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Von Liebe stand nichts im Vertrag

Von Liebe stand nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe stand nichts im Vertrag
Autoren: Susan Mallery
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haben werden.“
    „Entschuldigen Sie mich für einen Moment“, sagte plötzlich die Helferin und verließ den Raum. Gleich darauf kam sie mit der Ärztin zurück.
    „Dann fangen wir mal an“, sagte die Ärztin. „Jetzt müssen Sie beide gut aufpassen. Sicherlich ist alles in Ordnung.“ Behutsam führte sie das Ultraschallgerät über Noelles Bauch.
    „Wollen Sie damit sagen, dass irgendetwas mit dem Baby nicht in Ordnung ist?“, fragte Noelle. „Wächst es nicht genug?“
    Devs Finger schlossen sich fest um Noelles. Sie sah ihm in die Augen, in denen sich die Angst widerspiegelte.
    „Ich weiß es nicht“, sagte die Ärztin. „Um sicherzugehen, rate ich Ihnen zu einer Fruchtwasserpunktion. Wissen Sie darüber Bescheid? Die Ergebnisse erhalten Sie drei bis vier Wochen später. Aber dann wissen wir genau, woran wir sind.“
    Schon beinahe in Panik sah Noelle Dev an. Das kann nicht wahr sein. Nicht unser Baby …
    „Alles wird gut“, sagte Dev mit einer Bestimmtheit, die Noelle überzeugte, dass er fähig war, den guten Ausgang herbeizuzwingen.
    „Ich habe Angst“, flüsterte sie.
    „Ich auch. Aber wir stehen das zusammen durch.“
    „Ich begleite dich nach Hause“, sagte Dev und holte sein Handy hervor.
    „Wirklich?“ Noelle sah ihn an. „Es geht mir doch gut.“
    „Nein. Ich rufe Katherine an und erkläre ihr, warum ich heute nicht mehr ins Büro komme.“
    Sosehr Noelle sich über seine Gesellschaft gefreut hätte, sosehr wünschte sie auch, allein zu sein. Sie musste sich erst einmal mit dieser Unsicherheit auseinandersetzen.
    „Wirklich“, betonte sie. „Ich möchte mich zu Hause noch etwas ausruhen. Wir können ein andermal reden.“
    „Ich finde, du solltest jetzt nicht allein sein.“
    Jetzt ist Stärke gefordert, nahm Noelle sich vor. Dev hatte geplant, ihr zu sagen, dass er nie mehr zurückkommen wollte.
    „Bis wir die Ergebnisse erhalten, können wir nichts ändern. Ich gehe einfach davon aus, dass alles gut wird, und lebe weiter wie bisher. Geh ruhig wieder an deine Arbeit.“
    „Das meinst du nicht wirklich.“
    „Doch. Ich meine es ganz ernst, Dev.“
    Dev steckte sein Handy wieder in die Hosentasche. „Aber morgen möchte ich trotzdem zu dir kommen.
    „Gut. Ich bin den ganzen Nachmittag zu Hause.“
    Dev küsste sie auf die Wange. „Falls du deine Meinung ändern solltest, bin ich sofort bei dir.“
    „Vielen Dank. Mach dir keine Sorgen. Geh nur.“

15. KAPITEL
    Tagsüber gelang es Noelle, sich zu beschäftigen, ohne zu viel nachzudenken. Aber nachts wurde es unerträglich. Sie ging zwar erst ins Bett, als ihr vor Müdigkeit die Augen zufielen, aber sobald sie auf den kühlen Laken lag, war ihr ganzer Körper in Alarmbereitschaft.
    Ihr Herz raste, quälende Fragen zermarterten ihren Kopf. Vor lauter Panik konnte sie kaum atmen. Sie musste ihre Angst bekämpfen und stark bleiben. Versuch dich zu entspannen, ermahnte sie sich immer wieder, aber nichts half.
    Sie kuschelte sich fest in die Kissen, rollte sich zusammen, als könnte sie auf diese Weise das Baby schützen. Sie fühlte sich verloren, einsam und wusste, sie würde sich erst wieder besser fühlen, wenn sie von der Ärztin gute Ergebnisse hörte.
    Tränen schwammen in ihren Augen. Sei stark, sagte sie sich erneut. Kein Mensch wusste irgendetwas Genaues. Warum sollte sie das Schlimmste erwarten?
    Aber es war hart, tapfer zu sein. Sehr hart.
    Plötzlich ging die Schlafzimmertür auf. Dev stand in der Tür.
    Er kam zu ihr, trat wortlos an ihr Bett, kickte die Schuhe weg und legte sich neben sie. Liebevoll nahm er sie in seine Arme. „Du bist nicht allein“, flüsterte er. „Ich bin bei dir. Wir stehen das gemeinsam durch.“
    Noelle schmiegte sich an ihn und genoss seine Wärme, Stärke und Lebendigkeit. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter. „Ich habe Angst. Richtige Angst.“
    „Ich auch. Ich hätte nicht ins Büro zurückgehen, sondern bei dir bleiben sollen.“
    „Bis ich ins Bett ging, war alles mit mir in Ordnung.“
    „Mit mir nicht. Ich konnte mich überhaupt nicht konzentrieren. Seit jenem ersten Besuch beim Arzt war das Baby für mich Realität – die mir allerdings auch Angst machte. Ich war noch nicht bereit, Vater zu sein. Nicht aus Bindungsangst, sondern weil ich Angst hatte, Fehler zu begehen. Ich will doch immer alles richtig machen.“
    „Niemand von uns ist vollkommen. Wir machen alle Fehler. Das Wichtigste ist, dass wir uns immer bemühen, so gut wie möglich zu sein. Besonders wenn Kinder
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