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Wahlkampf: Ein Mira-Valensky-Krimi

Wahlkampf: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wahlkampf: Ein Mira-Valensky-Krimi
Autoren: Eva Rossmann
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Beste-Bank lügt auch. Es war sein Aktenkoffer, es muss das Geld seiner Bank gewesen sein. Oder das Geld eines guten Geschäftsfreundes. Die Wirtschaftspolizei ermittelt, aber die Geschäfte gehen weiter.«
    »Chloe Fischer hat Miller hinbestellt. Sie hat ihn aber sicher nicht mitten in der Nacht wegen irgendwelcher Werbeprospekte hinbestellt. Sie lügt auch.«
    »Oder aber Orsolics und Miller haben das Geld in den Koffer gepackt, bevor Vesna gekommen ist.«
    »Um es dann wieder auszupacken und am nächsten Tag wegzubringen?«
    »Wir haben sie gestört. Sie haben daraufhin das Geld in den Safe getan, und am nächsten Tag hat Miller es abgeholt.«
    »So könnte es gewesen sein. Vieles könnte gewesen sein. Schwarzgeld in Wahlkämpfen ist nicht unüblich, es ist bloß unüblich, wie die Sache aufgeflogen ist«, murmelte Droch.
    »Offenbar wurde Schmidt mit Schwarzgeld bezahlt. Die Polizei muss die Tausendschillingscheine, die ich von Schmidts Witwe habe, unbedingt mit den Scheinen in der Tasche vergleichen.«
    »Es waren gebrauchte Scheine. Sie werden das für deinen nächsten Versuch halten, deine Story auszubauen.«
    »Trotzdem.«
    Droch zuckte mit den Schultern.
    »Wer hat Bellini-Klein und Schmidt umgebracht?«, fragte ich und sah auch auf die Donau hinaus.
    »Das eine war Selbstmord. Und für den Mord gibt es einen Täter. Er sitzt in Haft.«
    »Er hat nie gestanden.«
    »Das tun sie selten.«
    »Du glaubst, dass die Schwarzgeldgeschichte nicht mit den Todesfällen zusammenhängt?«
    »Doch, die beiden hängen zusammen. Aber Schuld und Unschuld lassen sich nicht so gut trennen. Gut und Böse – Unsinn. Alles eine Frage der Wertmaßstäbe.«
    »Und der Gesetze.«
    »Und wenn man die Gesetze selbst macht? Wenn man sie beeinflussen kann? Glaubt man dann noch ihnen unterworfen zu sein?«
    »Hat Vogl davon gewusst?«
    »Woher soll ich das wissen? Er war eng mit der Beste-Bank verbunden. Aber Mord? Er ist zu schwach.«
    Ich sah Droch an. »Zu schwach? Das hat Vesna schon gesagt.«
    »Du mit deiner genialen Putzfrau. Leute wie Vogl lassen sich tagtäglich einteilen, sie müssen sich einteilen lassen. Sie können sich um so vieles nicht kümmern, dass sie nie die Kontrolle haben. Sie sind nur Fassade, egal was sie selbst glauben. Es gibt Leute, die sind glücklich so. Weil immer jemand hinter ihnen steht und sie vorne sind. Und das kann Vogl gut. Deswegen wird er auch ein ganz passabler Präsident.«
    »Er wird Präsident …«
    »Was glaubst du? Wir werden das, was wir wissen, nicht schreiben können und das, was wir uns denken, schon gar nicht. Klagen. Beweisführung. Wem wird eher geglaubt, dem Krüppel und der Journalistin oder Vogl und seinen Wahlkampfmitarbeitern? Das kostet zu viel.«
    »Aber Faktum ist, dass Miller mit Millionen geschnappt wurde. Und niemand weiß, wem die Millionen gehören.«
    »Die Wahlkampfzentrale sagt, dass Miller Werbeprospekte abgeholt hat.«
    »Und das glauben die Leute?«
    »Ein paar Millionen zu viel kosten Vogl nicht den Kopf, schon gar nicht, wenn man nichts beweisen kann.«
    »Der Mann im Hintergrund … Du sagst, Vogl sei zu schwach. Egal, ob er etwas gewusst hat. Die starke Person im Hintergrund ist Chloe Fischer.«
    »Nicht alle, die die Fäden ziehen, sind Mörder.«
    »Aber sie ist die Einzige, die stark ist. Die durchhält, die plant. Orsolics würde das nicht schaffen. Da steckt Planung und Intelligenz dahinter.«
    »Überschätze Chloe Fischer nicht. Sie arbeitet hart, hat sie immer schon getan. Sie ist eine von denen, die immer zeigen müssen, dass sie alles am besten können.«
    »Ich sehe sie vor mir: Sie steht auf dem Treppenabsatz und lächelt. Die Spurensicherungsexperten finden nichts. Sie steht oben mit verschränkten Armen und lächelt. Höflich, zuvorkommend und eine Spur spöttisch.«
    »Sie mag dich nicht, und du magst sie nicht.«
    »Darum geht es nicht. Chloe Fischer hat Miller angeblich den Auftrag gegeben, Werbematerial in die Wahlkampfzentrale zu bringen. Sie war jedoch nicht da. Orsolics hat den Aktenkoffer entgegengenommen. Klug. Wenn etwas passiert, war sie nicht dabei.«
    »Da sehe ich einen Widerspruch. Sie will doch immer die Kontrolle haben.«
    »Hat sie auch. Sie hat Orsolics unter ihrer Kontrolle. Orsolics und Miller bemerken, dass ihnen jemand auf die Schliche gekommen ist, schauen ins Stiegenhaus, hören uns und schießen in Panik. Du hast die Schüsse gehört. Chloe Fischer wird verständigt und ordnet an, das Geld am nächsten Abend in ein
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