Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit
Autoren: Lloyd Biggle jr.
Vom Netzwerk:
greift den Höchsten an.«
     
    *
     
    Sie fanden die Kompanien der efa im Park in der Nähe der Entlüftungsanlage. Die Truppen schüttelten wild ihre Metallrohre und drängten sich in den Eingang. Brokefa umkreiste sie in sicherer Entfernung und bettelte und flehte, aber sie lachten ihn aus. Linhefa lag zusammengekrümmt am Boden. Ein Rohr hatte ihn getroffen.
    Darzek zog seine Automatik. Er schoß über die Köpfe hinweg, aber der Lärm war so groß, daß sie den Schuß kaum hörten. Er versuchte in ihre Nähe zu gelangen, doch er mußte sich vor den gefährlichen Rohren wieder zurückziehen. Hilflos sah er zu.
    Dann kam Gul Kaln mit Verstärkungen an. Darzek formierte sie, und entschlossen vertrieben sie die wahnsinnig gewordenen efa vom Eingang.
    Darzek sprang hinein. An die fünfzig hatten bereits den Tunnel erreicht und drängten sich am Gitter. Irgendwo hörte Darzek Rhinzls bittende Stimme. Und dann war die wilde Meute im Korridor. Darzek folgte ihnen. Plötzlich stolperte er über Rhinzl. Der Koloß lag am Boden und stöhnte. »Sie wollten nicht auf mich hören«, jammerte er. »Was ist denn geschehen?«
    »Ich weiß nicht.«
    Meszk war mit einer Gruppe von Getreuen in den Korridor gestürmt, und von weiter hinten vernahm man Kampfgeschrei. Darzek schob sich durch das Dunkel, und der humpelnde Rhinzl führte ihn. Die Nacht-Geschöpfe kämpften tapfer, aber sie waren im Nu überwältigt. Mit Triumphgeschrei rasten die Wahnsinnigen auf den rötlichen Tunnel zu.
    Ein furchtbarer Schmerzensschrei ließ Darzek zusammenzucken. Ein Schrei folgte dem anderen, Flammen zuckten durch den Korridor und warfen groteske Schatten. Plötzlich sah Darzek Miß Schlupe an seiner Seite. Sie hielt sich die Ohren zu. URSdwad duckte sich neben sie, und Rhinzl war zu einer zuckenden, nicht erkennbaren Masse zusammengeschrumpft. Darzek sah noch einmal hin, und Rhinzl hatte seine normale Gestalt wieder angenommen. Meszk wirkte totenbleich in dem huschenden Licht, das kam und wieder ging.
    Die Geräusche erstarben, aber das Licht blieb. Darzek zog seine Automatik und sagte ruhig: »Es ist der einzige Ausweg.«
    Und er erschoß Rhinzl.
    Immer wieder drückte er ab, ohne auf Miß Schlupes Schreie und Meszks erstaunten Ausruf zu achten. Er hörte erst auf, als Rhinzls Körper formlos in sich zusammenfiel.
    Dann erlosch das Licht.
     

 
18.
     
    Darzek konnte Primores nicht mehr schön finden. Die schimmernden Seen waren in Wirklichkeit vielleicht Anordnungen zur Aufnahme von Sonnenenergie, die symmetrischen Hügel existierten nur, weil sie irgendein sperriges Gerät kaschierten, und das orangerote Laub absorbierte Wärme, damit der Höchste keine kalten Füße bekam.
    Er wandte sich vom Sichtschirm des Raumschiffes ab und sagte zu Gul Kaln: »Ich finde, wir sollten es irgendwie mit Rauch machen – farbig vielleicht und ein fremdartiger Geruch. Könnten Sie das schaffen?«
    »Aber dann würde sich die Kammer mit Rauch füllen«, protestierte Kaln.
    »Es geht darum, die Sache so geheimnisvoll wie möglich zu veranstalten und das Innere zu verhüllen. Könnte man nicht die Türen eindrücken und den so entstehenden freien Raum einräuchern?«
    »Ja, das ginge. Wie viele Kammern brauchen Sie?«
    »Keine Ahnung. So viele, daß man eine Billion Menschen einigermaßen rasch durchschleusen kann.«
    Kaln zuckte zusammen. »Tausende oder gar Millionen.«
    »Wie Sie meinen. Sie können unbegrenzt Geld ausgeben.«
    Kaln rang seine Arme und trat durch den Transmitter.
    E-Wusk entwirrte seine nachdenklich verschlungenen Gliedmaßen und bemerkte: »Wir haben bittere Zeiten, mein Freund, und mein Geist ist verwirrt. Das Ding, das Sie mir zeigten, war nicht der Rhinzl, den ich kannte.«
    »Der Höchste hat bestätigt, daß in unserer Galaxis so eine Lebensform nicht existiert.«
    »Ich bin überzeugt davon, daß Sie klug gehandelt haben, aber dennoch bedaure ich, daß Sie ihn getötet haben. Er hätte uns so viel sagen können.«
    »Er hätte uns nichts gesagt. Ich mußte ihn einfach töten. Ich hatte keine Ahnung, welche Waffen sich in diesem Gewirr von lebendem Gewebe verbargen.«
    »Oder welche Kräfte «, ergänzte E-Wusk. »Schließlich brachte er es fertig, uns eine ganz andere Gestalt vorzugaukeln.«
    »Das stimmt. Seine wahre Gestalt war so abstoßend, daß sie selbst in der großzügig denkenden Menge fremder Lebewesen aufgefallen wäre.«
    »Und doch muß die Waffe der Dunkelheit auf einem anderen Gebiet liegen.«
    Darzek nickte. »Primores
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher