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Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen

Titel: Walzer, Küsse und Intrigen - Michaels, K: Walzer, Küsse und Intrigen
Autoren: Kasey Michaels
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hatten Sie denn vor, sich zu amüsieren?“, fragte er endlich, nachdem er eine Weile überlegt hatte, wie er das Gespräch fortführen könnte, ohne noch tiefer ins Fettnäpfchen zu treten.
    Zuerst zuckte sie nur die Achseln, schwieg jedoch nicht lange. „Alle möglichen Abenteuer. Alles, was neu ist und anders als der Alltag … und aufregend. Solange ich lebe, habe ich auf dem Land gehockt. Zum Beispiel war ich noch nie in einem Karriol gefahren, ganz zu schweigen davon, selbst eines zu lenken.“
    „Ah, ja. Und Sie meinen, dass ich es Sie lehren sollte?“
    Sichtlich animiert wandte sie sich ihm zu. „Auf Ashurst Hall habe ich Rafes Gespann gelenkt.“
    „Lady Nicole“, sagte Lucas ernsthaft, „wenn ich Ihnen zu dem Spaß verhelfen soll, den ich Ihnen Ihrer Ansicht nach durch meine Existenz irgendwie verdorben habe, kommen Sie mir bitte nicht mit solch offensichtlichen Schwindeleien.“
    „Aber …“, ihr Lächeln warf ihn beinahe um, „… aber unser Kutscher ließ mich auf den Bock und lehrte mich, die Zügel richtig zu halten. Und dann band ich in meinem Zimmer ein paar alte Zügel an einen Stuhl und übte monatelang, bis ich sicher war, dass ich es konnte. Das ist doch fast das Gleiche.“
    „So gleich wie Tag und Nacht. Hier zeigen Sie mir, was Ihr Kutscher Sie gelehrt hat.“ Und unhörbar betend, dass sie zumindest nicht die ganze Geschichte erfunden hatte, reichte er ihr die Zügel und sah, dass sie sie recht gekonnt fasste.
    Sein ihm teures Paar Brauner spürte die Veränderung und forderte den neuen Fahrer umgehend heraus, indem es kräftiger anzog.
    „Nein, nein, das werdet ihr nicht tun“, murmelte Nicole und hielt die Pferde mühelos zurück. „Sie nutzen die Peitsche nicht?“, fragte sie mit einem Blick auf die lange Peitsche, die in einer Halterung steckte.
    „Selten. Dort hinten kommt eine scharfe Biegung, trauen Sie sich?“
    „Wenn Sie sich trauen“, antwortete sie, immer noch sichtlich entzückt. Mit einer Kopfbewegung nach hinten fügte sie hinzu: „Ich glaube, Lydia bekommt gleich Zustände.“
    „Und wenn Fletcher vor Staunen vom Sitz fallen würde, brächte sie das erst recht in Gefahr“, sagte Lucas. Er amüsierte sich großartig. „Ah, das haben Sie fein gemacht, Lady Nicole, obwohl das äußere Rad gefährlich nahe an die Böschung kam.“
    „Wirklich? Da brauche ich noch Übung. Fahren viele Damen des ton ihr eigenes Karriol?“
    „Ein paar, aber betrüblicherweise nicht eine einzige Debütantin.“
    „Gut. Dann bin ich die Erste.“
    Lucas wies auf ein ebenes Rasenstück und bedeutete Nicole, dort anzuhalten.
    Während er die Bremse feststellte, kam nebenan Fletcher mit seinem Karriol zum Stehen.
    „Lassen Sie mich raten“, sagte Lucas. „Ich soll Ihrem Bruder erklären, dass Sie ein eigenes Karriol bekommen sollten.“
    Ein kurzes Stirnrunzeln ihrerseits – so entzückend! Dann lächelte sie, und das Grübchen erschien in ihrer Wange. „Darauf war ich noch nicht gekommen. Würden Sie das tun?“
    „Nicht einmal, wenn Sie mir die Pistole auf die Brust setzten“, entgegnete er fröhlich. „Aber wenn Sie sich darauf einließen, wieder einmal mit mir auszufahren, würde ich Ihnen erlauben, meines zu lenken. Im Park natürlich nur, Londoner Straßen stehen außer Frage.“
    „Lucas?“, rief Fletcher ihm zu. „Habe ich recht gesehen? Hat Lady Nicole eben die Zügel gehalten? Weißt du, ihr Bruder würde dir den Hals umdrehen, wenn – also, wenn sie sich ihren bräche.“
    „Danke für den Hinweis“, sagte Lucas trocken und machte dann den Vorschlag, dass sie in dem Gasthaus, an dem sie vor einer Weile vorbeigefahren waren, eine Erfrischung einnehmen sollten.
    Als alle zustimmten, wendete er geschickt den Wagen, wobei er sich bewusst war, dass Nicole jedes einzelne Manöver scharf beobachtete – und sich vermutlich gut einprägte. Offensichtlich war Spaß zu haben für sie eine ernste Angelegenheit.
    Während sie die Rückfahrt antraten, sagte sie: „Danke. Und ich wäre Ihnen außerordentlich verbunden, wenn Sie mir sagten, wo ich mit meiner Juliet – meine Stute – auch einmal ordentlich galoppieren könnte. Vermutlich schmollt sie schon gründlich, weil ich sie während dieses grässlichen Wetters kaum bewegen konnte. Außerdem besitze ich ein extravagantes Reitkleid, das jedem ins Auge fallen muss.“
    „In der Tat? Erzählen Sie mir das, um mich zu warnen oder um sicherzustellen, dass ich Ihnen die gebührenden Komplimente
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