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voll im Einsatz

voll im Einsatz

Titel: voll im Einsatz
Autoren: Dagmar H. Mueller
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ist schon ein bisschen alt. Und wenn man alt ist, sagt Walter, dann ist man in seinem Leben schon durch genug Löcher gekrochen. Da kann man das für den Rest seiner Jahre getrost sein lassen.)
    »Rema hat aber keine Zeit, du«, sage ich, für den Fall, dass Walter eigentlich nur Rema besuchen will.
    Das tut er nämlich echt gerne. Und wenn er sie gerade mal nicht besucht, dann besucht Rema ihn. Ich glaube beinahe (und Bentje glaubt das sogar ganz fest!), dass Walter Walbohm und Rema heimlich sogar Knutschfreunde sind. Hihihi! Jedenfalls halten sie manchmal sogar Händchen – genauso wie Tessa und ihr Knutschfreund Javier aus Spanien.
    »Worüber kicherst du?«, fragt Walter.
    »Nur so«, sage ich und lächele ihn freundlich an. Ganz gut, dass Walter mit rüberkommt. Dann traut sich Malea bestimmt nicht, mich zurückzuzwicken.
    Als Walter und ich jetzt durch die offene Küchentür ins Haus kommen, schlurft gerade Papa in die Küche.
    »Morgen, alle zusammen!«, begrüßt uns Papa und versucht ein Lächeln.
    Das gelingt ihm um diese Uhrzeit aber nie so richtig gut. Da sieht sein verknautschtes Bärengesicht noch knautschiger aus, hihihi!
    »Guten Morgen Papa!«, rufe ich und recke mich hoch, um ihm einen Kuss zu geben.
    Papa Bär beugt sich zu mir runter, damit ich besser treffen kann.
    Doch dann hebt er seinen Zeigefinger hoch in die Luft, als wäre ich ein Hündchen, das aufpassen soll.
    »Cornelius!«, sagt er sehr ernst. »Ich heiße Cornelius!«
    Ach du buntes Hühnerei! Dass Papa sich einfach nicht merken kann, dass ich das doch weiß !
    Zum Glück wird er von Tessa und Malea und der Haarfummelei von dem Namensquatsch abgelenkt. Mir geht das nämlich echt auf die Keksschachtel, Papa immer wieder sehr freundlich zu erklären, dass ich seinen Vornamen wirklich schon kenne. Pffffff! Aber mit Papas muss man geduldig sein.
    »Oho!«, macht Papa und lächelt bewundernd in Tessas und Maleas Richtung. »Meine mutige Spioninnentochter wird verschönert! Toll!«
    Spioninnentochter! Hihi, da wird Malea ihm aber gleich an den Kragen springen! (Und hat dann noch ne weitere Delle in ihren Haaren.) Malea mag das nämlich gar nicht, wenn Papa sie mit ihrer Schäms-Bond-Macke aufzieht. Das findet sie überhaupt nicht komisch.
    Aber meine kleinste große Schwester tut gar nichts. Sie sitzt nur ganz entspannt auf ihrem Stuhl und grinst zu Papa rüber. Und – EY! – hat sie jetzt auch Papa zugeplinkert?
    Und – NEE! – plinkert Papa etwa zurück?
    Tessa ist so beschäftigt mit ihrer Schere, dass sie davon gar nichts mitkriegt. Aber ich! Ich kneife meine Augen zusammen und beobachte Papa ganz genau. Oh nee, Papa ist also auch in dem blöden Geheimclub von Livi und Malea! Wie fiese ist das denn? Es sollten doch nur Bentje und ich einen Geheimclub haben!
    Doch bevor ich richtig rummelig-grummelig werden kann, schiebt Papa mich schon aus der Küche raus. »Husch-husch, Kendra-Mäuschen!« (Papa ist der einzige, der mich bei meinem vollen Vornamen nennt. Obwohl er mich auch nicht gerade wie eine Anführerin behandelt!) »Die Schule ruft! Hast du deine Sachen gepackt? Jacke? Ich warte im Auto.«
    Und wups stehe ich im Flur.
    Ja, Schule. Und merkwürdig, wieso freue ich mich denn jetzt nicht richtig auf Sinan? Ich freue mich doch immer auf Sinan! Okay, ein bisschen-bisschen, ganz tief drin im Bauch, freue ich mich auch. Aber irgendwie – irgendwie muss ich immer noch an diesen fiesen Vogel denken.
    Ich hole tief Luft und versuche, den blöden Flattergeist wegzuscheuchen. Ist doch Eiermatschquatsch! Wie soll denn ein Vogel in die Schule kommen und Sinan klauen?
    »Ich kooomme!«, rufe ich, mache meine Schultasche zu, rupfe die Jacke vom Haken und laufe hinter Papa her.

Ja, ja, nicht nur Goethe denkt in lauwarmen Frühlingsnächten über die Liebe nach!

    D as war schon ein Hammer!
    Ich grinse vor mich hin, als ich vom Badezimmer eilig in mein Zimmer rase, meine Sachen vom Schreibtisch in meinen Rucksack fege und die Treppe runtergaloppiere. Ich will ja heute etwas früher in der Schule sein. Als ich unten auf der Straße ankomme, fährt Cornelius gerade los, um Kenny zur Schule zu bringen. Mist, er hätte mich gut mal mitnehmen können!
    Aber nee, echt der Hammer, wie Malea und ich gestern Nacht in den Garten runter sind und dort dann plötzlich …
    »Hey, Livi! Du bist ja pünktlich!«
    »Hey, Gregory!« Ich lache ihn verschwörerisch an. »Alles klar bei euch drüben?«
    Da lacht Gregory ebenfalls. »Irre! Echt irre! Meine Mutter
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