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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder
Autoren: Lois McMaster Bujold
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hinzuknallen.«
    »Ich werde nie nach Barrayar gehen«, sagte Mark mit zusammengebissenen Zähnen.
    Tja, und es sieht so aus, als würden dir da die meisten Frauen in der Galaxis voll zustimmen … Du bist vielleicht gescheiter, als du weißt. Miles seufzte leise. Quinn, Quinn, Quinn, wo bist du? Im Korridor luden die Polizisten gerade die letzten bewußtlosen Attentäter auf eine Schwebepalette. Die Gelegenheit zur Flucht würde bald kommen – oder überhaupt nicht.
    Miles bemerkte, daß Ivan ihn anstarrte. »Du bist wohl völlig verrückt«, stellte Ivan voller Überzeugung fest.
    »Wie, meinst du nicht auch, daß es an der Zeit ist, daß sich mal jemand mit diesen Mistkerlen von Jackson's Whole befaßt?«
    »Sicher, aber …«
    »Ich kann nicht überall sein. Aber ich könnte das Projekt unterstützen«, Miles blickte Mark an, »das heißt, wenn du damit fertig bist zu versuchen, ich zu sein. Bist du's?«
    Mark beobachtete, wie der letzte der Attentäter weggebracht wurde. »Das kannst du haben. Es ist ein Wunder, daß du nicht mit mir die Identität tauschen möchtest.« Er wandte mit plötzlich neu aufflammendem Mißtrauen Miles den Kopf zu.
    Miles lachte gequält. Was für eine Versuchung! Die Uniform
    wegwerfen, zur U-Bahn gehen und mit einer Kreditanweisung für eine halbe Million Mark in der Tasche verschwinden. Ein freier Mensch zu sein … Sein Blick fiel auf Ivans verschmutzte grüne Uniform, Symbol ihres Dienstes. Du bist, was du tust – entscheide 332
    dich erneut … Nein. Barrayars häßlichstes Kind entscheidet sich dafür, noch immer für dieses Reich einzutreten. Und wird sich nicht in einem Loch verkriechen und überhaupt niemand sein.
    Apropos Löcher – es war höchste Zeit, aus diesem hier hinauszukommen. Die letzten Polizisten marschierten hinter der Schwebepalette um die Biegung des Korridors davon. Binnen
    kurzem würden hier überall die Techniker der Gezeitenbehörde herumrennen. Sie sollten also lieber schnell abhauen.
    »Es ist Zeit zu gehen«, sagte Miles, schaltete den Scanner aus und nahm sein Handlicht.
    Ivan grunzte erleichtert und zog die Luke auf. Er hob Miles hindurch. Miles seinerseits warf ihm, wie schon zuvor, das Seil seiner Abseilspule zu. Einen Moment lang überflutete Panik
    Marks Gesicht, als er zu Miles hochschaute und ihm einfiel, warum er vielleicht der letzte war. Sein Gesichtsausdruck wurde wieder verschlossen, als Miles das Seil hinunterließ. Miles nahm das Fischauge seines Scanners ab, steckte es wieder in die Box und aktivierte seinen Kommunikator. »Nim, Statusbericht«, flüsterte er.
    »Wir haben wieder beide Wagen in der Luft, Sir, etwa einen
    Kilometer landeinwärts. Die Polizei hat einen Kordon um Ihr Gebiet gezogen. Dort wimmelt es von Polizisten.«
    »In Ordnung. Haben Sie etwas von Quinn gehört?«
    »Da hat sich nichts geändert.«
    »Geben Sie mir Ihre exakten Koordinaten im Innern des
    Turms.«
    Nim befolgte den Befehl.
    »Sehr gut. Ich bin im Innern der Barriere in der Nähe von Turm Sechs mit Leutnant Vorpatril von der barrayaranischen Botschaft und meinem Klon. Wir versuchen jetzt über Turm Sieben die
    Barriere zu verlassen und unterwegs Quinn mitzunehmen. Oder zumindest«, Miles schluckte, sein Hals war törichterweise wie zugeschnürt, »wollen wir herausfinden, was mit ihr passiert ist.
    333
    Behalten Sie Ihren augenblicklichen Standort bei. Naismith Ende.«
    Sie zogen ihre Stiefel aus und tapsten in südlicher Richtung durch den Korridor, eng an die Wand gedrückt. Miles hörte
    Stimmen, aber die waren hinter ihnen. Die T-Kreuzung war jetzt beleuchtet. Miles hielt die Hand hoch, als sie sich der Kreuzung näherten, schlich sich weiter und spähte um die Ecke. Ein Mann im Overall der Gezeitenbehörde und ein uniformierter Konstabler untersuchten die Luke. Sie wandten ihm den Rücken zu. Miles winkte Mark und Ivan weiter. Sie flitzten alle schweigend an der Tunnelmündung vorbei.
    In der Halle vor dem Liftrohr von Turm Sieben stand eine Polizeiwache. Miles, die Stiefel in der einen Hand und den Betäuber in der anderen, fletschte enttäuscht die Zähne. So stand es also mit seinem optimistischen Vorhaben, die Barriere spurlos zu verlassen.
    Es half nichts. Vielleicht konnten sie an Schnelligkeit gutmachen, was ihnen an Raffinesse fehlte. Außerdem stand der Mann jetzt zwischen Miles und Quinn, und so hatte er sein Schicksal verdient. Miles zielte mit seinem Betäuber und feuerte. Der Konstabler sackte zusammen.
    Sie schwebten im Liftrohr nach
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