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Volle Drehzahl: Mit Haltung an die Spitze (German Edition)

Volle Drehzahl: Mit Haltung an die Spitze (German Edition)

Titel: Volle Drehzahl: Mit Haltung an die Spitze (German Edition)
Autoren: Uwe Hück
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unentbehrlichen Ehrenamtlichen unseren Dank zu zeigen. Wenn ich dann aber in den Kulturjournalen Berichte über die Subventionspolitik an den deutschen Opernhäusern sehe, verstehe ich manchmal die Zusammenhänge nicht mehr. Da schuften wir täglich auf dem Kunstrasen und in der Halle, klappern unsere Bekanntenkreise ab, um Geld aufzutreiben, damit dieser Sportverein weiter seine sozialen Aufgaben erfüllen kann, und in den meisten Metropolen werden Theater und Opern zum größten Teil durchSubventionen am Leben erhalten. Keine Frage: Eine Gesellschaft wie unsere muss auch in Zukunft freien Zugang zur hohen Kunst haben, aber müssen Opernhäuser deshalb so hoch subventioniert werden wie das in fast allen deutschen Städten geschieht? Wir brauchen mehr Sportplätze und zwar bald! So lange es in unserer Gesellschaft so viele Menschen gibt, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind, kann ich mich nicht ausruhen.
    Dass unsere vielen Projekte besser funktionieren durch die Einbindung von Prominenten, muss ich sicherlich nicht hervorheben. Doch gerade ein Mann, den ich seit vielen Jahren zu meinen Freunden zähle, schafft es immer wieder, die größte Unterstützung zu bekommen, wenn es um karitative Zwecke geht: Udo Lindenberg. Ich glaube, wir sind Seelenverwandte, das war vom ersten Tag unserer Freundschaft an zu spüren. Ich kann mich erinnern, wie wir beide unsere Herkunft definierten und feststellten, dass wir beide von der Straße kommen. Udo verglich uns mit zwei Straßenkötern und mit diesem Bild konnte ich gut leben. Wir bellen laut, wir greifen gerne an, wir kümmern uns um unsere Reviere. Udo ist einer von den Reichen in diesem Land, die abseits der großen Wohltätigkeitsgalas soziale Verantwortung übernehmen, ohne die große Glocke zu läuten. Mit seiner Udo Lindenberg Stiftung erreicht Udo eine großartige Unterstützung nationaler und internationaler Projekte. Ob Kinder in Afrika oder junge Musiker hierzulande, ob die Versteigerungen seiner »panischen Bilder« oder die vielen Wohltätigkeiten ohne öffentliches Interesse: Udo Lindenberg zählt zu den sozialsten Menschen, die ich je getroffen habe. Einer, der von seinem Reichtum abgibt, auch wenn darüber nicht groß berichtet wird.
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    Uwe Hück mit Udo Lindenberg (links)
    Im Juli 2012 waren wir gemeinsam in Calw, der Geburtsstadt des von Udo so verehrten Dichters Hermann Hesse. Hierfördert Udo junge Künstler, die nicht mit dem Strom schwimmen, nicht mit marschieren sondern eigene Wege suchen. Er unterstützt Menschen, die provozieren statt sich anzupassen, und »ihr Ding machen«, um in Udos Jargon zu bleiben. Steppenwolf statt Tralala – ein Abend mit 4 000 Zuhörern an Hesses 50. Todestag, von dem wir alle profitiert haben. Ich hatte von Porsche einen Scheck über 20 000 Euro mitgebracht, Udo legte 10 000 Euro drauf und so freute sich »Watoto Wa Kenya«, ein Hamburger Verein zur Unterstützung von Kindern in Kenia, über eine Rekordeinnahme. Im Herbst 2012 planen Udo und ich ein Musical, das wir in Leipzig an zwei Schulen aufführen werden, die in sozialen Brennpunkten liegen. Es sollen Aufführungen von Schülern werden und die Besten werden wir nach Berlin einladen, damit sie dort in Udos Musical mitspielen. Die Wiedeking-Stiftung wird sich mit 50 000 Euro an diesem Projekt, das ich mit sehr viel Spannung erwarte, beteiligen.
    Vom ersten Tag an war ich mir sicher gewesen, mit Udo eine Vielzahl von Initiativen starten zu können. Inzwischenweiß ich, dass wir noch ein paar große Sachen anpacken werden, denn es gibt noch so viele Baustellen in unserer Gesellschaft. »Wie die Lotusblüte beißt er sich durch den härtesten Asphalt nach oben, der Sonne entgegen – Uwe Hück«, so hat er mich kürzlich charakterisiert und ich kann dieses Kompliment nur zurückgeben.
    Udo ist alter Porscheaner, seit er sich 1973 seinen ersten Porsche leisten konnte. Die Begeisterung für unsere Autos hat er nie verloren, im Gegenteil. Ich werde den Tag nicht vergessen, als er uns in Zuffenhausen besucht hat und ich die Idee hatte, ihn der Belegschaft vorzustellen, die im Casino gerade zur Mittagspause versammelt war. Die Kolleginnen und Kollegen staunten nicht schlecht, und mich hat gewundert, wie schnell der Funke übersprang. Unsere Leute feierten Udo und der ließ sich nicht lange bitten. Am Ende tanzte der beliebte deutsche Sänger auf zwei zusammengeschobenen Kantinentischen – angefeuert von einer begeisterten Menge.
    Auch mit
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