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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen
Autoren: Sophie Kinsella
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Protest eine völlig neue Qualität gegeben! Wenn du nicht wärst, würde all das hier heute gar nicht passieren!«
    »Sag doch nicht so was!«, wehre ich entsetzt ab. »Ich meine... Ich will doch nur ein bisschen in den Hintergrund treten. Und außerdem...«Ich schlucke. »Außerdem muss ich euch etwas sagen...«
    Na, los. Sag´s ihnen.
    Ich begegne Jims sanftem Blick und sehe weg. Mann, ist das hart.
    »Warte«, ertönt da eine hörbar erregte Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehe, sehe ich Jess auf mich zukommen. »Bevor du weitermachst, möchte ich gerne etwas loswerden.«
    Sie stellt sich neben mich, und es wird ganz still im Zimmer. Jess reckt das Kinn vor und sieht die anderen direkt an.
    »Viele von euch waren neulich abends dabei, als ich sagte, dass Becky und ich keine Schwestern sind. Viele von euch waren Ohrenzeugen, als ich sie... verleugnet habe. Darum möchte ich heute sagen, dass sich gezeigt hat, dass wir doch Schwestern sind.« Sie hält inne und errötet leicht. »Aber selbst wenn wir keine Schwestern wären... Selbst, wenn...« - sie sieht sich ein klein wenig aggressiv um - »...dann würde ich mich heute trotz allem geehrt fühlen, Becky zu kennen und sie zu meinen Freunden zählen zu dürfen.«
    »Hört, hört!«, ruft Jim heiser.
    »Und darum ist dieser Protestmarsch heute... zusammen mit euch allen... und zusammen mit meiner Schwester...« - Jess hakt sich bei mir unter - »... einer der stolzesten Momente meines Lebens!«
    Es ist mucksmäuschenstill.
    »Tut mir Leid, Becky.« Jess wendet sich an mich. »Was wolltest du sagen?«
    »Ich... äh... also«, stammele ich. »Ich wollte eigentlich nur sagen... Auf sie mit Gebrüll.«

WEST CUMBRIA BANK
    45 Sterndale Street
    Coggenthwaite
    Cumbria
    Ms. Jessica Bertram
12 Hill-Rise
Scully Cumbria
12. Juni 2004
    Sehr geehrte Ms. Bertram,
    überrascht stellte ich heute fest, dass ein Betrag von eintausend Pfund von Ihrem Konto abgehoben wurde.
    Da dies ein für Ihr Konto höchst unüblicher Vorgang ist, erlaube ich mir, hiermit bei Ihnen nachzufragen, ob diese Transaktion ihre Richtigkeit hat.
    Mit freundlichen Grüßen
West Cumbria Bank
Howard Shawcross
Kundenbetreuer

25
    »Hände weg von unserm Land!«, brüllt Robin aus dem Lautsprecher.
    »Weg! Weg! Weg!«, brüllen wir zurück, und ich strahle Jess begeistert an. Sollte ich jemals Zweifel daran gehegt haben, ob ich hier wirklich das Richtige tue, haben sich diese jedenfalls komplett in Luft aufgelöst.
    Gucken Sie sich doch nur mal um. Gucken Sie sich mal an, was hier kaputtgemacht würde. Wir stehen auf Piper´s Hill - wenn Sie mich fragen, der schönste Ort der Welt! Oben ist ein Wald, überall schmiegen sich zarte Wildblumen ins Gras, und ich habe schon mindestens sechs Schmetterlinge gesehen! Ist mir doch egal, dass die Arcodas-Gruppe Lukes Kunde ist! Wie können die nur allen Ernstes hier ein Einkaufszentrum bauen wollen? Und dann auch noch ein drittklassiges ohne Space NK?
    »Hände weg von unserm Land!«
    »Weg! Weg! Weg!«, schreie ich, so laut ich kann. Protestieren ist ja wohl mal das Allercoolste, was ich je gemacht habe! Zusammen mit Robin, Jim und Jess stehe ich ganz oben auf dem Hügel, und der Blick ist einfach umwerfend! Ungefähr dreihundert Menschen sind gekommen und marschieren mit Transparenten, Trillerpfeifen und Trommeln bewaffnet lautstark durch die Landschaft. Dicht gefolgt von zwei Teams vom Lokalfernsehen und einem Haufen Journalisten.
    Ich sehe mich immer wieder um doch weit und breit ist von der Arcodas-Gruppe niemand zu sehen. Und auch Luke nicht. Weswegen ich offen gestanden etwas erleichtert bin.
    Ich meine, nicht dass ich mich schämen würde, hier zu sein. Ganz im Gegenteil. Ich bin jemand, der für seine Überzeugung eintritt und für die Unterdrückten kämpft, ganz gleich, was die anderen denken mögen.
    Trotzdem glaube ich, wäre es eine ganz gute Idee, wenn ich mir eine große Kapuze über den Kopf ziehen und mich hinter irgendjemandem verstecken würde, wenn Luke auftaucht. Unter den vielen Leuten wird er mich ganz bestimmt nicht ausmachen. Wird schon gehen.
    »Hände weg von unserem Land!«
    »Weg! Weg! Weg!«
    Jess schwenkt ausgesprochen energisch ihr »NATURMÖRDER«-Transparent und bläst in ihre Pfeife. Edie und Lorna haben fluoreszierende pinke Perücken auf und halten ein riesiges Schild hoch, auf dem steht: »ERST ZERSTÖRT IHR UNSER LAND, DANN UNSERE GEMEINSCHAFT«. Suze trägt ein weißes T-Shirt und richtige Armeehosen, die sie sich von Tarquin
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