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Volltreffer ins Herz

Volltreffer ins Herz

Titel: Volltreffer ins Herz
Autoren: Nik S. Martin
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als lustig.
    „Setz dich“, forderte Olli ihn auf.
    Während sein Gast dem nachkam, lief Olli in die Küche und nahm sich ein Wasser aus dem Kühlschrank. Nach einem ordentlichen Schluck atmete er tief durch, trat zurück ins Wohnzimmer und setzte sich Markus gegenüber.
    „Versuch nicht, es zu leugnen“, begann Markus. „Ich weiß es, auch ohne dass du es sagst. Ich sehe es in deinem Blick. Und wahrscheinlich weißt du, dass es mir nicht anders geht. Ich will dich, kann mich nicht dagegen wehren.“
    Olli stoppte ihn, indem er die Hand hob. „Warte. Bevor du mit dem Offensichtlichen weiter machst. Bist du geoutet? Weiß irgendjemand, dass du schwul bist?“
    Markus nickte. „Meine Eltern und meine Schwester.“
    „Stehen sie hinter dir?“
    „Ja. Es spielt für sie keine Rolle …“
    „Das ist gut. Bei mir aber weiß es niemand. Nicht mal meine Eltern. Obwohl, niemand stimmt nicht. Luke weiß es, auch wenn ich es nie deutlich bestätigt habe, hat er es genauso an meinen Blicken gemerkt, wie du. Ob es sonst jemand mitbekommen hat, kann ich nicht sagen. Und da ist das Problem.“
    „Warum ist das ein Problem?“
    Olli grunzte. „Markus! Wir spielen Fußball! Es ist nicht miteinander vereinbar. Du kannst dich nicht zum Schwulsein bekennen und fröhlich weiter auf dem Rasen stehen. Es wird nicht akzeptiert.“
    Markus schnaubte. „Also echt. Wir sind doch keine Topspieler der ersten Liga. Glaubst du wirklich, der Verein kickt uns raus, wenn sie es erfahren?“
    Genau das wusste er ja nicht, was er auch sagte. „Keine Ahnung. Es geht auch nicht nur um den Verein. Vergiss nicht die Fans …“
    „Weißt du was? Es ist mir scheißegal! Vom ersten Tag an, als ich dich das erste Mal gesehen hab, da wusste ich, den Mann will ich haben. Es reichte ein Blick in deine dunklen Augen. Ich war hin und weg. Jetzt hab ich lange genug versucht, es zu verdrängen, aber es geht nicht mehr. Täglich wird es schwerer.“
    „Und ich bin nicht bereit, alles aufs Spiel zu setzen. Ich würde sofort ja sagen, wäre nicht der Fußball. Verdammt, wahrscheinlich hätte ich gar nicht gezögert!“
    Markus grinste verschmitzt. „Wir setzen nichts aufs Spiel, wenn es niemand weiß. Wer soll es denn mitbekommen?“
    „Was zum Geier meist du? Glaubst du, die sind blind?“
    „Nein. Auffällig sind wir meiner Ansicht nach nur, wenn wir dem Verlangen nicht nachgeben. Ist es gestillt, verschwinden die verräterischen Blicke. Oder nicht?“
    „Du bist verrückt! Schlägst du mir allen Ernstes eine heimliche Affaire vor?“
    Markus rutschte ein Stück nach vorne. Legte die Arme auf den Knien ab und sah ihn eindringlich an. „Ich würde alles tun, was du willst. Ich kann dich nicht mehr nur aus der Ferne und als Kumpel betrachten. Ich will dich in meinen Armen.“
    Olli spürte, dass sein Widerstand zu bröckeln begann. Der funkelnd blaue Blick, der auf ihm ruhte, spiegelte das Verlangen, von dem Markus gesprochen hatte. Trotzdem rang er mit sich. Verstand kämpfte gegen Herz und beides wollte nicht nachgeben. Olli fühlte sich, als würde er zwischen zwei Stühlen sitzen, ohne je die Entscheidung für einen von beiden treffen zu können.
    Plötzlich wurde ihm jede Wahlmöglichkeit abgenommen. Markus sprang auf und schneller, als Olli es registrieren konnte, spürte er dessen Lippen auf seinen. Fordernd und gierig schob sich die Zunge in seinen Mund. Die erste Berührung ihrer Zungenspitzen brachte die verdrängten Gefühle mit einem Schlag zum Vorschein. Olli seufzte in Markus‘ Mund, erwiderte den Kuss mit derselben Leidenschaft. Zusammen kippten sie gegen die Rückenlehne des Sofas. Hände griffen zu, klammerten sich am anderen fest, als wollten sie nie wieder loslassen. Ollis Herz raste, Blut schoss ihm in die Lenden, während der Kuss weniger gierig und mehr gefühlvoller, mehr erkundend wurde.
    Schließlich löste sich Markus von ihm. Die Luft verließ hektisch ihre Lungen und mit leicht verschleiertem Blick sah Markus auf Olli herab. Fast, als wollte er sich vergewissern, dass es tatsächlich kein Halten mehr gab, dass die entfesselte Lust sich nicht wieder bändigen ließ.
    Olli griff ihm ans Shirt, zog ihn wieder zu sich. In diesem Augenblick war ihm alles egal. Er wollte nur noch den Mann fühlen, der ihn so verlockte. Wollte spüren, schmecken und jede Sekunde davon genießen.
    Heißer Atem streifte seine Wange, als Markus erneut näher kam. Olli ließ sich fallen, streifte alle Gedanken ab, die nichts mit dem hier und
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