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Von Liebe stand nichts im Vertrag

Von Liebe stand nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe stand nichts im Vertrag
Autoren: Susan Mallery
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Katherine gar nicht mehr, was sie ohne Noelle machen sollte.
    Irgendwann im Frühling hatten sein Bruder und Noelle sich kennengelernt und sich dann öfter verabredet. Mehr wusste er nicht. Was zum Teufel sollte er nur tun?
    „Ich wollte nicht, dass so etwas passiert.“ Noelle sah Dev noch immer nicht an. „Ich dachte, ich liebe ihn, war mir aber nicht sicher. Er war so lieb … Aber ich wusste genau, dass es vernünftiger wäre, noch zu warten. Nach seinem Tod dachte ich zuerst, ich hätte richtig gehandelt, und eine Weile glaubte ich, es wäre noch mal gut gegangen, auch wenn ich spät dran war. Erst vor ein paar Tagen wurde mir klar, dass ich vielleicht … na ja, Sie wissen schon.“ Noelle verstummte und begann zu weinen.
    Dev stand auf und ging in die Garderobe, wo ein unsichtbarer Geist immer eine Schachtel mit Papiertaschentüchern bereitlegte. Er reichte Noelle eines und nahm auf der Schreibtischkante Platz.
    „Wie alt sind Sie, Noelle?“
    „In ein paar Wochen werde ich zwanzig.“
    Selbst noch ein Kind, dachte Dev. „Gehen Sie aufs College?“
    „Ja. Mein zweites Jahr beginnt im Herbst.“ Noelle zog die Stirn kraus. „Zuerst wollte ich auf ein Privat-College gehen, aber in meinem letzten Highschool-Jahr brach ich mir beim Skifahren ein Bein.“ Noelle lächelte schüchtern. „Ich fuhr gegen einen Baum, musste operiert werden und anschließend lange zur Physiotherapie gehen. Meine Mutter unterrichtete mich zwar zu Hause, und ich schaffte den Abschluss, aber für das längere College-Studium konnte ich mich nicht einschreiben. Bei vier Kindern ist das auch okay. So sparen wir eine Menge Geld. Meine Eltern sind nicht gerade vermögend.“
    „Sie wohnen zu Hause?“
    „Ja. Ich bin das älteste von vier Mädchen.“ Das Lächeln in ihren Augen verschwand. „Eigentlich müsste ich ein gutes Vorbild sein.“
    „Was machen Ihre Eltern?“
    „Mein Vater ist Pastor in unserer Kirche, und meine Mutter arbeitet im Büro.“
    Super. Jimmy hatte eine Pastorentochter verführt.
    „Was für Berufspläne haben Sie?“
    „Ich möchte Kinderkrankenschwester werden.“ Abwehrend hob sie eine Hand. „Machen Sie mir jetzt bitte keine Vorhaltungen und sagen, ich sollte lieber Medizin studieren. Im Krankenhaus waren die Krankenschwestern für mich die wichtigsten Menschen. Deshalb möchte ich mich um die kranken Kinder kümmern und ihnen helfen, ihre Angst zu vergessen.“
    „Keine Vorhaltungen“, versprach Dev.
    Aber wie soll es jetzt weitergehen?, überlegte er. Die junge Frau war schwanger mit dem Kind seines Bruders. Damit lag die Verantwortung für sie bei ihm. Wenn Jimmy noch lebte, könnte er darauf bestehen, dass sie heirateten …
    Aber Jimmy lebte nicht mehr, und Dev fühlte sich schuldig an seinem Tod.
    Verlegen rutschte Noelle auf dem Stuhl hin und her. Sie war Mr. Hunter für seine Anteilnahme dankbar, fragte sich aber, was er eigentlich von ihr wollte. Er war nicht der Vater des Babys. Die ganze Angelegenheit war nicht sein Problem. Immerhin hatte er nicht bezweifelt, dass Jimmy der Vater war. Er schien auch nicht schlecht von ihr zu denken.
    Ein Baby. Noelle legte eine Hand auf ihren Bauch. Sie konnte es noch nicht fassen, dass in ihr ein Kind heranwuchs. Sicher, sie hatte sich immer Kinder gewünscht, aber nicht ohne Ehemann, und nicht so bald. Da Jimmy nicht mehr lebte, würde das Baby das Einzige sein, was ihr von ihm blieb.
    Was hätte er wohl zu einem Baby gesagt? Trotz seines gefühlvollen Heiratsantrags bei seinem letzten Besuch zu Hause war Noelle sich nicht sicher, ob er die Heirat wirklich gewollt hätte. Sie konnte nicht einmal sagen, was sie wirklich für ihn empfand. Alles hatte sich so schnell entwickelt. Sie waren miteinander ausgegangen und hatten ihren Spaß gehabt. Während Jimmy im Irak stationiert war, schrieben sie sich Briefe und E-Mails. Und als er dann für nur kurze Zeit nach Hause kam, war sie nicht mehr imstande gewesen nachzudenken.
    „Wir sollten heiraten.“
    Noelle glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Sie sah Mr. Hunter ungläubig an. Hatte er das wirklich gesagt? „Wie bitte?“
    „Wir sollten so schnell wie möglich heiraten. Jimmy war mein Bruder. Damit trage ich die Verantwortung für das Baby. Ich trete nur an seine Stelle.“
    Seine Verantwortung? Er war der Onkel des Babys. Vor allem aber war er Mr. Hunter, der Boss von ihrer direkten Vorgesetzten und jemand, den Noelle so gut wie gar nicht kannte.
    „Ich schlage eine Vernunftehe vor“, fügte
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