er die Steuerdüsen an Backbord kurz arbeiten, bis die normale Fluglage wieder erreicht war.
    »Vielleicht treibt der Wanderer auf einen anderen Kosmos zu«, murmelte Paul nachdenklich. »Vielleicht ist das die beste Methode: keine bewußte Anstrengung, sondern nur wie ein leckes Schiff mit der Strömung treiben und sich von dem Sturm davontragen lassen.«
    Don warf ihm einen fragenden Blick zu. »Sie hat dir wohl ziemlich viel erzählt? Ich frage mich nur, ob sie den Wanderer noch rechtzeitig erreicht hat.«
    »Natürlich«, antwortete Paul kurz. »Sogar die kleinen Schiffe erreichen Lichtgeschwindigkeit. Wahrscheinlich sind sie sogar noch schneller.«
    »Deine Backe blutet wirklich nicht schlecht«, stellte Don fest und fügte dann rasch hinzu: »Ich habe dort oben keine großen Romanzen erlebt.« Er ließ die Steuerdüsen an Backbord nochmals arbeiten und runzelte die Stirn, als er die Anzeige des Außenthermometers beobachtete. Dann fuhr er lebhaft fort: »Und ich glaube, daß ich dort unten auch keine mehr zu erwarten habe. Margo ist anscheinend wirklich in diesen komischen Hunter verknallt, schätze ich.«
    Paul zuckte mit den Schultern. »Was macht dir das schon aus? Du bist immer lieber für dich allein gewesen.«
    Don nickte langsam. »Du hast Margo wahrscheinlich mehr als ich geliebt«, meinte er nachdenklich. »Das habe ich von Anfang an geahnt.«
    »Selbstverständlich«, antwortete Paul. »Jetzt ist sie bestimmt böse auf mich, weil ich Miau nicht wieder zurückgebracht habe.«

    Die Untertassen-Beobachter standen in der Dunkelheit unter dem strahlenden Sternenhimmel. Dann wurde unmittelbar vor ihnen eine Lampe eingeschaltet, in deren Lichtschein sie einen mit Papieren überladenen Tisch sahen, hinter dem ein Mann saß, dessen scharfe Gesichtszüge an einen Pharao erinnerten. Margo ging sofort auf ihn zu, ohne auf den jungen Mann zu achten, der sie hierher geführt hatte. Hunter stieg aus dem Thunderbird und folgte ihr.
    Der Mann hinter dem Tisch sah nach links. Dort sagte jemand: »Die Magnetfelder beider Planeten sind verschwunden, Oppie. Jetzt herrschen wieder normale Verhältnisse.«
    »Professor Opperly, wir suchten seit zwei Tagen nach Ihnen«, begann Margo laut. »Ich habe hier eine Pistole, die aus einer Untertasse gefallen ist. Sie verleiht allen Gegenständen einen Impuls. Unserer Meinung nach sind Sie der einzige Mann, der etwas damit anfangen kann. Leider haben wir auf dem Weg hierher die ganze Ladung aufgebraucht.«
    Opperly sah zu ihr auf und warf dann einen raschen Blick auf die Pistole, die Margo in der ausgestreckten Hand hielt. Dann verzog er den Mund zu einem spöttischen Lächeln.
    »Aus welchem Spielzeugladen haben Sie das Ding geklaut?« wollte er wissen. Dann wandte er sich wieder dem anderen Mann zu: »Wie steht es mit den Funkstörungen, Denison? Können wir bald ...«
    Margo schob den kleinen Hebel an der Unterseite der Pistole zurück, zielte dann auf den Tisch und drückte auf den Feuerknopf. Opperly und der junge Mann wollten nach ihr greifen, ließen aber die Hände sinken. Einige Zettel schwebten auf die Pistole zu dann folgten Büroklammern und ein silberner Drehbleistift, der auf den Zetteln gelegen hatte. Das alles hing mehrere Sekunden lang an der Mündung der grauen Pistole und fiel dann zu Boden.
    »Anscheinend elektrostatisch«, sagte der junge Mann und beobachtete neugierig die Zettel, die langsam nach unten schwebten.
    »Es funktioniert aber auch, wenn die Gegenstände aus Metall sind«, fügte Denison hinzu, der die Büroklammern beobachtet hatte. »Induktion?«
    »Irgend etwas hat an meiner Hand gezogen! Das habe ich ganz deutlich gespürt«, sagte Opperly und spreizte dabei die Finger der Hand, mit der er nach der Pistole gegriffen hatte. Er sah nochmals zu Margo auf. »Ist das Ding wirklich aus einer Untertasse gefallen?«
    Sie lächelte wortlos und reichte ihm die Pistole.
    »Wir bringen Ihnen außerdem eine Nachricht von Leutnant Don Merriam«, warf Hunter ein. »Er landet hier in ...«
    Opperly drehte sich nach einem seiner Assistenten um. »Gehört dieser Merriam nicht zu denen, die auf dem Mond umgekommen sind?«
    »Er lebt noch«, sagte Margo nachdrücklich, »und ist in einem der Mondschiffe gestartet. Dann war er auf dem neuen Planeten. Jetzt will er hier landen – vielleicht ist er schon im Anflug.«
    »Ich soll Ihnen noch etwas von ihm bestellen, Professor Opperly«, fügte Hunter hinzu. »Der neue Planet
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