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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre
Autoren: Lois McMaster Bujold
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gab Piotr die Unterstützung, von der er jetzt noch nicht einsah, wie dringend er sie brauchen würde. »Ein sanftes Pony.
    Ein sanftes kleines Pony.«
    Piotr schürzte seine Lippen und blickte sie herausfordernd an. »Vielleicht kannst du dich zu einem Pferd emporarbeiten«, sagte er zu Miles. »Verdiene es dir, indem du gut lernst.«
    »Kann ich jetzt anfangen?«
    »Du musst zuerst deinen Arm eingerichtet bekommen«,
    sagte Cordelia bestimmt.
    »Ich muss doch nicht warten, bis er heilt, oder?«
    »Das wird dich lehren, nicht herumzulaufen und etwas zu
    brechen.«
    Piotr betrachtete Cordelia durch halb geschlossene Augen.
    »Tatsächlich beginnt ein richtiges Dressurtraining an der
    Longe. Du darfst gar nicht deine Arme benutzen, bis du nicht deinen Sitz entwickelt hast.«
    »Ja?«, sagte Miles, der ehrfürchtig an seinen Lippen hing.
    »Was noch?«
    Zu diesem Zeitpunkt zog sich Cordelia zurück, um den
    Leibarzt zu finden, der den Wanderzirkus… hm… das Gefolge
    des Grafregenten begleitete. Piotr hatte sein Pferd wieder eingefangen – ziemlich wirkungsvoll, obwohl Cordelia sich fragte, ob der Zucker in seinen Taschen nicht Schwindel war –und erklärte Miles schon, wie man aus einer einfachen Leine ein Halfter machte, auf welcher Seite des Tieres man stehen musste und in welche Richtung man blickte, wenn man es führte. Der Junge, der dem alten Mann kaum bis zur Hüfte reichte, sog alles in sich auf wie ein Schwamm, sein nach oben gerichtetes Gesicht war leidenschaftlich aufmerksam.
    »Willst du eine Zusatzwette abschließen, wer wen am Ende
    der Woche an der Longe führen wird?«, murmelte Aral ihr ins Ohr.
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    »Ich setze nicht dagegen. Ich muss sagen, die Monate, die

Miles unbeweglich in diesem schrecklichen
    Wirbelsäulenkorsett zugebracht hat, haben ihn gelehrt, wie man jemanden bezaubert. Das ist auf lange Sicht die
    wirkungsvollste Methode, die Menschen um einen herum zu
    beherrschen und so seinen Willen durchzusetzen. Ich bin froh, dass er sich nicht dafür entschieden hat, das Jammern als seine Strategie zu vervollkommnen. Er ist das willensstärkste kleine Monster, das ich je getroffen habe, aber er lässt es einen nicht merken.«
    »Ich glaube nicht, dass der Graf eine Chance hat«, stimmte Aral zu. Sie lächelte über diese Vorstellung, dann blickte sie ihn ernster an. »Als mein Vater einmal zu Hause war, im Urlaub vom Betanischen Astronomischen Erkundungsdienst,
    da bastelten wir zusammen Modellsegelflieger. Zwei Dinge
    waren nötig, um sie fliegen zu lassen, Zuerst musste man
    rennen, um sie zu starten. Dann musste man sie loslassen.« Sie seufzte. »Zu lernen, wann genau man loslassen musste, das war der schwierigste Teil.«
    Piotr, sein Pferd. Bothari und Miles verschwanden hinter der Scheune. Nach seinen Gesten zu schließen, stellte Miles seine Fragen im Maschinengewehrtempo.
    Aral griff nach ihrer Hand, als sie sich umwandten, um den Hügel hinaufzugehen. »Ich glaube, er wird hoch steigen, lieber Captain.«
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Nachwort
    Mein Verleger bat mich, ein Vorwort zu Cordelias Ehre
    beizusteuern. Nach einigem Nachdenken beschloss ich, lieber ein Nachwort zu schreiben. Zum einen missfiel mir der Gedanke, dass neue Leser noch länger warten müssten, bis sie den Personen meines Buches begegnen; zum anderen hat man von weitschweifigen Kommentaren zu einem Buch viel mehr, wenn man es zuvor gelesen hat.
    Ich möchte mich bei Baen Books für diese kombinierte
    Ausgabe von Scherben der Ehre und Barrayar bedanken. Hier findet sich endlich in einem Band der gesamte Handlungsbogen, so wie ich ihn mir ursprünglich umrisshaft –wenn auch noch nicht in den Einzelheiten – ausgedacht habe.
    Als langjährige Leserin – und jetzt Verfasserin – von Serien bin ich mir der Gefahren der Serie wohl bewusst, die ich inzwischen für eine eigene Erzählform halte, welche sich vom Roman so sehr unterscheidet wie der Roman von der Kurzgeschichte. Eine richtige Serie in diesem Sinn ist weder ein verlängerter Roman (wie bei einer einzigen Geschichte, die sich über mehrere Bände erstreckt) noch eine Reproduktion (wie wenn zum Beispiel die gleiche Geschichte schablonenhaft immer wieder und wieder erzählt wird), sondern etwas ganz anderes mit eigenen inneren Anforderungen. Zusätzlich muss man davon ausgehen, dass die Leser den Büchern in einer völlig zufälligen Reihenfolge begegnen, wie ich es auch selber tat, als ich meine eigene Lieblingsserie las. Deshalb muss jeder Serienroman eine in sich selbst
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