Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)

Titel: Vor Schmetterlingen wird gewarnt (German Edition)
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
doch eine gute Erklärung. Damit kommst du gut wieder aus dieser Situation heraus.
    Hm, aber vielleicht konnte er die Frauen dazu bringen, ihm die Juwelen anzuvertrauen, damit er sie sicher aufbewahrte. Eigentlich wollte er ihnen genau das vorschlagen, denn das war wirklich keine schlechte Idee. Stattdessen sagte er zu seiner eigenen Überraschung: „Her mit der Halskette!“
    Mist! Irgendetwas beunruhigte ihn – mal abgesehen von den Worten, die ihm mehr oder weniger einfach herausgerutscht zu sein schienen –, aber er wusste nicht, was. Also verdrängte er diese vage innere Unruhe und gestikulierte ungeduldig mit der Pistole.
    Doch Ava hatte es nicht eilig, die sagenhafte Diamanthalskette abzulegen. Stattdessen sah sie ihn mit ihren grünen Augen verdutzt an. „Wie bitte?“
    „Machen Sie die Kette ab, und geben Sie sie mir.“
    „Sie stehlen sie?“
    „Ich befreie sie“, verbesserte er sie. Er war schließlich kein gewöhnlicher Dieb.
    „Nein, Ava hat recht“, meldete Beks sich zu Wort. „Das wäre ganz klar Diebstahl. Befreiung wäre mehr so etwas im Sinne Che Guevaras.“
    „Meinst du?“, sagte eine Brünette auf der anderen Seite des Raumes skeptisch. „Ich finde ja, Che hatte gute Absichten. Aber dieses Ding von der Weltrevolution war doch ein bisschen extrem. Ich würde ihn eher als Aufständischen bezeichnen. Wenn wir von Befreiern sprechen, dann denke ich eher an Leute wie Simon Bolivar und Jose de San Martin.“
    „Da muss ich Janie zustimmen“, erklärte die Blonde hinter ihm. „Von uns dreien war sie mit Abstand die beste Studentin.“
    „Ruhe!“, brüllte Tony noch einmal. Langsam bekam er Kopfschmerzen. Normalerweise gehörte gerade das zu den Dingen, die er an Frauen mochte – dass sie nichts länger als zehn Sekunden im Kopf behalten konnten.
    Die Frage lautete nur, warum ausgerechnet er sich plötzlich nicht mehr richtig konzentrieren konnte. Sonst war doch sein blitzschneller Verstand sein bestes Werkzeug.
    Doch seit er das leere Geheimfach im Wohnzimmer gesehen hatte, schienen ihn seine geistigen Fähigkeiten rapide zu verlassen.
    „Stimmt, wir sind ein wenig vom Thema abgekommen“, gab Ava ihm recht. Er drehte sich wieder zu ihr um. „Die Sache ist jedoch die, dass Sie das Haus hier bewachen sollen. Nicht ausrauben.“
    „Dinge ändern sich. Her mit der Halskette.“
    „Nur wenn Sie die Waffe herunternehmen. Sie machen mich ganz nervös, wenn Sie ständig damit herumfuchteln, Tony.“
    „Genau darum geht’s doch, Lady! Ich schüchtere Sie mit der Kanone ein, und Sie geben mir, was ich will. Dafür lasse ich Sie am Leben.“
    „Ich glaube nicht, dass Sie uns wirklich erschießen wollen. Habe ich recht?“, fragte die Blonde, zu der er sich erst wieder umdrehen musste.
    „Natürlich will ich niemanden erschießen. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich es nicht tun würde, wenn es sein muss.“
    Die ganze Logistik stimmte nicht – die verdammten Frauen waren überall im Raum verteilt.
    Genau das hatte ihn von Anfang an beunruhigt. Selbst wenn er wollte, könnte er sie nicht alle auf einmal erschießen. Hinzu kam, dass er nicht einmal annähernd ein guter Schütze war.
    Gut, das wussten die Frauen zumindest nicht. Die meisten Frauen hatten ohnehin keine Ahnung von Waffen. Sich auf ihre Unwissenheit verlassend, richtete er die Pistole wieder auf die Brünette. Zum Glück schien sein Verstand wieder zu arbeiten.
    „Her mit den Ohrringen“, sagte er zu ihr. „Und du, Blondie …“ Er drehte sich wieder zu ihr um. „Ich nehme die Juwelen, die du im Haar hast.“
    Die hübsche Blonde stieß einen Seufzer aus. „Na schön. Aber zielen Sie mit dieser Waffe wenigstens an die Decke, ja? Ich will nicht, dass sie aus Versehen losgeht, wenn ich mich bemühe zu kooperieren.“
    Tony sah keinen Grund, ihr die Bitte abzuschlagen. „Meinetwegen.“ Er richtete den Lauf der Waffe zur Decke und verzog ungeduldig das Gesicht. „Zufrieden? Also dann her mit dem Schmuck.“
    „Ich mach ja schon. Sehen Sie? Es hat sich nur ein bisschen verheddert.“
    Er beobachtete mit gierigem Blick, wie sie die Edelsteine aus ihren wilden Locken fummelte. Dann kam sie vorsichtig auf ihn zu. „Das ist nah genug“, sagte er, als sie nur noch eine Armlänge von ihm entfernt war.
    Gehorsam blieb sie stehen. „Bitte sehr“, sagte sie mit sanfter Stimme. „Wie versprochen.“ Sie streckte die Hand aus, in der die Diamanten im Licht der Deckenbeleuchtung funkelten.
    Fasziniert griff Tony
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher