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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Sterne innerhalb des Shuttles, verschwommene Purpurflecken und grüne Pünktchen – keuchend richtete er sich wieder auf.
    »Dr. Yei«, protestierte Bannerji, »wenn Sie versuchen, einen Mann k.o. zu hauen, dann müssen Sie viel härter zuschlagen.«
    Yei zuckte ängstlich zurück, als Van Atta von seinem Sitz
    hochschoß. »Ich wollte nicht riskieren, ihn zu töten …«
    »Warum nicht?«, murmelte Bannerji.
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    Wütend schlossen sich Van Attas Hände um Yeis Handgelenk.
    Er entriß ihr den Schraubenschlüssel. »Sie können wirklich nichts richtig machen, oder?«, knurrte er.
    Sie keuchte und weinte. Fors, schon in seinem Raumanzug, aber noch ohne Helm, steckte erneut den Kopf vom hinteren Abteil herein. »Was, zum Teufel, ist hier los?«
    Van Atta schob ihm Yei zu. Bannerji, der sich voller Unbehagen auf seinem Sitz wand, war offensichtlich nicht zu trauen. »Halten Sie dieses verrückte Miststück fest. Sie hat gerade versucht, mich mit einem Schraubenschlüssel umzubringen.«
    Mit einem Zischen ließ sich Van Atta wieder auf den Sitz vor der Waffenkonsole fallen und rief erneut das Zielprogramm auf. Die D-620-Habitat-Konfiguration zeichnete sich deutlich auf dem Vid ab, das kalte und ferne Sonnenlicht ließ ihre Struktur silbern erglänzen. Die Zielfäden des Schemas konvergierten und schlossen die Konfiguration ein.
    Die D-620 zitterte, rotierte und verschwand.
    Die Laser feuerten, Lanzen von Licht schossen in den leeren Raum.
    Van Atta brüllte auf und schlug mit den Fäusten auf die Konsole.
    Von seinem Kinn rannen Bluttropfen. »Sie sind entkommen. Sie sind entkommen. Sie sind entkommen … «
    Yei kicherte.
    Leo hing schlaff in seinen Sitzgurten. Aus seiner Kehle stieg ein Gelächter auf. »Wir haben es geschafft!«
    Ti schob seinen Steuerhelm hoch und saß nicht weniger schlaff da, sein Gesicht war bleich und von Linien durchzogen – Wurmlochsprünge erschöpften einen Piloten. Leo hatte ein Gefühl, als 353
    wäre er soeben von innen nach außen gestülpt worden, er würgte, aber das Ekelgefühl verging schnell.
    »Ihr Spiegel hat den Spezifikationen entsprochen, Leo«, sagte Ti schwach.
    »Ja. Ich hatte gefürchtet, daß er während der Belastung durch den Sprung explodieren würde.«
    Ti guckte ihn ungehalten an. »Das haben Sie aber nicht gesagt.
    Ich dachte, Sie wären ein As als Testingenieur.«
    »Hören Sie, ich hatte sowas nie zuvor gemacht«, protestierte Leo.
    »Man weiß nie. Man stellt nur die bestmöglichen Vermutungen an.« Er setzte sich auf und versuchte seine zerstreuten Sinne zu sammeln. »Wir sind da. Wir haben es geschafft. Aber was geht draußen vor? Hat das Habitat Schäden abbekommen? – Silver, schau mal, was du über den Kommunikator hereinbekommst.«
    Sie war ebenfalls bleich. »Du lieber Himmel!« Sie blinzelte.
    »Das war also ein Wurmlochsprung. Wie sechs Stunden von Dr.
    Yeis Wahrheitsserum in eine Sekunde zusammengequetscht. Uff!
    Werden wir das oft machen?«
    »Ich hoffe schon«, sagte Leo. Er löste seine Gurte und schwebte zu ihr hinüber, um ihr zu helfen.
    Der Raum um das Wurmloch war leer und ruhig – Leos geheimer paranoider Alptraum, daß sie mitten in einen Hinterhalt militärischen Feuers sprangen, würde nicht Realität werden, stellte er erfreut fest. Aber warte mal, da näherte sich ihnen ein Schiff – kein Handelsfahrzeug, sondern etwas, das gefährlich und offiziell aussah …
    »Es ist eine Art Polizeischiff von Orient IV«, vermutete Silver.
    »Bekommen wir Schwierigkeiten?«
    »Zweifellos«, sagte Dr. Minchenko, der in den Steuerraum geschwebt kam. »GalacTech wird das bestimmt nicht hinnehmen.
    354
    Sie tun uns allen einen Gefallen, Graf, wenn Sie jetzt das Reden einfach mir überlassen.« Er schob Silver und Leo mit den Ellbogen beiseite und übernahm den Kommunikator. »Der Gesundheitsminister von Orient IV ist zufällig ein Berufskollege von mir. Zwar hat er in seiner Stellung keinen großen politischen Einfluß, aber er stellt einen Kommunikationskanal zu den höchsten Regierungsebenen dar. Wenn ich ihn erreichen kann, dann werden wir in einer viel besseren Position sein, als wenn wir mit irgendeinem subalternen Polizeisergeanten verhandeln, oder, noch schlimmer, mit einem Offizier vom Militär.« Minchenkos Augen funkelten. »Im Augenblick haben GalacTech und Orient IV nicht viel füreinander übrig. Allen Beschuldigungen von GalacTech können wir etwas entgegensetzen – Steuerbetrug – oh, die Möglichkeiten …«
    »Was machen wir, während
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