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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition)
Autoren: Amanda Carlson
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und jetzt hast du dich in eine Lage manövriert, die du nicht annähernd überblicken kannst. Und es ist meine verdammte Aufgabe, dich da wieder rauszuholen. Begreifst du die Ironie an dieser ganzen Geschichte? Mir entgeht sie jedenfalls nicht.«
    Er blinzelte.
    »Also unter normalen Umständen würdest du morgen nicht mehr leben«, sagte ich mit eisiger, ruhiger Stimme. »So ist das nun einmal. Wenn du also nicht sterben willst, dann wirst du mich wohl von jetzt an wie deine beste Freundin behandeln müssen. Zumindest bis ich eine Chance hatte, mir etwas einfallen zu lassen, und das wird ein bisschen mehr als nur sieben Sekunden erfordern. Verstanden?«
    Noch mehr Furcht stieg auf, begleitet von vagem Zorn. Ray blinzelte mich einige Male hastig an. Der Kerl würde mir noch einen Haufen Mühe machen, so viel stand fest.
    »Im Gegensatz zu dem, was du vielleicht denkst, will ich dich nicht umbringen.« Er hatte es verdient, wenigstens das von mir zu hören. »Ob du’s glaubst, ist mir ziemlich gleichgültig. Aber im Moment hast du keine andere Wahl, als geduldig abzuwarten. Wenn du versuchst, zu fliehen oder irgendwelche Dummheiten zu machen, merken wir das sofort. Stell uns nicht auf die Probe! Die großen Jungs nebenan würden nämlich nicht zögern, dich kaltzumachen, und ich könnte sie nicht daran hindern.« Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. Also forderte ich ihn auf: »Blinzele zweimal, wenn du mich verstanden hast!«
    Könnte der Kerl mit bloßer Gedankenkraft morden, ich wäre längst tot. Stattdessen kniff er zweimal ganz langsam die Augen zu.
    »Gut. Wir sehen uns in ein paar Minuten, Ray.« Ich schloss die Schranktüren. Von einem Knebel gedämpfte Flüche folgten mir auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer.
    Mein Bruder telefonierte, rief einen Säuberungstrupp, der sich um Jeff kümmern sollte.
    Ich kam gleich zur Sache. »Also schön, Danny, konntest du irgendetwas aus Jeff rausholen, ehe Juanita gekommen ist? Wir müssen herausfinden, für wen er gearbeitet hat und warum er überhaupt hier war.«
    »Seine Taschen waren leer, und in dem Beutel, den er dabeihatte, waren nur ein paar billige Überwachungsgeräte und Wanzen. Ich wollte mich eigentlich in seine Wohnung schleichen, nachdem ich mit dem Detective fertig war. Aber deine liebreizende Nachbarin hat meine wunderbaren Pläne zunichtegemacht.«
    »Seine Wohnung wäre ein guter Anfang. Ich nehme an, es wird nicht allzu schwer sein, ihm auf die Schliche zu kommen. Jeff war nicht gerade eine Leuchte …« Da, genau in diesem Moment, schlug eine fremde magische Kraft zu. Es trieb mir die Luft aus den Lungen, als ich gegen die Wohnzimmerwand geschleudert wurde. Meine Wölfin heulte, stürzte sich mit wütendem Schnappen auf die roten Linien, die plötzlich in meinem Bewusstsein aufgetaucht waren.
    Es war einer von Selenes Bannsprüchen.
    Warum jetzt? Keine Zeit zum Überlegen. Wir mussten den Bann brechen. Wir haben den letzten geschafft, und wir müssen es auch jetzt schaffen! Meine Wölfin heulte, schlug nach dem Rot, das sich allzu schnell in mir sammelte.
    Keuchend schnappte ich nach Luft und glitt an den rohen Mauerziegeln herab, bis ich am Boden hockte und mich verzweifelt bemühte zu atmen. Der Bann lähmte all meine Körperfunktionen.
    »Jess! Herr im Himmel, sieh dir deine Hände an!« Tyler kniete neben mir und packte meine Handgelenke.
    Danny kauerte sich zu uns. »Das sieht nach Ärger aus!«
    Ich zwang mich, nach unten zu sehen, auf meine Hände, die Tyler festhielt. Rote Linien zogen sich wie ein Ölteppich beängstigend schnell von sämtlichen Fingerspitzen zu den Handgelenken und weiter über meine Unterarme. Dem Zauber voran raste Schmerz in meine Schulter und weiter über meinen Rücken. Der Schmerz brannte wie Feuer. Dies war nicht der Zauber, mit dem sie mich auf der Lichtung belegt hatte. Dieser Zauber war anders.
    Die Schlampe hat uns zwei Zauber verpasst!
    Einen Zauber musste sie direkt unter Valdovs Nase gewirkt haben, ohne dass der es gemerkt hatte. Offenbar war der Zauber mit einer Art Aktivierungsverzögerung ausgestattet. Hätte der Vampir gewusst, dass sie mir einen Zauber in den Körper gepflanzt hatte, der mich umbringen sollte, hätte das eine Gegenreaktion provoziert. Hinterlistige Hexe!
    All meine Glieder wurden steif; ich konnte mich nicht mehr rühren.
    In meinem Kopf verbiss sich meine Wölfin weiter in den Zauber. Ich fütterte sie mit Energie, versuchte, ihr die Vorherrschaft einzuräumen. Meine Arme
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