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Voll auf Zucker

Voll auf Zucker

Titel: Voll auf Zucker
Autoren: Martina Fontana
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Vernachlässigung anderer Verpflichtungen, Aktivitäten, Vergnügen oder Interessen (das Verlangen nach der Droge wird zum Lebensmittelpunkt)
Fortdauernder Gebrauch der Substanz(en) wider besseres Wissen und trotz eintretender schädlicher Folgen
    »Ich bin ein Kohlenhydrat-Typ!« Zuckersucht hat viele Gesichter
    Unbestritten spielt Zucker in unser aller Leben eine viel zu große Rolle – aber von welchem Zucker reden wir eigentlich die ganze Zeit? Und gibt es tatsächlich verschiedene Zuckersucht-Ausprägungen?
    Für die meisten von uns ist Zucker das weiße, kristalline Pulver, das wir als »Raffinade« im Supermarkt kaufen können. Der Stoff, mit dem wir unseren Kaffee (oder Tee) süßen, mit dem wir unseren Kuchen backen und der (mehr oder weniger) offensichtlich in vielen Produkten der Lebensmittelindustrie steckt. Ernährungsphysiologisch betrachtet gehört der (meist aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe) hergestellte Industriezucker zu den Kohlenhydraten. Und in dieselbe Gruppe gehören auch alle anderen Zuckerarten, die die Lebensmittelindustrie seit Jahren mehr und mehr verwendet (zum Beispiel Glukose, Fruktose etc., mehr dazu im nächsten Kapitel) – alles Kohlenhydrate!
    Doch leider sind all die industriell hergestellten Zuckerarten sogenannte leere Energieträger, denn sie enthalten keine Vitamine und Mineralstoffe (mehr). Sie verhelfen unserem Körper also nur zu »schneller Energie«. Die tut uns aber gar nicht besonders gut, weil sie unseren Stoffwechsel stark belastet (und uns langfristig krank macht). Aber weil wir den süßen Geschmack so sehr lieben (und der Zucker uns regelrecht abhängig, willen- und gedankenlos macht), konsumieren wir unglaubliche Mengen der Industriezuckerprodukte. Dabei sind das genau die Kohlenhydrate, von denen wir unbedingt unsere Finger lassen sollten, wenn uns unsere Gesundheit lieb ist!
    Selbstverständlich gibt es auch »bessere« Kohlenhydrate. Bestimmt haben Sie in der Schule gut aufgepasst, und deshalb wissen Sie auch, dass Kohlenhydrate (zusammen mit Fett und Eiweiß) die Gruppe der drei wichtigsten Grundnährstoffe bilden. Diese drei machen unsere Existenz, unser Dasein überhaupt erst möglich! Kohlenhydrate stecken natürlicherweise vor allem in pflanzlicher Nahrung, also in Früchten (Obst und Nüsse), Gemüse und Getreide. Und auch in Milchprodukten (Milchzucker).
    Kohlenhydrate
    Kleine Kohlenhydrate
    bestehen aus einem oder zwei Zuckermolekülen (Zm), schmecken süß und liefern sehr schnelle Energie.
Einfachzucker (ein Zm): z. B. Traubenzucker (Glukose), Fruchtzucker (Fruktose)
Zweifachzucker: (zwei Zm): z. B. Milchzucker (Laktose), Rohr-/Rübenzucker (Saccharose)
    Große Kohlenhydrate
    bestehen aus langen Zuckermolekülketten, schmecken nicht süß und geben Energie langsam ab.
Mehrfachzucker (viele Zm) = Stärke: z. B. in Reis, Nudeln, Mehl und Kartoffeln
    Unser Körper liebt Kohlenhydrate, weil er aus der (darin immer enthaltenen) Glukose ohne allzu großen Aufwand Energie gewinnen kann: Er schnappt sich die Glukose und verbrennt sie direkt zu Wasser und Kohlendioxid. Und bei diesem Verbrennungsvorgang entsteht dann die Energie, die wir so sehr zum Leben brauchen: Adenosintriphosphat, kurz (und vielleicht etwas einprägsamer): ATP. Von diesem ATP können wir nicht genug bekommen, ohne es würden wir sogar im Hochsommer (er)frieren. Es hält jeden einzelnen unserer Zellmotoren am Laufen! Natürlich kann unser wunderbarer Körper das begehrte ATP auch aus Eiweiß und Fett herstellen – allerdings ist das sehr viel mühsamer als bei den Kohlenhydraten. Denn diese beiden Grundnährstoffe müssen erst aufwendig in Glukose umgewandelt werden, bevor die Verbrennung und Energiegewinnung starten kann.
    Aber wo liegt nun eigentlich das Problem?
    Nun ja, wir brauchen Energie, und die kann (und muss) unser Körper natürlich auch gern aus Kohlenhydraten gewinnen – aber ganz sicher nicht aus der Kohlenhydrat-Form, die uns heute überall begegnet und die wir so gerne mögen! Wir essen einfach viel zu viel Industriezucker, anstatt uns an die natürlichen Kohlenhydraten, die in Früchten, Gemüse, (Vollkorn-)Getreide und vielem anderen mehr stecken, zu halten. Dabei sind die für uns (grundsätzlich) viel verträglicher als jede industriell gesüßte Kohlenhydrat-Schleuder! Und denken Sie auch an die Vitamine, Mineralien etc., die wir so dringend brauchen, um gesund zu bleiben. Da kann kein künstliches Fertigprodukt mithalten – auch keines, dem Unmengen von
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