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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht
Autoren: Kevin J. Anderson
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zu und wartete auf das Hauptereignis. Die Menge schien etwas zu ahnen und wurde still.
    Mit einem dumpfen Brummen öffnete sich die Frachtluke, und Metall kratzte über Metall. Das Licht von Scheinwerfern erstrahlte. Soldaten und Frachtarbeiter bedienten die Kontrollen von Hebegeräten und Antigravs, wirkten dabei wie Tierbändiger, die ein gefesseltes prähistorisches Ungeheuer aus dem Bauch des Transporters holtpi. Ein kleines Schiff der Hydroger.
    Roamer hatten es nach der Schlacht in den Ringen von Osquivel gefunden. Die Kugel durchmaß weniger als zehn Meter, aber die Menge schnappte verblüfft und auch furchterfüllt nach Luft.
    Als das kleine Hydroger-Schiff zu Boden gelassen wurde, näherte sich Maureen Fitzpatrick zusammen mit ihrem Enkel, einem der dreißig Überlebenden, dem königlichen Paar. Sie schüttelte Peter so die Hand, als wäre er ein Geschäftspartner. Als frühere Vorsitzende der Hanse wusste Maureen, wie wenig Macht Peter tatsächlich hatte. Ihr war aber die Notwendigkeit klar, den Schein zu wahren. »Wir mussten die Roamer für dieses Schiff entkommen lassen, Majestät. Ich hoffe, Sie halten das wie ich für einen akzeptablen Preis.«
    »Ich bin sicher, dass uns von den Roamern keine besondere Gefahr droht.« Peter hielt die jüngsten Aktionen gegen sie für eine Vergeudung wichtiger militärischer Ressourcen. Ein weiterer von Basils Fehlern. »Sie haben die richtige Entscheidung getroffen. Jetzt können wir ein intaktes Schiff der Hydroger untersuchen. Ich werde dafür sorgen, dass Sie die verdiente Anerkennung bekommen.«
    Es erfüllte Maureen mit tiefer Zufriedenheit, wieder im Rampenlicht zu stehen. Sie sah aus wie eine dickliche Katze, die gerade einen besonders leckeren Kanarienvogel verschluckt hatte.
    Estarra musterte den stillen Enkel der früheren Vorsitzenden. »Sie wirken zerstreut, Mr. Fitzpatrick. Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Entschuldigung. Ich ... habe an jemanden gedacht.«
    »All dieses Gerede über die Roamer muss sehr belastend für ihn sein.« Maureen berührte den jungen Mann am Arm. »Er und die anderen TVF-Überlebenden brauchen einen langen Urlaub, König Peter. Hoffentlich kann ich General Lanyan dazu bewegen.«
    Wissenschaftler der Hanse eilten in die Sicherheitszone, erpicht darauf, mit der Untersuchung des fremden Schiffes zu beginnen. Der technische Spezialist Lars Rurik Swendsen wirkte wie ein Kind, das sich anschickte, sein größtes Weihnachtsgeschenk auszupacken. »Sehen Sie nur! Es ist perfekt! Wenn alle Systeme funktionieren, sollten wir in der Lage sein, sie für unsere Zwecke nachzubauen. Dies könnte zu einem enormen technischen Durchbruch führen, vergleichbar mit dem Bau von Soldaten-Kompis auf der Grundlage von Klikiss-Robotertechnik. Oder mit den Transportalen der Klikiss. Stellen Sie sich das nur vor!« Der große Schwede wirkte, als würde er jeden Augenblick zu tanzen beginnen.
    »Wir haben auch Aufzeichnungen der ersten von einem Roamer-Techniker durchgeführten Analysen«, sagte Maureen. »Einige der Daten könnten sich als nützlich erweisen.«
    Würdenträger kamen, um sich neben dem Hydroger-Schiff den Medien zu zeigen. In letzter Zeit hatte es viele schlechte Nachrichten gegeben. Die Reporter und Journalisten würden sich auf diese gute Geschichte stürzen, so wie sie zuvor die unbestätigten Meldungen von der Schwangerschaft der Königin verbreitet hatten.
    Trotzdem: Das kleine Kugelschiff erinnerte daran, dass die Hydroger jederzeit die Erde angreifen konnten. Peter dachte an Basil, der sich in den Schatten des Palastes verbarg, und dachte: Aber es wäre eine erfrischende Abwechslung, mit einem Feind konfrontiert zu werden, der sich nicht davor fürchtet, einem gegenüberzutreten.

2 ADMIRAL LEVSTROMO
    Der Manta raste durchs All, um überlebende »Dunsel«-Kommandanten der Rammschiff-Flotte zu retten. Inzwischen mussten die sechzig Kamikazeschiffe den Drogern bei Qronha 3 einen schweren Schlag versetzt haben.
    Der Sternenantrieb des Kreuzers arbeitete mit maximalem Schub. Schwitzende Techniker und Soldaten-Kompis überwachten die Systeme und hielten nach Überladungen Ausschau. Admiral Stromo lag siebzehn Stunden hinter seinem Zeitplan - vor dem Start hatte er darauf bestanden, alle Checklisten durchzugehen, als handelte es sich um einen Ausbildungseinsatz und keine eilige Rettungsmission. Aber die Fluchtkapseln sollten über genug Luft, Nahrung und Wasser verfügen, um das Überleben der sechs menschlichen Kommandanten für mindestens
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