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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno
Autoren: Troy Denning
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unermüdliche Sperrfeuer zu einzelnen Energiesalven abklang, als die gegnerischen Schützen Angst bekamen, Schüsse, die ihr Ziel verfehlten, könnten versehentlich eine verbündete Flotte treffen.
    Jetzt konnte Caedus flüchtige Blicke auf einzelne Bolzen Turbolaserfeuer erhaschen, die aus den bothanischen Geschützbatterien schossen. Als die Fünfte zurückschlug, explodierten vor der fernen Dunkelheit winzige Farbblumen. Ein Zittern durchlief die Macht, als der Allianz-Kreuzer Redma unversehens seine Schilde verlor und auseinanderbrach. Wirbelstürme aus Panik und Schmerz umhüllten auch etliche andere Schiffe, die getroffen wurden und anfingen, Lebewesen und Ausrüstung in die Leere des Weltraums zu speien. Alles in allem jedoch blieben die Besatzungen der Fünften auf den Angriff konzentriert, zu sehr von ihren Pflichten eingenommen, um von Neuem der Furcht und dem Fatalismus zum Opfer zu fallen, die sie zuvor gelähmt hatten.
    Unglaublicherweise wichen die Bothaner nicht zurück. Sie hielten einfach ihre Position und lieferten sich weiterhin ein Feuergefecht mit der Fünften, die den Bothanern – so übel zugerichtet, wie sie waren – geschütz-, zahlen- und klassenmäßig überlegen war. Besorgt, dass die Bothaner sie in eine Falle zu locken versuchten, dehnte Caedus sein Machtbewusstsein auf ihre Flotte aus – und wurde von einem Ansturm sengender Pein verschlungen, als sein Körper darum kämpfte, ihm nicht den Dienst zu versagen.
    Er öffnete sich vollends der Macht, nicht jedoch, damit sie seinen Zorn oder seinen Hass beflügelte – er war zu erschöpft und zu traurig, um eins von beidem zu empfinden –, sondern, um den Glauben an sein Schicksal zu festigen, den Glauben an die Liebe, die ihm die Kraft verlieh, sich diesem Schicksal zu fügen … an die Liebe, die er nicht bloß für Allana hegte, sondern ebenso für Tenel Ka, für Luke und Ben und sogar für Mara, für Jaina und seine Eltern und all die anderen, die ihn verraten hatten, für seine Verbündeten und Feinde und seine toten Mentoren. Er ließ sich von der Macht in seiner Liebe zu ihnen allen bestärken, in seiner Liebe zur gesamten Galaxis, zu deren Rettung er sich selbst opferte.
    Der Schmerz verging nicht, doch er brachte die Stärke mit sich, die Caedus brauchte, um bei Bewusstsein zu bleiben. Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf die bothanische Flotte konzentrierte, nahm er unter den Kommandanten eine sonderbare Unsicherheit wahr – und die dunkle Kraft dahinter. Alema Rar musste sie irgendwie beeinflussen, ihnen eine untypische Unentschlossenheit in den Verstand träufeln.
    Caedus nahm an, dass sie dachten, er wäre zu klug, um ein solches Manöver zu wagen – dass sie der Ansicht waren, dass er zweifellos wusste, dass sie sich lediglich zurückfallen lassen mussten, um die Fünfte von ihren Verbündeten in ein verheerendes Kreuzfeuer nehmen zu lassen. Er übte mehr und mehr Druck auf sie aus, um sie in dieser Annahme zu bekräftigen. Ja, das weiß er.
    Die Ränder von Caedus’ Blickfeld verdunkelten sich, und ihm wurde schwindelig. Trotzdem übte er weiterhin Druck aus, versuchte, die Unentschlossenheit zu verstärken, die Alema in ihnen geweckt hatte, in der Hoffnung, dass sie zu dem Schluss gelangten, dass er wollte , dass sie den Rückzug antraten.
    Mehr war nicht nötig. Die Präsenzen der Bothaner wurden entschlossen, und die Fächer ihres Turbolaserfeuers begannen sich auszudehnen, als sie auf Kollisionskurs mit der Fünften gingen und beschleunigten . Dann trübte sich Caedus’ Blickfeld noch weiter, und er spürte, wie er noch tiefer in seiner Kampfmeditation versank, um sich davon in eine Zeit in nicht allzu weiter Zukunft tragen zu lassen, in der dieser Krieg vorüber war, in der die Galaxis sicher und friedlich war, in der er wieder mit seiner Familie und seinen Freunden vereint war, die ihm halfen, in Gerechtigkeit und Frieden zu herrschen.

Epilog
    »Das war das dümmste Manöver, das ich je gesehen habe«, verkündete Han allen, die zuhörten – was angesichts seiner Lautstärke auf jeden in der Großen Unterredungskammer von Tenel Kas Flaggschiff, der Drachenkönigin , zutraf. »Und ich habe schon einige ziemlich dumme Manöver gesehen. Was bei allen Welten hat Sie bloß dazu gebracht vorzurücken , als Jacen gewendet hat, um Sie ins Visier zu nehmen?«
    Admiral Babos gelbe Augen blitzten golden auf, doch er überging die Beleidigung mit einem höflichen Lächeln, das lediglich die Spitzen seiner
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