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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer
Autoren: Karen Hawkins
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sich zum Gehen.
    Massingale packte ihn am Arm. „Sie müssen wissen, wie sie ist. Wozu sie fähig ist. Charlotte war diejenige, die mit den Franzosen korrespondierte. Sie tat es schon eine ganze Weile, einfach, um ein wenig Geld außer der Reihe zu verdienen. Sie nahm ihre eigenen Briefe und kopierte sie, wobei sie die Handschrift Ihrer Mutter fälschte. Dann brachte sie die Briefe dem König; sie tat so, als hätte sie sie gefunden, während sie Ihrer Mutter bei irgendwelchen Einladungen für eine Dinnergesellschaft half. Nachdem allseits bekannt war, dass Charlotte Ihrer Mutter sehr nahe stand, stellte niemand die Geschichte in Frage. “
    „Sie wussten das?“
    Die Augen des Herzogs füllten sich mit Tränen. „Einen Tag nach der Verhaftung Ihrer Mutter wurde mir klar, was passiert war.“
    Christian verhärtete das Herz gegen den alten Mann. „Warum haben Sie niemandem die Wahrheit gesagt?“ „Verstehen Sie mich doch. Wenn ich Charlotte bloßgestellt hätte, wäre der Name unserer Familie beschmutzt gewesen. Stattdessen schrieb ich Ihrem Vater und berichtete ihm, was passiert war. Er besaß die entsprechende Stellung und den Reichtum, um sie zu retten.“ Ein gequälter Ausdruck huschte über das Gesicht des Herzogs. „Mir war nicht bewusst, dass er sich außer Landes aufhielt, und dann war es zu spät. Sie war bereits krank. I...ich ging sie besuchen, aber selbst ich konnte sehen ...“ Der Duke schüttelte den Kopf. „Es gab keinen Grund, den Namen meiner Familie in den Dreck zu ziehen, ihre Tage auf Erden waren gezählt.“
    Christian schluckte die Bitterkeit hinunter, die bei diesem Bericht in ihm aufstieg. „Darüber reden wir später. Jetzt muss ich Beth suchen.“
    Mühsam sammelte sich der Herzog. „Ja, ja! Wenn Charlotte meint, Beth könnte ihrer Stellung schaden, könnte sie irgendwie in Verlegenheit bringen, wozu ein paar Fragen nach Ihrer Mutter schon ausreichen würden ... “
    „Wo könnten sie nur sein?“
    „Ich weiß es nicht. Die Kutsche haben sie nicht genommen, also müssen sie noch in der Nähe sein. Charlotte wandert hier überall herum.“ Die Miene des Herzogs hellte sich auf. „Die Ruine! Am See steht eine alte Ruine! Dort treibt Charlotte sich häufig herum. Sie durchqueren den Garten und die hintere Auffahrt. Von dort aus sieht man es dann schon ...“
    Der Herzog hielt inne, denn er war plötzlich allein im Raum. Christian lief schon durch das Haus. Soeben hatte er die rückwärtige Terrassentür entdeckt und rannte mit laut klappernden Stiefeln darauf zu.

17. KAPITEL
    Eines lasse sich der geneigte Leser gesagt sein: Man gerate nie zwischen einen Mann und seinen Hund, einen Mann und sein Abendessen oder einen Mann und die Frau, die er anbetet.
    Leitfaden für den vollkommenen Butler und Kammerherrn von Richard Robert Reeves
    Am Rand der Lichtung blieb Beth stehen. Auf einer Seite stand die alte Ruine, mächtig und weinumrankt. Daneben lag der See. Viele Leute bauten sich heutzutage ihre eigenen Ruinen, wobei sie versuchten, griechische Tempel und ähnliches nachzubilden, doch Massingale House besaß eine echte Ruine. Sie war im romanischen Stil gehalten und überaus interessant.
    „Da war ich ja seit Monaten nicht mehr“, meinte Beth, während sie sich dem verfallenen Bauwerk näherten.
    Charlotte ging voran, wobei sie die Röcke im hohen Gras vorsichtig lüpfte. „Beeil dich! “, rief sie über die Schulter zurück. „Es sieht nach Regen aus, und ich möchte nicht nass werden.“
    Beth folgte beinahe im Laufschritt. Sie wünschte, Charlotte würde sich nicht so beeilen, doch da am Himmel wirklich ein drohendes Unwetter heraufgezogen war, war es wohl ganz gut. Außerdem wurde es höchste Zeit, dass die Wahrheit enthüllt wurde, komme, was wolle. Sie wappnete sich und beschleunigte ihren Schritt.
    Als sie näher zur Ruine kamen, wendete Charlotte sich zur Seite. „Hier drin.“ Sie verschwand um eine Ecke des Gebäudes.
    Beth folgte ihr und kam kurz darauf zum Stehen. „Charlotte!“
    „Hier unten!“ Charlottes Stimme klang vom Weinkeller herauf, der auf einer Seite des Säulenportals in die Erde gegraben worden war.
    Beth stieg die Steinstufen hinunter, bis sie an eine schwere Tür gelangte, durch die ein muffiger Geruch nach draußen drang. Die Tür war viel kleiner als üblich, und sie musste den Kopf einziehen, als sie hindurchging.
    Charlotte war dort, am anderen Ende des Raums. Sie kniete vor einem staubigen Regal und tastete nach irgendetwas.
    „Hier war
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