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Voodoo Holmes Stories

Voodoo Holmes Stories

Titel: Voodoo Holmes Stories
Autoren: Berndt Rieger
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deutlich zu erkennen, ebenso die dazugehörige Nummer.
    „Sie waren heute schon bei Masterson & Compagnie?“ fragte ich ihn.
    Maddox nickte. „Der Schlüssel gehörte den Vorbesitzern. Er öffnet die Haustüre und die Tür dieses Zimmers.“
    „Wer ist der Besitzer?“
    Hier schwieg Maddox und ich merkte, dass er schwitzte.
    „Sergeant?“
    Er blickte mich an und ich merkte, dass er es mir sagen würde, aber dass es ihm schwer fiel. „Dieses Haus ist eines der ehemaligen Besitztümer Lady Stockwoods, Sir Henrys erster Frau. Sie haben vielleicht gehört, wie Mylady zu Tode kam.“
    „Nein, da muss ich passen. Ich wusste nicht einmal, dass er schon einmal verheiratet war. Die derzeitige Ehefrau macht den Eindruck, schon immer am Platz gewesen zu sein.“
    „Es ist schon länger her. Genau gesagt, zwölf Jahre, Holmes. Sie wurde erwürgt. In diesem Haus. Man hat den Täter damals nicht gefunden.“
    „Merkwürdig, dass davon bei Sir Henry kein Ton zu vernehmen war.“
    „Es stand wohl in den Akten. Es war kein guter Moment, alte Wunden aufzurühren. Ich glaube, der Commissioner weiß davon. Und Lestrade.“
    „Schön, dass Sie mir jetzt davon erzählen. Gab es damals eine Erklärung für diese Mordtat?“
    „Nein. Gut, es hat immer Menschen gegeben, die irgendwo einbrechen und dann vielleicht, weil sie erkannt werden, jemanden töten.“
    „Wurde denn eingebrochen?“
    „Ja, es war ein Fenster eingedrückt, und es gab Dreck auf der Fensterbank, als wäre da jemand darüber hinweggeklettert.“
    „Wer fand die Tote?“
    „Sie werden es mir nicht glauben, Holmes.“
    „Ich werde es versuchen.“
    „Jeffrey Neeling. Er war damals gerade von der Schule abgegangen und stand seiner Tante als eine Art Sekretär zur Seite. Sie hatte ihn noch spätabends zu sich bestellt, um etwas zu arbeiten. Sie war hier, und als er dann kam, fand er sie hier auf dem Boden.“
    „Maddox, Sie erstaunen mich. Nein, vielleicht sollte ich sagen, ich bin wie vor den kopf geschlagen. Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl, wenn man einem kalb mit dem Vorschlaghammer gegen die Stirn drischt, bevor man es schlachtet?“
    „Nein, kenne ich nicht, Holmes. Aber ich stimme Ihnen zu, dass die Sache äußerst kompliziert ist.“
     
    *
     
    Während Maddox die Hefte in seine Aktentasche packte, stand ich an einem der Fenster zum Hinterhof. Der Raum war relativ groß und hatte etwas von einem Salon. Ich merkte, dass Maddox bereit war, zu gehen, aber seine Anwesenheit war eine Fliege am Schirm meiner Aufmerksamkeit, die etwas Anderem galt, etwas Muffiges war da, das mit der Wandbemalung in Zusammenhang stand, blasse Lilien auf weißem Grund um die herum das Mauerwerk bröckelte
    „Ich weiß, was sie meinen, wenn Sie sagen, kompliziert, Maddox“, sagte ich, „und ich weiß nicht, wie sehr man es vereinfachen kann, aber wenn Sie mir vertrauen, verspreche ich Ihnen, den Fall in einer Weise zu lösen, die für alle Seiten erträglich ist.“
    „Warum, haben Sie etwas gefunden?“
    Ich drehe mich um. „Ja, ich denke, ich habe es. Wenn auch nicht in allen Einzelheiten.“
    „Schön wär’s, wenn es so wäre. Was ist es denn?“
    „Alles der Reihe nach“, bat ich. „Als erstes müssen sie die Frauen verhaften.“
    „Welche Frauen?“
    „Die drei Zeuginnen.“
    Er wirkte völlig konsterniert. „Holmes!“ rief er aus. „Mit welcher Handhabe? Gegen die liegt doch nichts vor. Inspektor Lestrade würde das nie zulassen.“
    „Wegen falscher Zeugenaussage.“
    „Ob das ausreicht, um einen Menschen festzuhalten“, meinte er zweifelnd.
    „Begünstigung Schuldiger, Behinderung der Behörden, was auch immer. Hauptsache, es ist ein Schock für die Guten. Außerdem, es muss eine Polizeiakte über diese Krankenschwester geben, Miss Huntington, die Freundin der Toten. Dort, wo sie zuhause ist.“
    „Devon, glaube ich“, murmelte er.
    „Wie schnell kann man so etwas kriegen?“
    „Kein Problem, wenn es eine Strafakte ist, Holmes. In dem Fall haben wir eine Kopie in unserem Archiv.“
    „Umso besser.“
    „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Holmes“, murrte er, aber ich spürte, dass sich die Gewissheit, die ich ausstrahlte, längst auf ihn übertragen hatte.
    „Ich sage ja immer, Sir Henry muss hängen“, scherzte er. „Grässliche Politik, die der Mann macht.“
     
    *
     
    Die erste Zeugin war die Dame mit der Handtasche, Mrs. Emilia Simms. Ihre besten Jahre lagen hinter ihr, aber sie war geschmackvoll gealtert, wenn man das so
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