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Volltreffer ins Herz

Volltreffer ins Herz

Titel: Volltreffer ins Herz
Autoren: Nik S. Martin
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Duschraum. Es kostete ihn einen großen Teil seiner Selbstbeherrschung, nicht wie ein Hund zu sabbern, als er den Traumkörper unter dem Wasserstrahl stehen sah. Zu allem Überfluss fuhr er schuldbewusst zusammen, als Luke sich an ihn anschlich und flüsterte: „Du siehst ihn an, als käme er vom Mond.“
    „Quatsch“, erwiderte Olli und griff nach seinem Shampoo.
    Luke sah ihn prüfend von der Seite an, sagte jedoch nichts weiter. Olli machte im Geiste drei Kreuzzeichen. Allerdings wette er darauf, dass Luke das nicht auf sich beruhen lassen würde. Dafür kannten sie sich zu lange …
    So kam es auch. Das Gewusel in der Kabine löste sich langsam auf, als einer nach dem anderen fertig wurde und sich auf den Weg nach oben ins Stübchen machte. Olli erschien es, als würde Luke extra trödeln, nur damit sie zusammen die Kabine verlassen konnten. Sein Herz schlug erneut Purzelbäume, diesmal durch einen Anflug leichter Panik. Luke sah zwischen Olli und Markus hin und her, und Olli war sich sicher, der junge Halbire bemerkte die Blicke, die zwischen ihm und dem Stürmer gewechselt wurden.
    Wie vermutet hielt Luke nur solange die Klappe, wie sie in der Kabine waren. Kaum dass sie die Treppe nach oben erreicht hatten, sah er sich um und fragte leise: „Was ist das mit euch?“
    „Was meinst du?“
    „Jetzt tu nicht so, ich bin nicht blind! Du siehst ihn an, als wärst du …“, er stockte.
    „Als wäre ich was?“
    „Als wärst du scharf auf ihn“, setzte Luke noch eine Spur leiser fort.
    Olli schluckte. Genau das hatte er doch vermeiden wollen! Der Jubel hatte ihn die Vorsicht vergessen lassen.
    „Hör zu!“, verlangte Luke und hielt ihn auf. „Es ist mir egal. Scheißegal. Aber das wird nicht bei allen so sein. Und wenn meine bescheidene Meinung zählt … naja …“
    Olli kniff die Augen zusammen und sah Luke mit gerunzelter Stirn abwartend an.
    „Ich habe den Eindruck, es geht Markus nicht anders, als dir.“
    Olli schluckte die Erwiderung herunter, denn Stimmengewirr schallte zu ihnen. Ohne ein weiteres Wort setzten sie ihren Weg fort. Der gesellige Ausklang des Sonntags verlief locker, ohne dass Luke das Thema noch einmal ansprach. Olli ließ es jedoch keine Ruhe. Nicht nur Luke kannte ihn schon seit Jahren, fast die Hälfte der Mannschaft war mit ihm seit der Jugend auf dem Rasen. Hatten noch mehr bemerkt, dass er Markus zu intensiv ansah?
    Eine Antwort darauf bekam er an diesem Abend nicht mehr. Auch nicht auf die Frage, ob Luke recht behielt mit der Annahme, dass Markus auch Interesse an Olli signalisiert hatte. In einem unachtsamen Moment, in dem Olli sich mit Tobias unterhielt, war Markus gegangen.
     
    Das Training am Montag lief gut, die fröhliche Stimmung vom Vortag hielt sich. Die Siege sorgten für ein gutes Klima in der Mannschaft, die erstaunlich schnell in der neuen Zusammensetzung harmonierte. Volker zeigte sich zufrieden und Olli war dankbar, dass Luke weiterhin kein Wort über das Thema Markus verlor. Leider sollte das nicht so bleiben. Nach Trainingsschluss, kurz bevor jeder nach Hause aufbrach, hielt der Zwanzigjährige ihn auf.
    „Und, drüber nachgedacht?“
    „Luke, lass es!“
    „Warum? Glaubst du, nur ich hab gemerkt, dass da was ist?“
    Olli warf Luke einen skeptischen Blick zu. „Hat einer was gesagt?“
    Luke wiegte abwägend den Kopf. „Gesagt nicht, aber ich hab gesehen, dass Volker immer wieder ein Auge auf euch geworfen hat. Er sah dabei nicht glücklich aus. Du solltest mit dem Trainer reden.“
    „Was bringt das? Es wird nichts ändern.“
    Nach einem lang gezogenen Seufzer murmelte er: „Dann tu dir selbst einen Gefallen, und rede wenigstens mit Markus. Schafft das aus der Welt, ehe es zu einem Problem für die Mannschaft wird.“
    Olli grunzte und ließ Luke stehen. Er würde den Teufel tun und Markus auf das Thema ansprechen! Solange er sich bedeckt hielt, würde der das vielleicht auch tun. Wenn er denn wirklich so empfand, wie Olli.
     
    Markus. Der Mann ließ sich einfach nicht aus Ollis Gedächtnis streichen. Immer wieder holten ihn auf dem Heimweg Bilder ein, die ihm sein Geist ausspuckte, als wolle sein Kopf, dass er über sie stolperte. Kurze Schnappschüsse von Markus, wie er jubelnd auf dem Platz die Faust gen Himmel reckte. Bilder von ihm in der Umkleide, verschwitzt und das Haar zerzaust. Momentaufnahmen aus der Dusche, nackte verlockende Haut, die Olli gern mit Händen, Mund und Zunge erkunden würde …
    Wütend über sich selbst schlug er
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