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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova!
Autoren: Anne Oliver
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dich nicht allein, weil du das nicht wirklich ernst meinst.“
    „Doch, das tue ich.“ Sie krallte die Finger in die Bettdecke. „Du wirst erleichtert sein, zu hören, dass ich das Baby verloren habe.“
    Nein. Nur das nicht. Ein großer schwarzer Abgrund tat sich in ihm auf. Ihm war etwas ganz Kostbares geschenkt worden, und er war zu blind gewesen, um es zu erkennen, bis es zu spät war. Schlimmer noch, er hatte die Frau, die er liebte, mit seinem unglaublich egoistischen Verhalten verletzt. „Mariel. Sweetheart … es tut mir so leid.“ Mein Gott, wie unzureichend waren diese Worte, um all das auszudrücken, was er empfand. Seinen Schmerz.
    Ihren Schmerz.
    Er nahm ihre Hand und drückte sie. Sie fühlte sich unglaublich klein und verletzlich an. Sonst sah Mariel nie so zerbrechlich aus. Ihr Gesicht war zu bleich, die Augen viel zu trüb. „Wenn ich die Dinge ändern könnte, dann würde ich die Zeit zurückdrehen – nur einen Tag, um noch einmal ganz neu anfangen zu können.“
    Sie zuckte mit der Schulter. „Eine hübsche Vorstellung, aber vollkommen illusorisch. Also, warum erwähnst du es? Weil du glaubst, dass sich deine Einstellung zum Vatersein auf wundersame Weise verändern würde? Wohl kaum. Weil du glaubst, dass ich mich dadurch besser fühle? Das tue ich nicht.“
    Dane beugte sich vor und atmete den Duft ihrer Haut ein. „Ich habe dich angerufen, weil ich dich sehen wollte. Ich wollte dir etwas Wichtiges sagen.“
    „Du hast mich nicht angerufen.“
    „Ich habe eine Nachricht hinterlassen. Hast du sie bekommen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es mag deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber ich war viel zu sehr damit beschäftigt, einen Notfall zu bewältigen, als dass ich auf Nachrichten geachtet hätte. Dein Vater wäre heute dort draußen beinah gestorben.“
    „Das ist er aber nicht – dank dir.“
    „Also, was war so wichtig? “ Sie legte eine besondere Betonung auf das letzte Wort und wandte dabei den Kopf ab. Diese kühle Geste war wie ein Schlag in die Magengrube.
    „Verdammt, Mariel.“ Er schnappte sich ihre Handtasche vom Nachttisch und kramte ihr Handy hervor. „Hier.“ Er drückte es ihr in die Hand. „Hör zu.“
    Aufmerksam beobachtete er ihr Gesicht. Nichts als kühle Distanziertheit in ihrem Blick. „Das mit dem ‚verdammten Idioten‘ kenne ich bereits. Davon mal abgesehen, sagt mir deine Nachricht gar nichts.“
    „Du hast nicht auf den Ton der Nachricht geachtet. Was ich dir wirklich sagen wollte, konnte ich dir nicht am Telefon mitteilen. Und das weißt du genauso gut wie ich.“
    Sie nickte kaum merklich. „Also gut, dann sag es mir jetzt.“
    „Ich wollte dir sagen, dass ich mir nur ein Leben vorstellen kann – mit dir und dem Bab…“ Er biss sich so fest auf die Zunge, dass er Blut schmeckte.
    Ängstlich beobachtete er, wie sich ihre Brust in schneller Folge hob und senkte, so als keuche sie, doch ihr Gesicht blieb eine starre Maske, der Blick weiterhin zum Fenster gerichtet.
    Dane war entsetzt. „Es tut mir leid. Aber ich meinte, was ich sagte. Von ganzem Herzen.“
    Ein langes Schweigen breitete sich aus. „Es ist leicht, das jetzt zu behaupten, meinst du nicht?“
    „Du findest es leicht? “ Abrupt stand er auf, fuhr sich mit den Händen durchs Haar und sprach gegen die Decke: „Nichts ist leicht mit dir.“
    Frustration stieg in ihm auf. Und natürlich wusste er, warum. Ohne eine Schwangerschaft waren es nur leere Worte. Manch einer würde zwar behaupten, er wäre aus dem Schneider.
    Doch das wollte er gar nicht sein. Er wollte alles wieder genau so wie noch an diesem Morgen. Mit der Frau, mit der er den Rest seines Lebens zu verbringen beabsichtigte, wollte er ihr gemeinsames Kind großziehen.
    Und irgendwie würde er dafür sorgen, dass zumindest der erste Teil Realität wurde.
    Dane drehte sich wieder zum Bett um, setzte sich auf die Kante und ergriff ihre Hand. Ein Gefühl der Dringlichkeit hatte ihn erfasst. Er besaß einen Plan – eine letzte Chance –, aber er brauchte ein wenig Zeit, um ihn umzusetzen. „Du hast meinen Dad gerettet, Sweetheart. Das Leben ist das Kostbarste, was es gibt.“
    „Ja, das ist es.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Würdest du etwas für mich tun?“
    „Alles.“
    „Geh und sprich mit deinem Vater.“
    Er nickte und hauchte einen Kuss auf ihre Wange. „Ich komme zurück.“
    „Dad.“ Dane saß neben dem alten Mann. „Du hattest einen ereignisreichen Tag, wie ich hörte.“
    Sein Vater
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