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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth
Autoren: Alan Dean Foster
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aus unserer wissenschaftlichen Arbeit gerissen und hier mitten unter wilden Fischen und fischigen Wilden abgesetzt hat.“
    „Diese Bemerkung würde der gute Gouverneur gar nicht gern hören“, grinste Orvenalix.
    „Sag mal, woher weißt du, daß ich mit wissenschaftlicher Arbeit beschäftigt war?“ kläffte Porsupah.
    „Ich habe im Hotel deine Tasche durchsucht. Bevor ich ins Schlafzimmer ging, um mich umzuziehen. Dein Abschlußzeugnis war drin und noch anderes diesbezügliches Material. Es stimmte gar nicht mit deiner Tarnidentität überein, Pors! Tch!“
    „Nicht nur, daß du keine Moral hast“, schäumte der Tolianer, „du hast auch keine Skrupel!“
    „Das ist eine Beleidigung! Ich habe die Brieftasche zurückgesteckt, oder?“
    Ein langes Schweigen entstand. Porsupah, der die Ungewißheit nicht länger ertrug, steckte schließlich eine Pfote in die Tasche unter seinem Gürtel, um sich zu überzeugen …
    Orvenalix hielt sich eine echte Hand vor den Mund, um das Flattern der Kinnlade zu verbergen, das bei den Thranx Lachen bedeutete.
    „Also gut“, sagte der Nachrichtendienstler, „Ich will euch einen Überblick geben. Sicher, Repler ist in mancher Beziehung rückständig. Sicher, es hat eine begrenzte Bevölkerung. Aber seine Fähr- und Raumkommunikationsanlagen sind modern und von tüchtigen Leuten besetzt – das ist ebenso Tatsache. Nicht unwichtige Erwerbszweige sind der Tourismus und der Handel mit exotischen Hölzern, aber Geld kommt hauptsächlich dadurch ins Land, daß Repler City ein vielbenutzter Transferpunkt für die interstellare Raumfahrt ist. Repler ist den Spiralarm abwärts der einzige bewohnbare Planet zwischen Fluva und Praxiteles. Und er liegt immer noch ziemlich nahe an den Zentrumssystemen.“
    „Ein für den Handel gut geeigneter Ort“, stimmte Porsupah zu.
    „Und man vermeidet dabei auch noch die hohen Zölle auf den Zielplaneten. Sicher. Die hier getätigten Geschäfte lassen sich natürlich nicht mit denen auf Terra, Hivehom oder Drallar do vergleichen. Aber die hiesigen Kaufleute verdienen ein hübsches Sümmchen, und das Geschäft wächst ständig, um nicht zu sagen spektakulär.“
    „Ich habe das Handbuch gelesen“, stellte Kitten trocken fest.
    „Fein! Gut!“ Orvenalix faßte in eine Schublade und holte eine kleine Phiole aus Glas … nein, aus Quarz … und ein Stückchen schwarze Pappe heraus. Die Phiole hatte einen Druckverschluß, der zweimal so groß wie der Behälter war. Kitten und Porsupah rückten ihre Stühle näher heran.
    Orvenalix öffnete den Verschluß und streute sehr vorsichtig ein paar weiße Kristalle auf die Pappe.
    „Da ihr vermutlich beide das Handbuch gelesen habt, könnt ihr mir vielleicht sagen, was das hier ist?“ Die Nachrichtendienst-Anwärter beugten sich vor.
    Der Tolianer sog sachte die Luft ein. „Geruchlos. Klare, rhomboedrische Kristalle mit glasartigem Glanz.“ Er zerdrückte eins der größeren Stücke mit einer scharfen, manikürten Klaue zu Pulver. Wieder schnüffelte er, sorgsam darauf bedacht, den Stoff nicht zu inhalieren. „Konkoidale Brüche, beim Pulverisieren entsteht kein Geruch … ja, ich glaube, ich weiß, was das ist, Major.“ Er wandte sich Kitten zu. „Die Bruchstellen werden blau, sie werden blau.“
    Sie riß die Augen auf, und unwillkürlich flüsterte sie. „Bloodhype. Und dazu sehr hochgradiger Stoff, wenn die Bruchstellen so dunkel werden.“
    Die Fühler neigten sich ein wenig. „Fast rein. Auch als Jaster, Brain-up, Phinto, Narrensalz und unter vielen anderen Namen bekannt, deren bloße Erwähnung genügt, um bei intelligenten, fühlenden Wesen Übelkeit hervorzurufen.“
    „Ich meine aber, gelesen zu haben, daß die Hyperion-Wälder auf Annibus vor zehn Jahren sterilisiert und völlig vernichtet wurden“, wandte Kitten ein.
    „Das stimmt auch“, fuhr der Nachrichtendienstler fort. „Natürlich war das der erste Ort, an dem der Service nachsah. Wir fanden keinen Hinweis darauf, daß auch nur eine der Pflanzen die Vernichtung überlebt hätte. Zu der Zeit nahm man an, die Hyperion-Pflanze könne nur auf Annibus gedeihen. Aus wissenschaftlichen Gründen hatte man versucht, sie auch anderswo anzubauen, aber die Schößlinge und die ausgewachsenen Exemplare starben schnell, sobald man sie von dem Planeten entfernte. Samenkörner gingen nicht auf. Nach der Vernichtung der Wälder stand fest, daß die Spezies für keinen Zweck mehr benutzt werden konnte.“
    „Ich weine ihr keine Träne
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