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voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz
Autoren: Dagmar H. Mueller
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verletzt!«, ruft der Zirkusdirektor. »Ich dachte, Sie könnten unser Schlagzeug spielen!«
    »Aber immer! Mit Gips sogar noch besser!«, lacht Papa und lässt sich vom Direktor zu der Kapelle führen.
    »Und nun die Dame des Abends!«, ruft der Direktor und kommt höchstpersönlich zu uns hoch, um Remi nach unten zu führen.
    Oh, ich bin so stolz auf unsere Rema! Sie sieht so wunderschön aus in ihrem bunten Kleid, wie die perfekte Zirkusdame!
    Als Remi unten steht, kommt ein Pony in die Manege, das einen dicken Blumenstrauß im Maul hält. Das Pony knickt direkt vor Rema mit seinen Beinen ein, was wie eine richtige Verbeugung aussieht, und wedelt mit dem Strauß vor Remas Nase auf und ab. Rema lacht und nimmt ihm die Blumen aus dem Maul und bedankt sich artig.
    »Und haben wir vielleicht noch ein paar jüngere Damen oder Herren dort oben, die sich trauen, auf unserem Pepper zu reiten?«, fragt der Zirkusdirektor und guckt dabei mich und Bentje und Sinan und Malea an.
    Und ob wir dazu Lust haben!
    Ich reiche Aurora schnell zu Mama rüber und laufe mit Bentje und Sinan und Malea runter. Und dann dürfen wir nacheinander auf dem Pony Pepper reiten, während es ganz schnell rechts und links durch Stangen trabt. Oh, das macht Spaß!
    Danach werden auch noch Dodo und Tessa und Livi und Gregory runtergeholt und Mama und Sibylle und Gerold, und die dürfen einem kleinen Hund Bälle zuwerfen, die der supergeschickt mit dem Maul auffängt. (Ui, ich weiß, was ich Hase morgen beibringe!) Und zu all den Sachen spielt Papa wilde Trommelwirbel!
    Oh, wir kriegen alle ganz tollen Applaus!
    Und als wir alle endlich wieder oben auf unseren Plätzen sitzen, werden hohe Gitter aufgestellt und der Tiger kommt herein. Zum Glück sieht der aber noch genauso schläfrig aus, wie vor der Vorstellung in seinem Käfig, sodass es ihn nicht besonders zu stören scheint, dass der Mann, der ihn reingeführt hat, lauter brennende Reifen vor seine Nase hält. Und weil er sogar ein richtig netter Tiger ist, hüpft er durch ein paar davon sogar mal durch.
    Ach, ich könnte endlos im Zirkus sitzen und gucken und gucken und gucken.
    Und dann drängeln sich noch zwei Zuspätkommer durch die Bankreihen zu uns rüber. Und diese zwei sind Javier und Ramón! Tessas und Dodos Freunde!
    DIE hatte Rema also auch noch eingeladen.
    Tessa und Dodo schießen sofort von ihren Sitzen hoch und winken strahlend. »Hier! Hier sind wir!«
    »Mi amorrr!«, ruft Javi schon von Weitem und so laut, dass das alle Leute hören können und gar nicht mehr richtig auf den Löwen in der Manege achten. »Wirr sind spät. Lo siento mucho, es tut mir sehrrr leid, die Autobahn warr so voll.«
    Dann hat er endlich Tessa erreicht und gibt ihr den längsten Kuss, den ich je gesehen habe. Voll auf den Mund. Und Ramón küsst Dodo. Und da klatschen die Leute schon wieder.
    Aurora flattert aufgeregt auf meinem Schoß herum. Und Hase bellt zur Begrüßung.
    Bentje und Sinan kichern.
    Und ich kichere auch. Ach, ich hab doch echt die tollste Familie von der Welt, oder nicht?

Schade eigentlich, dass Auas Vater kein Geheimagent ist … Aber viel schlimmer ist natürlich, dass er krank ist. Er hat eine Krankheit, die man Alkohol-Krankheit nennt. Sagt jedenfalls Iris. Er muss jetzt auch in ein Krankenhaus, wenn auch in ein anderes als Auas Mama. Aber das Gute ist, dass Gerold eine andere Familie für Aua gefunden hat. Das muss eine sehr nette Familie sein, denn Aua lacht seit ein paar Wochen viel mehr. Dort kann er bleiben, bis seine beiden Eltern wieder gesund sind. Und ich? Ich fühle mich irgendwie wellenbrechergut. Vermutlich so wie James Bond, wenn er einen Einsatz mit vollem Erfolg zu Ende gebracht hat. Meerwasserklar!

    Bentje und ich sind allerbeste Freundinnen. Für immer und ewig. Das weiß jetzt auch Bentje. Beste Freundinnen trennen sich nicht, bloß weil eine mit einem Jungen geht. Die vertrauen sich. Und vielleicht vertraue ich Bentje auch bald mal an, was vor ein paar Tagen passierte, als Sinan und ich bei ihm saßen und Fußballbilder anguckten. Er beugte sich nämlich plötzlich zu mir rüber und gab mir einen Kuss! Ganz weich. Das war sooo schön! Mein Bauch wurde ganz blubberig und ich konnte fühlen, dass Sinan zu DIESEM Kuss ganz bestimmt Lust gehabt hatte. Und ist das toll oder ist das toll? Kurz danach hatte ich auch noch einen superschönen Traum. Der fiese Vogel kam wieder, aber Sinan streckte ihm bloß die Zunge raus und lief zu mir rüber und dann kicherten wir
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