Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat
Autoren:
Vom Netzwerk:
Schließlich waren Dawn und Eve Prinzessinnen, und er war nur ein Faun. Ihre Eltern wären niemals einverstanden gewesen.
    Imbri nahm seinen Arm. »Es ist Zeit für das Bankett.«
    »Ich lasse ihnen die Flasche da, dann können sie Pyramid besuchen, wann sie wollen«, sagte er.
    »Prinzessin Ida wird sie sicher aufbewahren.«
    »Das verspreche ich«, sagte Ida, als sie die Flasche annahm.
    Das Bankett war formidabel, doch Forrest war mit den Gedanken woanders. Immer wieder musste er daran denken, dass all das nichts weiter darstellte als eine Ablenkung von seinem eigentlichen Anliegen: einen Faun für den Nachbarbaum zu finden. Wie viel Zeit indessen in Xanth vergangen war, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen, gewiss aber nicht wenig. Er musste weitermachen.
    »Natürlich«, murmelte Imbri, die seine Sorge verstand. »Die Riesen warten draußen.«
    So war es. Zu sehen waren sie nicht, weil es sich um unsichtbare Riesen handelte, doch Imbri fand sie rasch durch ihr Bewusstsein. Sie kletterten in Gims oder Gines Hand – es fiel ihnen schwer, die Riesenbrüder auseinander zu halten – und wurden hochgehoben.
    »Zum Faunengebiet«, teilte Imbri den Riesen in einem kleinen Traum mit, »oder so nahe, wie ihr uns bringen könnt.«
    »Unser Gebiet grenzt an ihres«, dröhnte ein Riese. »Aber ein paar Stunden wird es dauern, denn im Menschenland müssen wir vorsichtig auftreten, sonst zerquetschen wir noch jemanden.«
    »Das ist mir nur recht«, sagte Forrest. »Ich muss mich sowieso ausruhen.« Nachdem er so viele Leute kennen gelernt hatte, war er sehr müde.
    »Schlaf nur«, sagte Imbri, hockte sich nun und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. »Ich sende dir süße Träume.« Sie strich ihm das Haar.
    Sie hatte wirklich angenehme Träume für ihn ausgesucht, und er genoss sie sehr. So reiste er gern!
    Dann blieben die Riesen stehen. »Wir sind nun zu alt, um euch weiter zu bringen«, sagte einer von ihnen. Tatsächlich war seine Haut ganz runzlig geworden. »Doch gleich im Hin ist das Faunengebiet. Wir wünschen euch viel Erfolg.«
    Forrest bedankte sich, stand auf und rutschte von der großen alten Hand. Er fühlte sich wie neugeboren; Imbris Schoß und ihre Träume hatten ihn wiederhergestellt. Kaum berührten seine Hufe den Boden, als er sich umdrehte und ihr von der Hand des Riesen half. Ihre schlanke Mädchengestalt war angenehm leicht.
    Als die Riesen davonstapften, erbebte der Boden. Gleich im Westen befand sich verscherztes Land. Oh nein!, dachte Forrest. Wenn die Riesen uns doch dieses kurze Stück weiter getragen hätten.
    Doch blieb ihnen nichts anderes übrig, als durch die Possen zu pflügen. Sie holten tief Luft und stürzten sich hinein. Der erste Teil bestand aus einem gepflasterten Platz, der täuschend unschuldig wirkte, doch kaum betraten sie ihn, als ein schreckliches Gebell wie von Dutzenden wütender Hunde ertönte. Sie sprangen zurück, und der Lärm ebbte sofort ab.
    »Ich kann gar keine Hunde sehen«, sagte Forrest.
    Imbri erkundete im Traum. »Es scheinen auch keine in der Nähe zu sein.«
    Doch als sie den Platz erneut betraten, ertönte das Bellen erneut. Noch immer sahen sie keine Hunde. Nur ihr Bellen hörten sie.
    »Der Platz hat Hundewache!«, rief Imbri.
    Forrest stöhnte. »Diese verscherzten Zonen gehören verboten.«
    »Aber dann würde man überall auf diese Possen stoßen, ganz wie in Xanth.«
    Er hielt inne. »Vielleicht ist an den Zonen doch etwas dran.«
    Am anderen Ende des bellenden Platzes lag ein tief aussehender, dunkler Teich. Ein schmaler Pfad führte um das Gewässer, doch ein Ungeheuer mit vielen spitzen Zähnen versperrte ihnen den Weg. »Vermögt ihr mein Talent zu erraten?«, fragte es mit sehr deutlicher Aussprache.
    »Warum sollte ich?«, fragte Forrest.
    »Weil ich euch widrigenfalls den Weg nicht benutzen lasse.«
    »Dann gehen wir eben in die andere Richtung, oder wir schwimmen durch den Teich.«
    »Dies liegt bei euch – sofern ihr glaubt, die Wellen überstehen zu können.«
    Forrest schüttelte gereizt den Kopf, denn der Teich lag völlig ruhig da. Imbri und er versuchten ihn in der anderen Richtung zu umgehen, doch hier versperrte ein gedrungener Kasten mit einem Gitter auf der Vorderseite den Weg. Als er sie bemerkte, schossen Wellen schlechter Musik aus dem Kasten hervor. Je näher sie dem Kasten kamen, desto schlimmer wurde die Musik, bis sie so unerträglich war, dass sie sich die Ohren mit den Händen zuhalten mussten und zurückwichen.
    »Was ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher