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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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einen Arm um die Schulter, presst mir die Lippen auf die Wange und schenkt der alten Frau ein Lächeln, das sie ermutigt, es zu erwidern, wobei sie eine erschreckende Reihe aus bräunlichen und fehlenden Zähnen präsentiert. Sein Verhalten macht mich sprachlos, ich sitze mit offenem Mund da – mit heißen Wangen und beschmierten Händen und einem neuen Shootingstar am Hals.
    Da ich noch nie verliebt war, habe ich zugegebenermaßen keine Ahnung, wie es sich anfühlt.
    Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass es sich wie das hier anfühlt.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Vane einfach nur in eine andere Rolle geschlüpft ist und jetzt meinen hinreißenden Schwarm spielt, wenn auch nur, um diese marokkanische Frau, die wir niemals wiedersehen werden, zu erfreuen.
    Aber Vane ist nun einmal Schauspieler, und ein Publikum ist ein Publikum, und sei es noch so klein.
    Als meine Hände von einem kunstvollen Schnörkelmuster bedeckt sind, ermahnt mich die alte Frau, die Farbe einwirken zu lassen, während sie sich Vanes Füßen zuwendet. Doch sobald sie nicht mehr auf mich achtet, kratze ich mit den Fingernägeln ein bisschen davon ab und schaue heimlich lächelnd zu, wie die Paste herunterfällt und zu losem Staub wird, der sich mit dem Straßenschmutz vermischt.
    Es ist albern, ich weiß, aber ich darf nicht riskieren, ihren Worten auch nur einen Hauch von Wahrheit zuzuschreiben. Der Film wird bald abgedreht sein, Vane und ich werden getrennte
Wege gehen, und mich zu verlieben ist eine Option, die ich mir nicht leisten kann.
    Mit unseren reich verzierten Händen und Füßen schlendern wir an den Straßengrills vorbei, verputzen fünf Rindfleisch- und Wurstspieße, einen Berg Pommes und zwei Fanta, bevor wir uns durch den nächtlichen Zirkus aus Schlangenbeschwörern, Akrobaten, Jongleuren, Wahrsagerinnen, Heilern, Affendompteuren und Musikanten treiben lassen. Es gibt sogar einen Stand, an dem eine Frau alten Leuten die faulen Zähne herauszieht, was wir uns mit einer Mischung aus Grauen und Faszination anschauen.
    Während wir so eng umschlungen umhergehen, dass sich unsere Hüften aneinanderreiben, spüre ich Vanes heißen Atem an meinem Hals und sehe, wie er eine Miniwodkaflasche aus der Tasche zieht und sie mir unter die Nase hält.
    Ich schüttele den Kopf und schiebe das Fläschchen beiseite. In irgendeiner x-beliebigen Stadt mag so etwas vielleicht in Ordnung sein, aber Marrakesch ist anders, geheimnisvoll und vielleicht sogar ein bisschen unheimlich. Außerdem habe ich keine Ahnung, wie die hiesigen Gesetze aussehen, aber wahrscheinlich sind sie streng, und als Minderjährige wegen Alkoholkonsums in einem marokkanischen Gefängnis zu landen ist das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann.
    Es ist auch das Letzte, was er gebrauchen kann, aber das scheint ihn nicht zu kümmern. Er lächelt nur, schraubt den Deckel ab und nimmt ein paar Schlucke, bevor er mich in eine dunkle, verlassene Gasse zieht.
    Ich stolpere. Blinzle. Taste mich an der Wand entlang, um mich zurechtzufinden. Seine warme Hand um meine Taille gibt mir Halt, und die beruhigenden Worte, die Jennika mir zuflüsterte, als sie mir angewöhnen wollte, ohne Nachtlicht zu schlafen, kommen mir in den Sinn:
    Du musst dich an die Dunkelheit gewöhnen, damit das Licht dich finden kann.
    Er schiebt mein Tuch zurück, bis es mir auf die Schultern gleitet, und kommt mir so nah, dass ich von seinem Gesicht nichts weiter wahrnehme als die tiefblauen Augen und die perfekten, leicht geöffneten Lippen, die bald von meinen Besitz ergreifen.
    Ich lasse meinen Mund mit seinem verschmelzen und schmecke den Wodka auf seiner Zunge, während meine Hände seine muskulöse Brust erforschen, die feste Rundung seiner Schultern, sein ausgeprägtes Kinn. Meine Finger spielen mit seinem seidigen Haar, während seine unter meine Jacke gleiten – unter mein Top, suchend, tastend – und den Stoff immer weiter nach oben schieben.
    Unsere Körper vereinigen sich zu einem Knäuel aus drängenden Hüften und hungrigen Lippen. Der Kuss wird so hitzig, so gierig, dass mein Atem stoßweise geht, zu schnell, während mein Körper entflammt wie ein angerissenes Streichholz.
    Seine Berührungen, seine Wärme, seine Verheißungen berauschen mich derart, dass ich seine Finger, die sich unter meinen BH drängen – kreisen, kneten, nicht beiseiteschiebe, sondern sogar meine eigenen Finger nach unten gleiten lasse. Über ausgeprägte Bauchmuskeln, dann noch tiefer, bis zu seinem Hosenbund.
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