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Walpurgistag

Walpurgistag

Titel: Walpurgistag
Autoren: Annett Groeschner
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hat er recht. Ich geb mir Mühe, dich zu unterhalten, und du findest alles langweilig. Sind dir die drei alten Damen nicht genug gewesen?« – »Och, naja. Ging so, wie die Berlinerin sagt.« Am S-Bahnhof Schönhauser Allee verabschiedet sich Liebig von Alex und Annja mit einem stummen Pioniergruß, der umgehend von beiden erwidert wird. Aki ist zurückgeblieben. An der Böschung zum Bahngraben entlangtrödelnd, redet er mit seinen Dämonen.
    »Soll ich den Sack vor die nächste S-Bahn fallen lassen?«, fragt Alex plötzlich und wirft ihn auch schon mit Schwung über die Brüstung, ohne ihn loszulassen. Er baumelt über dem Gleis, auf dem sich in schnellem Tempo eine S-Bahn nähert. »Auf einen Schlag wären wir allein auf der Welt.« – »Ach nee, erst mal abwarten. Morgen ist auch noch ein Tag«, sagt Annja. »Keine Opfer mehr. Ich bin müde, und ich will nach Hause zu Papa.« – »Wie’s Madame beliebt.«
     
    Dann verlor sich ihre Spur auf dem Stadtplan.

Textnachweis
    Kapitel 13.00 Uhr:
    Viola Karstädt verwendet Motive aus dem Manuskript der Memoiren des KPD-Funktionärs Rudolf Bernstein, Bundesarchiv, SAPMO/DY 63/2116 Bernstein.
    Im Text zitiert wird Erich Mühsams Gedicht: » Was ist der Mensch?«, aus: Der Bürgergarten. Zeitgedichte , Berlin und Weimar: Aufbau Verlag 1982. (Ausgewählt von Wolfgang Teichmann). Kapitel 19.00 Uhr:
    Die drei alten Frauen zitieren Stalin-Gedichte; Stephan Hermlin, »Stalin«, Johannes R. Becher, »Danksagung«, aus: Du Welt im Licht. J. W Stalin im Werk deutscher Schriftsteller. Hrsg. und eingeleitet von Günter Caspar. Berlin: Aufbau-Verlag 1954; außerdem Ausschnitte aus dem Live-Programm der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot, veröffentlicht auf der CD Tänze (2000). Kapitel 22.16 Uhr:
    Ausschnitte aus Kuttners Sprechfunk bei Radio Fritz, Sendungen vom 22.8.2001 und 2.4.2002.
    Kapitel 22.55 Uhr:
    Johann Wolfgang Goethe: Faust I, Leipzig: Reclam 1977, Szene Walpurgisnacht, S. 135, Szene Hexenküche, S. 86, Szene Walpurgisnachttraum, S. 145.
    Kapitel 23.10 Uhr:
    Kiesslings Berliner Baedeker, Praktischer Führer durch Berlin und Umgebung , Berlin 1890/91.
    Kapitel 23.58 Uhr:
    Felix Mendelssohn Bartholdy: Die erste Walpurgisnacht . Kantate nach einer Ballade von Johann Wolfgang Goethe, 1799, FMB-Verzeichnis D 3 .

Dank
    Die Arbeit an diesem Roman begann mit dem Aufruf: Was haben Sie am 30. April getan?, verbreitet über Zeitungen, Radio, Internet, Plakate und Flyer. Ich bekam über hundert Zuschriften mit Tagesabläufen, Wetterangaben, Ereignissen in Politik und Gesellschaft sowie Schilderungen persönlichen Befindens. Der kürzeste Beitrag war anonym und bestand aus dem Satz: »ich habe einen porno gedreht«, der längste war von Andrea Nowitzki, der Katrin Manzke ihren Job verdankt.
    Ich bedanke mich bei allen Berlinerinnen und Berlinern, die mir von ihrem Walpurgistag erzählten.
    Besonderer Dank gilt Barbara Wenner für ihre permanente Ermutigung, Friedrich Gröschner für seine Geduld, Ralf Schluckwerder, Arwed Messmer und Grischa Meyer für ihre Freundschaft, Nadja Gröschner, Kai Grehn, Sascha Bunge und Rita Böttcher für ihre kritische Lektüre, Marion Kohler für das Lektorat, Antje Riesner, Henning Schossig und Gerd Schönfeld für die Einblicke in ihren (Arbeits-)Alltag sowie der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, die das Projekt mit einem Stipendium förderte.

1. Auflage
    Copyright © 2011 by Deutsche Verlags-Anstalt, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Alle Rechte vorbehalten
Gestaltung und Satz: DVA/Brigitte Müller
Gesetzt aus der Garamond
    eISBN 978-3-641-06831-8
     
     
     
    www.dva.de
    www.randomhouse.de
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