Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
gerade aus einem Gebäude und ging in ein anderes hinein, Sein Gebrüll drang bis zu ihnen herauf, wenn auch gedämpft durch die Entfernung: »Graf Miles?«
    »0 Liebster, ich hoffe, er belästigt nicht Piotrs Pferde«, sagte Cordelia, »Glaubst du wirklich, dieser Versuch zur
    Versöhnung wird diesmal funktionieren? Einfach weil Miles
    endlich läuft?«
    »Er war höflich, gestern Abend beim Dinner«, sagte Aral; es klang wohl überlegt hoffnungsvoll.
    »Ich war höflich, gestern Abend beim Dinner«, sagte Cordelia und zuckte die Achseln. »Er hat mich fast angeklagt, deinen Sohn zum Zwergenwuchs hungern zu lassen. Kann ich es ändern, wenn das Kind lieber mit seinen Speisen spielt, als sie zu essen? Ich weiß einfach nicht, ob man das
783
    Wachstumshormon noch steigern soll, Vaagen ist so unsicher über dessen Wirkung auf die Brüchigkeit der Knochen.«
    Ein listiges Lächeln stahl sich auf Arals Gesicht. »Ich
    dachte, der Dialog mit den Erbsen, die aufmarschierten und die Semmel umringten und von ihr verlangten, sich zu ergeben, war ziemlich raffiniert. Man konnte sie sich fast als kleine Soldaten in grüner kaiserlicher Uniform vorstellen.«
    »Ja, und du warst keine Hilfe, weil du gelacht hast, anstatt ihn einzuschüchtern, damit er isst, wie ein richtiger Papa.«
    »Ich habe nicht gelacht«
    »Deine Augen haben gelacht. Das hat er auch gemerkt. Er
    wickelt dich um den Finger.«
    Der warme organische Geruch von Pferden und ihren
    unvermeidlichen Nebenprodukten erfüllte die Luft, als sie sich den Gebäuden näherten. Bothari erschien wieder, sah sie und winkte entschuldigend mit der Hand. »Ich habe gerade Elena gesehen. Ich habe ihr gesagt, sie soll vom Heuboden herunterkommen. Sie sagte, Graf Miles sei nicht da oben, aber er ist irgendwo hier in der Nähe. Es tut mir Leid, Mylady, als er davon redete, die Tiere anzuschauen, da habe ich nicht begriffen, dass er meinte, sofort. Ich bin sicher, ich werde ihn im nächsten Moment finden.«
    »Ich hoffte, Piotr würde einen Rundgang anbieten.«
    »Ich dachte, du magst Pferde nicht«, sagte Aral.
    »Ich kann sie nicht ausstehen. Aber ich dachte, es könnte den alten Mann dazu bringen, zu ihm wie zu einem menschlichen Wesen zu sprechen, anstatt über ihn wie über eine Topfpflanze.
    Und Miles war so aufgeregt über die dummen Viecher. Ich
    mag aber nicht hier herumhängen. Dieser Ort ist so… von Piotr geprägt.« Archaisch, gefährlich, und man muss auf seine Schritte aufpassen.
784
    Wenn man vom Teufel spricht… Piotr höchstpersönlich kam
    aus dem alten Steinschuppen, wo das Sattelzeug aufbewahrt
    wurde, und rollte ein Seil auf. »Ach, da seid ihr ja«, sagte er in neutralem Ton. Er schloss sich ihnen jedoch ungezwungen an.
    »Ihr seid doch wohl nicht gekommen, um das neue
    Stutenfohlen zu sehen.«
    Sein Ton war so ausdruckslos, dass Cordelia nicht sagen
    konnte, ob er wollte, dass sie ja oder nein sagte. Aber sie ergriff die Gelegenheit: »Ich bin sicher, Miles würde es gerne sehen.«
    »Mm.«
    Sie wandte sich an Bothari. »Warum gehen Sie nicht und
    holen …« Aber Bothari starrte an ihr vorbei, und seine Lippen kräuselten sich bestürzt. Sie drehte sich um.
    Eines von Piotrs riesigen Pferden, ganz ohne Zügel, Sattel, Halfter oder einen anderen Griff, an dem man sich hätte
    festhalten können, trottete aus der Scheune. An seine Mahne klammerte sich wie eine Klette ein dunkelhaariger,
    zwergenhaft kleiner Junge. Miles scharfe Gesichtszüge
    glänzten in einer Mischung aus Begeisterung und Schrecken.
    Cordelia wurde beinahe ohnmächtig.
    »Mein importierter Hengst!«, schrie Piotr entsetzt auf.
    In einem bloßen Reflex zog Bothari seinen Betäuber aus
    seinem Halfter. Dann stand er gelähmt von der Ungewissheit, worauf und wohin er schießen sollte. Wenn das Pferd umfiel und auf seinen kleinen Reiter rollte…
    »Schauen Sie, Sergeant«, rief Miles' dünne Stimme eifrig.
    »Ich bin größer als Sie.«
    Bothari rannte auf ihn los. Das Pferd scheute, drehte sich um und fiel in einen leichten Galopp.
785
    »… und-ich-kann-auch-schneller-rennen!« Die Worte kamen
    im Rhythmus der Gangart. Das Pferd verschwand hinter dem
    Stall.
    Die vier Erwachsenen stürmten hinterher. Cordelia hörte
    keinen weiteren Schrei, aber als sie um die Ecke kamen, lag Miles auf dem Boden und das Pferd hatte ein Stück weiter angehalten und senkte seinen Kopf, um von dem Gras zu rupfen. Es schnaubte feindselig, als es sie sah, hob seinen Kopf, tanzte von Fuß zu Fuß und riss sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher