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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Raumtriebwerke.
    Dann sprengen wir ihnen ein Loch in die Seite, marschieren rein und räumen auf.«
    Sergeant Fors räusperte sich. »Sie sagten, da wären tausend von diesen … ah … Mutanten an Bord, nicht wahr, Mr. Van Atta? Wie steht es mit dem Plan, das Entern zu überspringen und einfach das ganze Raumfahrzeug in Schlepptau zu nehmen, zurück dorthin, wo Sie es haben wollen? Sind nicht die Chancen fürs Entern ein bißchen ungleich verteilt?«
    »Beschweren Sie sich bei Chalopin. Sie hat sich gesträubt, Hilfe vom eigentlichen Sicherheitdienst draußen anzufordern. Aber die Chancen stehen nicht so, wie es scheint. Die Quaddies sind Waschlappen. Die Hälfte von ihnen sind Kinder unter zwölf, um Himmels willen. Gehen Sie einfach rein und betäuben Sie alles, was sich bewegt. Was meinen Sie, Fors, wie vielen fünfjährigen Mädchen sind Sie gewachsen?«
    »Ich weiß nicht, Sir«, Fors blinzelte. »Ich habe mir nie vorgestellt, mit fünfjährigen Mädchen kämpfen zu müssen.«
    Bannerji trommelte mit seinen Fingern auf seiner Waffenkonsole und blickte Yei an. »Ist auch das Mädchen mit dem Baby an Bord, das ich an jenem Tag im Lager fast erschossen habe, Dr.
    Yei?«
    »Ciaire? Ja«, erwiderte sie ruhig.
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    »Aha.« Bannerji wich ihrem intensiven Blick aus und rutschte auf seinem Sitz herum.
    »Hoffen wir, daß Sie diesmal besser zielen, Bannerji«, sagte Van Atta.
    Bannerji ließ ein Computerschema eines Superjumpers auf seinem Vid rotieren und stellte Berechnungen an. »Sind Sie sich bewußt«, sagte er langsam, »daß bei dem tatsächlichen Geschehen einige unkontrollierbare Faktoren eine Rolle spielen – die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß wir am Ende ein paar Extralöcher in die bewohnten Module schießen, während wir es auf die
    Necklinstäbe abgesehen haben?«
    »Das geht alles in Ordnung«, sagte Van Atta. Bannerji verzog zweifelnd die Lippen. »Hören Sie, Bannerji«, fügte Van Atta ungeduldig hinzu, »die Quaddies sind … äh … haben sich zum Freiwild gemacht, indem sie kriminell wurden. Das sind Kriminelle auf der Flucht.«
    Dr. Yei fuhr sich heftig mit den Händen übers Gesicht. »Lord Krishna«, stöhnte sie. Sie zeigte ihm ein eigenartiges, verkniffenes Lächeln. »Ich habe mich gefragt, wann Sie das sagen würden. Ich hätte darauf wetten sollen – hätte einen Wettpool eröffnen sollen …«
    Van Atta wurde ungehalten. »Wenn Sie Ihre Arbeit richtig gemacht hätten«, erwiderte er nicht weniger verkniffen, »dann wären wir jetzt nicht hier. Ich möchte das später wirklich dem Management darlegen, glauben Sie mir. Aber ich muß mich nicht mehr mit Ihnen streiten. Für alles, was ich zu tun beabsichtige, habe ich eine entsprechende Vollmacht.«
    »Die Sie mir nicht gezeigt haben.«
    »Chalopin und Captain Bannerji haben sie gesehen. Wenn es
    nach mir geht, dann werden Sie dafür gekündigt, Yei.«
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    Sie sagte nichts, nahm aber die Drohung mit einer kurzen ironischen Neigung des Kopfes zur Kenntnis. Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und verschränkte die Arme, anscheinend endlich zum Schweigen gebracht. Gottseidank, dachte Van Atta bei sich.
    »Legen Sie Ihre Anzüge an, Fors«, sagte er zu dem Sicherheitssergeanten.
    Der Steuerraum auf der D-620 war gerammelt voll. Ti regierte von seinem Pilotensessel aus, wo er unter seinem Kopfaggregat thronte; Silver bediente den Kommunikator; und Leo – hatte die Stelle des Chefingenieurs inne, wie er vermutete. Die Befehlskette wurde zu diesem Zeitpunkt ziemlich verschwommen.
    Er hatte ein flaues Gefühl im Magen und seine Kehle war wie zugeschnürt, als alle Handlungsfäden sich ihrem Schnittpunkt, dem ›Punkt ohne Umkehr‹, näherten.
    »Das Sicherheitsshuttle hat aufgehört zu senden«, berichtete Silver.
    »Das ist eine Wohltat«, sagte Ti. »Du kannst jetzt den Ton wieder aufdrehen.«
    »Keine Wohltat«, sagte Leo. »Wenn sie aufgehört haben zu reden, dann bereiten sie sich vielleicht auf einen Beschuß vor.« Und es war zu spät, zu nahe am Sprungpunkt, um eine Mannschaft mit einem Strahlenschweißbrenner nach draußen zu schicken und
    zurückzufeuern.
    Ti verzog verzweifelt den Mund. Er schloß die Augen; die
    D-620 schien sich schrägzulegen, während sie unter der Beschleunigung dahinrumpelte. »Wir sind fast in der Position zum Sprung«, sagte er.
    Leo spähte auf den Monitor. »Sie sind fast in Schußweite.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Sie sind in Schußweite.«
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    Ti gab ein Quieken von sich und zog sein
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