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Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden

Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden

Titel: Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden
Autoren: Andreas Kalteis
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»Nein, so was geht doch nicht so einfach«, und schlussendlich nehmen Sie die Aufgabe nicht an.
    Ich erinnere mich gut an ein Ereignis in meinem Leben, das mir bewusst machte, wie stark die Auswirkungen solcher Limiting Beliefs sein können. Ich arbeitete damals in einem Reisebüro, in meiner Freizeit lief ich Parkour, hatte aber noch keine Parkour-Shows oder andere öffentliche Auftritte gemacht, lediglich einige Videos und ein Fernsehinterview von mir ins Internet gestellt, um mich mit anderen Traceuren auszutauschen. Eines Tages erhielt ich eine E-Mail von einer Werbeagentur, die einen der größten Sportartikelhersteller der Welt vertrat. Sie fragten, ob ich für sie zwei Wochen nach Berlin fliegen wollte, um dort täglich eine Parkour-Show zu machen. Außerdem sollte ich dazu ein Team von Traceuren organisieren und die Choreografie der Shows übernehmen. Die Werbeagentur hatte mein Video im Internet entdeckt und war überzeugt davon, ich sei der Richtige für ihr Projekt. Wow! Ich setzte mich sofort mit einigen guten Traceuren in Verbindung, erzählte meinen Freunden und meiner Familie davon… und ich bekam die ganze Palette an Limiting Beliefs als Gegenwind zu spüren:
    »Du kannst so was doch gar nicht«, »Du hast das nicht gelernt«, »So eine Chance kommt nicht einfach so, da ist sicher was faul«, »Das sind bestimmt Betrüger« usw.
     
    Viele der Traceure, die ich ansprach, waren ebenfalls der Meinung, sie könnten so etwas nicht, sie hätten das noch nie gemacht … Von Gespräch zu Gespräch wurde die Situation demotivierender, bis ich erkannte, dass man ganz schön vielen Leuten offensichtlich die größten Chancen direkt vor die Nase halten kann und sie sie trotzdem nicht ergreifen. Ich nahm den Auftrag der Werbeagentur an, flog mit vier »mutigen« Traceuren nach Berlin, und wir machten unsere Sache gut. Mit der Referenz, für diese Marke ein 14-tägiges Parkour-Event organisiert, choreografiert und geleitet zu haben, startete meine Karriere. Dank dieser Herausforderung entdeckte ich mein Talent, solche Events zu leiten, Traceure zu koordinieren und bei all dem den Überblick zu behalten. Auf der Basis dieser Erfahrung entschloss ich mich, den Schritt zu wagen, eine Karriere in diesem Bereich aufzubauen. Diese Referenz ermöglichte mir das. Hätte ich auf meine Freunde, Familie und die skeptischen Traceure gehört, wer weiß, wo ich heute stehen würde. »Glaube schafft Realität«: Nehmen wir beispielsweise einen Mann, der 1,70 Meter groß ist. Wenn dieser Mann mit Überzeugung sagt: »Ich bin klein«, ist das ein Glaubenssatz. Wann immer er auf seine Größe angesprochen wird, hat das für ihn einen negativen Beigeschmack und er wird sich in Situationen, in denen die Größe relevant sein könnte, unterlegen oder minderwertig fühlen. Dieses Erlebnis speichert sich in seiner Erinnerung als negativ ab, mit der Begründung »weil ich klein bin«. Kommt er wieder in eine Situation, die mit seiner Größe zu tun hat, wird er unweigerlich kein ausreichendes Selbstvertrauen besitzen, da sein Unterbewusstsein ihm sagt: »Du bist klein, darum hast du es letztes Mal nicht geschafft.« Und da wir bei Entscheidungen auf unser Selbstvertrauen und unsere Erinnerungen zurückgreifen, wird er auch dieses und fortan jedes weitere Mal sofort entschieden haben (= glauben), dass er es nicht schafft.
    Stellen wir uns jetzt vor, der Mann sagt mit Überzeugung: »Ich bin groß.« Dieser Glaubenssatz verschafft ihm positive Gefühle, wann immer er auf seine Größe angesprochen wird. Kommt er nun in eine Situation, wo Größe gefordert ist, fühlt er sich automatisch erhaben und geht mit der Einstellung an das Thema, dass er die Situation meistern wird.
    So banal dieses Beispiel erscheinen mag, so wesentlich ist ein solcher Glaubenssatz, gerade im Parkour. Denn die Größe entscheidet nicht, ob wir Hindernisse überwinden oder nicht: Kleinere Menschen haben beim Hochlaufen an einer Wand eine bessere Kraftübertragung. Sie können deshalb hohe Wände genauso gut oder vielleicht sogar besser überwinden wie Menschen, die 20, 30 Zentimeter größer sind als sie. Aber sie wissen das nicht und probieren es darum gar nicht. Erst wenn sie einmal erlebt haben, dass ihre Größe kein Nachteil ist, beginnen sie, anders aufzutreten und zu handeln, erst dann können sie sogar die höchsten Mauern überwinden.
    Im Parkour des Lebens ist eine wesentliche Trainingsaufgabe deshalb, Ihre Limiting Beliefs, das, was Sie behindert und
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