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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition)
Autoren: Amanda Carlson
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intensiv, dass es mir schwerfiel, mich auf ihre Worte zu konzentrieren.
    »Das ist toll, Juanita, und danke, dass Sie ihn beköstigt und mit ihm Wache gehalten haben!« Über die Schulter sah ich mich zu Danny um und zog eine Braue hoch. Den entsetzlichen Gestankzu ignorieren, kam nicht in Frage, und ich wollte wissen, was hier los war.
    Tyler räusperte sich hinter mir. »Dann ist hier also alles in Ordnung? Ja? Keine Probleme?«
    Ehe Danny antworten konnte, kehrte Juanita zu der Decke zurück und fing an, die leeren Teller aufeinanderzustapeln. »Oh, si , alles in Ordnung. Nichts und niemand hier uns gestört haben.«
    Danny grinste, als er sich endlich erhob, und das braune Haar fiel ihm in die Stirn. »Ihr müsst nach diesem Spontantrip erschöpft sein«, sagte er und legte einen weiteren Teller auf Juanitas Stapel. »Ich habe deiner Nachbarin gerade von deiner kranken Großmutter erzählt. Aber sie ist doch wieder so gut wie neu, nicht wahr? Hat sich gut von der schlimmen Verletzung erholt?«
    »Äh, ja«, nahm ich den Faden auf. »Sie ist robust wie ein Ackergaul und schon wieder auf den Beinen. Wie sich herausgestellt hat, hat sie unsere Hilfe gar nicht gebraucht. Also sind wir wieder abgereist.«
    »Das sein so eine Erleichterung, Chica.« Juanita nickte feierlich. »Großeltern so anfällig sein.«
    Danny legte noch ein paar Teller auf Juanitas Stapel, bückte sich, um die Decke zusammenzufalten, und wandte sich dann wieder an uns. »Ihr zwei seht aus, als könnte es nicht schaden, wenn ihr euch ein wenig frisch machen würdet. Ihr wisst schon, um den Jetlag loszuwerden. Wie wäre es mit einer Dusche? Oder vielleicht mit Zähneputzen? Und während ihr damit beschäftigt seid, helfe ich der entzückenden Juanita, die Reste unseres Picknicks in ihre Wohnung zu bringen.«
    Ich sah meinen Bruder an, dessen Miene wie versteinert war. Wir wussten, uns würde nicht gefallen, was wir vorfinden würden. »Äh, gut. Ich gehe zuerst«, sagte ich. »Ich könnte sterben für … Zahnpasta.« Ich machte mich auf den Weg zu meinem winzigen Badezimmer. »Und, Juanita, danke, dass Sie sich um Danny gekümmert haben! Aber Sie müssen mir eins versprechen: Wenn Siedas nächste Mal Geräusche hören, rufen Sie mich erst an! Oder, noch besser, schließen Sie sich in Ihrer Wohnung ein! Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn Sie meinetwegen verletzt würden.«
    »Gut, Chica, nächste Mal ich erst rufe an.« Sie zwinkerte mir zu und ging zur Wohnungstür.
    Die Badezimmertür war geschlossen, und ich drückte sie vorsichtig auf und lauschte, ehe ich eintrat. Hier war der Geruch so stark, dass ich husten musste. Ich schlug die Hand vor den Mund und richtete den Blick auf den einzigen Ort in diesem kleinen Raum, der groß genug war, etwas von Interesse zu beherbergen – die Badewanne. Dort, nackt und tot, lag mein Hausmeister, Jeff Arnold. Er sah schrecklich aus. Seine teigige Haut und das dünne Haar unterstrichen noch die zerknitterte, bleiche Visage. »Oh mein Gott!« Ich presste die Hand fester vor das Gesicht und ging neben der Wanne in die Knie. Von dem Pfirsichgestank in Verbindung mit dem Geruch des Todes wurde mir übel. Ich wusste zwar nicht, welcher übernatürlichen Gattung Jeff angehört hatte, aber dass er ein Übernatürlicher war, stand außer Frage.
    Mit einem Klicken fiel die Wohnungstür ins Schloss. Gleich darauf drängelte Tyler hinter mir herein, gefolgt von Danny.
    »Was zum Teufel hat das alles zu bedeuten?« Tyler drehte sich zu Danny um. »Als du nicht ans Telefon gegangen bist, dachte ich, dieses Arschloch Ray Hart hätte dir eine Kugel in den Kopf gejagt!«
    »Keine Kugel, Kumpel«, sagte Danny. »Der Grund, warum ich nicht zurückrufen konnte, ist, dass dieser Bursche hier …«, Danny zeigte auf Jeff, »… mein verdammtes Handy während unseres kurzen Intermezzos kaputt gemacht hat. Und ich konnte schlecht einfach rausgehen, um dich zurückzurufen, nicht wahr? Außerdem hatte ich genug mit deiner Nachbarin zu tun, nachdem die den ganzen Lärm gehört hatte. Ihr Kuchen ist übrigens wirklich gut. Das war ein köstliches Picknick.«
    »Danny, was war hier los?« Ich schob mich an den beidenvorbei und verließ das Badezimmer. Ich musste einfach raus aus dem Gestank. Die anderen folgten mir ins Wohnzimmer. Dort stemmte ich die Hände in die Hüften, drehte mich einmal im Kreis und versuchte, mein Gehirn bei der Verarbeitung dessen, was ich soeben zu sehen bekommen hatte, mit an Bord zu holen. »Es
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