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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova!
Autoren: Anne Oliver
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über ihre Wange liefen und ihre Stimme zitterte. „Könnte mir bitte jemand erklären, was los ist?“
    „Es waren Zwillinge“, erwiderte Dr. Martinez. „Ein Fötus wurde abgestoßen, aber dem anderen geht es gut.“
    Mariel rieb sich ihr Dekolleté, um ihre Nerven zu beruhigen, die völlig verrückt spielten. „Ich habe noch nie gehört, dass eine Frau eine Fehlgeburt hatte und trotzdem noch schwanger ist. Ist das normal? Besteht ein Risiko?“
    Die Ärztin strich ihr beruhigend über die Hand. „Machen Sie sich keine Sorgen. Das kommt schon mal vor. Es gibt keinen Grund, warum es nicht eine ganz normale Schwangerschaft werden sollte. Und die andere gute Nachricht ist, dass Sie heute nach Hause können.“
    Um halb zehn tauchte die Schwester auf und brachte ihr die Entlassungspapiere. Mariel war bereit, nach Hause zu fahren, doch wo genau war das? „Vielen Dank, Tara.“
    Sie stand am Fenster und blickte in den leichten Regen hinaus. Tara hatte ihr verraten, dass Dane strikte Anweisung gegeben hatte, sie nicht zu entlassen, ehe er zurückkam, um sie abzuholen.
    Sie musste ihm von dem Baby erzählen.
    Musste sich diesem quälenden Moment erneut stellen.
    „Wollen Sie und Ihr Verlobter Kinder?“, fragte sie die junge Schwester, als diese bereits an der Tür war.
    „Erst in ein paar Jahren. Wir … oh, wow. Oh, mein Gott …“, murmelte Tara, als sie den Korridor entlangblickte. „Meine Güte.“ Sie fächelte sich Luft zu. „Was für ein Mann.“
    „Was ist denn los?“
    Dane „war los“, erkannte Mariel, als er im Türrahmen auftauchte.
    Und wie.
    Zumindest hielt sie den Mann für Dane. Nur dass er ordentliches, kurz geschnittenes Haar hatte, glatt rasiert war, einen Smoking trug und den größten Strauß Rosen in den Händen hielt, den sie je gesehen hatte.
    Draußen auf dem Gang glaubte sie ein paar weibliche Seufzer zu hören, aber sie war zu sehr damit beschäftigt, seinen Anblick in sich aufzusaugen und ihr wild pochendes Herz zu beruhigen. Langsam wich sie zum Bett zurück, ehe ihre Beine völlig den Dienst versagten.
    Sein Blick versenkte sich in ihren. Ohne den Kontakt auch nur eine Sekunde zu brechen, stieß er die Tür mit einem blank polierten Schuh zu. Es knallte laut. Dann kam er auf ihr Bett zu und kniete sich vor sie. Sein Smoking – ihr eigener Entwurf, bemerkte sie benommen – war mit leichten Regentropfen besprengt, sein Haar feucht. Der Duft der Rosen und ein aufregendes Aftershave drangen an ihre Nase.
    Doch es war das blanke Gefühl in seinen Augen, das ihr den Atem raubte. Dieser Mann kannte sie – oft besser als sie sich selbst. Er respektierte sie, gab ihr den Freiraum, den sie brauchte, und ließ sie ganz sie selbst sein.
    Er war der einzige Mann, den sie je wirklich geliebt hatte.
    Und nun kniete er vor ihr wie ein Ritter vor seiner Dame. Wie in ihren Jungmädchen-Fantasien. Ihr Herz quoll über. Sie wusste kaum wohin mit all den Gefühlen. Doch auch ein Hauch von Schmerz trübte ihre Glückseligkeit.
    „Dane, ich muss dir sagen, dass …“
    „Kein Wort“, unterbrach er sie. „Bitte kein Wort.“
    Er legte die Blumen beiseite und zauberte ein kleines Schmuckkästchen aus der Jacketttasche, das er öffnete und zur Begutachtung hochhielt.
    Ein einzelner Solitaire von der Größe ihres kleinen Fingernagels funkelte im hellen Sonnenlicht. Himmel. „Dane …“ Sie presste die Lippen zusammen, um das Zittern unter Kontrolle zu bringen. „Was tust du da?“
    „Mein Gott, Süße, wonach sieht es denn aus?“ Seine Stimme hallte in dem kleinen Zimmer überlaut.
    „Hier sind kranke Menschen“, mahnte sie leise.
    Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Und ich werde vermutlich bald einer von ihnen sein, wenn du mich ständig unterbrichst. Ich habe dir gesagt, dass du still sein sollst. Mariel …“
    Er nahm den Ring zwischen Zeigefinger und Daumen und streckte ihn ihr entgegen. „Dieser Ring ist wie du – strahlend, wunderschön und einzigartig. Und es wird der Ring sein, den du einmal unserer ältesten Enkeltochter schenkst.“
    Enkeltochter? Im ersten Moment machte der Schock sie sprachlos, dann wurde sie von einer Welle purer Freude erfasst. „Meinst du das ernst?“, flüsterte sie.
    „Mir war noch nie etwas so ernst. Aber damit müssen wir noch ein wenig warten. Bis du dich wieder erholt hast.“ Er lächelte kurz, dann ergriff er ihre Hand und streifte den Ring über. „Er passt perfekt. Genau wie wir perfekt zusammen passen, Queen Bee.“
    Tränen traten
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