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Vom Nehmen Und Genommenwerden

Titel: Vom Nehmen Und Genommenwerden
Autoren: Peter A. Schroeter , Doris Christinger
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Penis beschränkt, sondern ist ganzheitlich mit allen Aspekten seines sexuellen Wesens verbunden. Der Mann braucht all seinen Mut, um seine Partnerin mit seiner vollen Kraft, Hitze und Leidenschaft zu nehmen. Er kann das aber nur, wenn sie voller Vertrauen sein Eindringen in ihr Innerstes zulässt und sich nehmen lässt. Die Frau muss bereit sein, ihn mit ihrer Vulva in sich aufzunehmen, ihn mit der umhüllenden Kraft ihres Schoßes zu empfangen. Dies ist ihr Geschenk, und wenn er ihr dann sein Herz öffnet, erfüllt er ihre tiefe Sehnsucht, gesehen und verehrt zu werden. Er hingegen schenkt ihr seine phallische Kraft, verbunden mit seiner Liebe. Sie ist ihm ebenbürtig, und er schätzt es, dass sie sich sowohl abgrenzen als auch öffnen kann.
    Die phallische Stoßkraft des Mannes schafft es, die Mauern einer vom Animus geprägten Frau, einer Frau also, die sich vor allem über ihre maskuline Seite definiert, niederzureißen. Denn genau das ist die tiefe Sehnsucht jeder Frau. Sie spürt das Verlangen, genommen zu werden, in ihrer sexuellen Essenz berührt zu werden, damit sie wieder in Berührung mit ihrer Schoßkraft kommt, mit den Wurzeln ihrer Weiblichkeit. Ohne diese Berührung verhungert und vertrocknet sie. Im Alltag steht sie »ihren Mann«, richtet sich ihr Leben auf der Grundlage subtiler Kontrollmechanismen und Abwehrmuster perfekt ein – und kann sich am Ende nicht mehr von alleine aus dieser Falle befreien. Auch wenn ihre maskulinen Qualitäten sie bei der Bewältigung ihres Alltags stützen, blockieren sie auf der sexuellen Ebene den Zugang zu wahrer Lust.
    Es ist das größte Geschenk des Mannes, sie einfach zu nehmen, ungeachtet ihrer Abwehr und Ablehnung, indem er ihr Verlangen so lange schürt, bis sie sich ihrer Geilheit ergibt und endlich genommen werden will.
    Seine Aufgabe ist, sie mit seinem Verlangen zu überwältigen, mit seiner Leidenschaft ihren Animus niederzuringen, um ihr Innerstes zu erreichen. Das erfordert Bewusstsein und Liebe für seine Partnerin und vor allem den Mut, sie mit seiner Aggression im besten Sinne des Wortes zu nehmen.
    Es geht um Leidenschaft und Aggression um der Liebe willen. Wenn wir dies wollen, müssen wir entschlossen sein, mit den eigenen und den Grenzen des Partners zu spielen, und zwar nach klaren Spielregeln. Für den Mann bedeutet das, sich ganz ihrem Wunsch, genommen zu werden, zu öffnen. Er kann Liebesbisse einsetzen, obszöne Worte gebrauchen, sie festhalten, ja er kann sogar sanfte Schläge einsetzen, um die Leidenschaft der Partnerin zu entfachen.
    Wenn eine Frau sich nicht zu ihrem Verlangen, ihrer Wildheit und Schamlosigkeit bekennt, kann es geschehen, dass sie diese Eigenschaften an ihren Partner abgibt. Damit macht sie ihn zu einem Mann, der immerzu will, sie bedrängt und sie dann auch noch auf die »falsche Art und Weise« liebt.
    Für die Frau besteht also die Herausforderung darin, sich auf ihre brennende Lust und Geilheit einzulassen, sich bedingungslos der Penetration zu öffnen und sich mitreißen zu lassen. Dann werden sich beide als ebenbürtige Partner begegnen und sich in unendlicher Liebe und Leidenschaft ausdehnen können.
    In diesem Rausch der Sinne berühren beide ihren Wesenskern und können sich ganz ihrer Ekstase hingeben.
    Nehmen und Genommenwerden werden so eine unvergessliche, spirituelle Erfahrung. Beide berühren ihre Essenz und fühlen sich gleichzeitig mit dem Himmel und der Erde verbunden.
    Die archaischen Kräfte von Nehmen und Genommenwerden können wir nicht rein geistig erfassen. Für sie brauchen wir die Fähigkeit, uns vollkommen im Hier und Jetzt hinzugeben. Frauen, die Kinder zur Welt gebracht haben, kennen diese Urkraft. Von einem gewissen Moment bei der Geburt an kann die Frau die mit Gewalt nach außen drängende Kraft nicht mehr steuern. Sie hat ihr nichts entgegenzusetzen, sie kann sich ihr nur hingeben. Aber auch der Mann kennt solche Momente, am ehesten bei extremen körperlichen oder geistigen Belastungen, zum Beispiel bei anstrengenden Bergtouren, einem Marathon oder wenn er sich bis zur Selbstaufgabe in ein Projekt stürzt. Situationen also, die ihn herausfordern, hoch konzentriert und aufmerksam zu bleiben und sich zugleich völlig hinzugeben.

Was Sie über Sex wissen sollten
    Begehren – Die Lust auf die Lust
    Ich begehre und werde begehrt – also bin ich! Denn
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