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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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ist für den Moment zwar sicher, aber solange wir die Macht der Dunkelheit nicht durchschauen, wird sie noch den Rest der Galaxis verschlingen.«
    Miß Schlupe stolperte aus dem Transmitter, und Flüssigkeit schwappte über den Rand des Bechers, den sie in der Hand hatte. »Verflixte Transmitter!« murmelte sie.
    Darzek nahm den Becher, kostete und sah nachdenklich drein. »Fast zu gut.«
    »Wieviel brauchen Sie?«
    »Das hängt davon ab, ob die Primorier für Massenpsychologie empfänglich sind. Brauen Sie das Zeug so schnell wie möglich. Ich kann nur hoffen, daß es reicht. Noch etwas Neues von unseren Freunden, den Proktoren?«
    »Sie machen den ganzen Planeten unsicher. Fünf haben es sich in unserer Wohnung bequem gemacht. Ich sagte, daß Sie sich meiner Meinung nach in einem Anfall von Gewissensbissen das Leben genommen hätten, aber sie fragen mich höflich, wo denn die Leiche sei.«
    E-Wusk fragte verwirrt: »Die Proktoren suchen nach Ihnen?«
    »Weshalb sonst hätte ich mich wohl auf einem Raumschiff versteckt, wenn auf Primores soviel zu tun ist? Mir reichte es, immer wieder zu hören: ›Verzeihung, Sire, aber Sie haben eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem gesuchten Gul Darr.‹«
    »Aber was haben Sie denn getan?«
    »Es war ein häßliches Verbrechen. Ich habe den Tod des ehrenwerten und angesehenen Händlers Gul Rhinzl herbeigeführt. Die Proktoren brachten mich auch mit ein paar Quarmern in Verbindung, die man vor langer Zeit unter höchst verdächtigen Umständen tot auffand. Sie können sehr gründlich sein, wenn sie wollen ...«
    »Aber wenn Sie wirklich ein Agent des Höchsten sind ...?«
    »Sprechen Sie den Namen nicht in meiner Gegenwart aus. Am liebsten würde ich all seine Speicher löschen und ganz von vorne anfangen. Sobald ich berichtete, daß ich Gul Rhinzl getötet hatte, weil er ein Agent der Dunkelheit war, da klickte ein entfernter Transistor, und jeder Proktor auf dem ganzen Planeten suchte mich wegen Mordes. URSgwalus versucht den Höchsten davon zu überzeugen, daß ich nur meine Pflicht tat, und der Höchste verzeiht mir auch, aber gleichzeitig schickt er den nächsten Suchtrupp los. Der Höchste braucht jemand, der ihm sagt, was er tun soll. Deshalb wollte ich Sie sprechen.«
    »Verzeihung«, sagte Miß Schlupe. »Ich koche jetzt fünfzig Bottiche Bier.«
    Darzek winkte geistesabwesend, und sie trat auf Zehenspitzen durch den Transmitter.
    E-Wusk sah ihr nach. »Gula Schlu tut mir leid. Sie mochte Rhinzl gern. Es muß ein schmerzhafter Schock für sie gewesen sein.«
    »In gewisser Weise schon. Vor allem die Erkenntnis schmerzte sie, daß er sie heiraten wollte, um besser spionieren zu können. Sie sagt, ich hätte ihn nicht erschießen dürfen, weil es ihr Recht gewesen sei, ihn zu Tode zu trampeln.«
    E-Wusk lachte.
    »Wir brauchen dringend einen neuen Rat für den Höchsten«, sagte Darzek. »Ich finde, Sie sollten eines der Mitglieder werden. Ich werde dem Höchsten raten, daß er Sie als Experten für den Handel ernennen soll.«
    E-Wusk starrte ihn an. »Das können Sie nicht. Noch niemand hat dem Höchsten etwas befohlen.«
    »Dann wird es Zeit, daß ich es tue. Seine letzte Wahl war nicht gerade glücklich. Die neuen Mitglieder sollen wirklich vertrauenswürdig und tüchtig sein.«
    »Nun – ich habe zumindest den Willen, hart zu arbeiten.«
    »Für den Rest bürge ich«, erklärte Darzek. »Ich werde Sie auf dem laufenden halten. Und wenn die Proktoren herkommen und nach mir suchen, sagen Sie ihnen, daß meine Rasse um diese Zeit ihren Winterschlaf hält.«
     
    *
     
    Miß Schlupe streckte sich, sah an ihrem neuen Kleid herunter und sagte: »Ich komme mir wie eine Matrone vor.«
    »Sie sehen wie Sie selbst in einem ausgestopften Kleid aus«, erklärte Darzek. »Ich habe immer noch meine Zweifel.«
    »Eine kleine Entschlackungskur hat noch niemandem geschadet.«
    »Ich fürchte, daß wir eine Panik hervorrufen. Und das könnte gefährlich werden.«
    »Wir werden die Kontrolle schon behalten. Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, daß Sie einen ausgezeichneten Astrologen abgeben würden? Der Bart betont Ihr klassisches Profil, und die Gewänder umgeben Sie mit einer geheimnisvollen Aura. Nur das Käppchen war ein Fehlgriff. Sie hätten einen spitzen Hut nehmen müssen.«
    »Ich finde immer noch, daß der Bart gereicht hätte.«
    »Ich finde immer noch, daß Ihre Anwesenheit nicht nötig war.«
    Sie ging an den nächsten Tisch, verbeugte sich und hielt mit der Linken ein
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