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Virus - Rückkehr der Vogelgrippe (German Edition)

Virus - Rückkehr der Vogelgrippe (German Edition)

Titel: Virus - Rückkehr der Vogelgrippe (German Edition)
Autoren: Liz Bulther
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Anstalten, weiter zu fahren. Hinter ihnen wurde gehupt. Links und rechts fuhren Autos vorbei. Krentler blickte sich um. Weiter hinten entdeckte er drei große Straßenjeeps. Porsche. Mit glänzendem Lack und getönten Scheiben. Sie fuhren in Formation und mit hoher Geschwindigkeit.
„Ich hab sie gesehen.“ sagte Schickelbach, als Krentler sich ihm zuwandte. Mit unbewegtem Gesicht verfolgte er die schwarzen Jeeps im Rückspiegel. Der Motor des Mercedes brummte ruhig im Standgas. Noch immer drängten sich Autos an ihnen vorbei.
„Ich kenne die Jungs.“ sagte Schickelbach. „MAD. Spezialeinheit. Für die unangenehmen Arbeiten.“
„Eine Killereinheit?“
„So würde ich es nicht nennen. Bisher hat man keine Leiche gefunden, die sie auf dem Gewissen hätten.“ Er grinste.
Die Jeeps waren inzwischen so nah herangekommen, dass Krentler die Gesichter der Fahrer erkennen konnte. Sie trugen Sonnenbrillen. Die Ampel schaltete auf Gelb. Schickelbach ließ die Reifen quietschen. Der Mercedes schoss mit einem Satz über die Kreuzung. Hinter ihnen blieben die Autos stehen. Aus den Seitenstraßen ergoss sich weiterer Verkehr.
„Reinhardt und einige andere Personen, die ich nicht näher nennen will, besitzen eine Menge Aktien des Lacroche-Konzerns.“ sagte Schickelbach.
„Der Hersteller von Flutamil.“
„Und nicht nur das. Lacroche stellt auch Impfstoffe her. Und Lacroche hatte Zugang zu den Daten.“
Krentler sah das Fahrzeug aus den Augenwinkeln kommen. Sein Körper straffte sich, bevor sein Kopf an Gefahr dachte. Blitzschnell schoss der schwarze Jeep aus der Baustelleneinfahrt und rammte den Mercedes in die Seite. Krentler wurde gegen die Tür geschleudert und krachte mit dem Kopf gegen das Fenster. Der Wagen kam ins Schleudern. In letzter Sekunde brachte Schickelbach ihn wieder unter Kontrolle. Er gab Gas. Krentler blickte zur Seite. An der Scheibe klebte Blut. Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Stirn. Schickelbach raste zwischen den anderen Autos durch, die erschreckt zur Seite wichen. Von hinten schob sich der Jeep neben sie. Der Fahrer riss das Lenkrad nach links. Die Wagen krachten gegeneinander. Die Straße führte an dieser Stelle direkt neben dem Bahnhof entlang. Schickelbachs verbissenes Gesicht spiegelte sich in den blank geputzten Gläsern. Langsam drückte der Jeep sie näher an die durchsichtige Wand. Plötzlich trat Schickelbach auf die Bremse. Der Gurt schnürte Krentler den Atem ab.
Als er nach vorne blickte, raste der Jeep, der ohne den Widerstand des Mercedes nach links geschossen war, den kleinen Erdwall am Straßenrand hoch, der ihn wie eine Rampe in die Luft hob.
Einen Moment lang sah es aus, als schwebte das Fahrzeug wie auf einem Werbeplakat bewegungslos und schwarz glänzend vor der Glaswand.
Dann brach es mit voller Geschwindigkeit hindurch. Das Glas zersplitterte. Wie in Zeitlupe fiel die Fassade in sich zusammen. Scherben krachten auf die Straße. Vorbeifahrende Autos kamen ins Schleudern und prallten gegeneinander. Ein Splitterregen ergoss sich über den Mercedes und erfüllte das Innere mit einem ohrenbetäubenden Rauschen.
Dann folgte ein Moment der Stille.
Schickelbach gab Gas.
An der nächsten Kreuzung bog er links ab. Sie überquerten den großen Platz zwischen dem Kanzleramt und dem Reichstagsgebäude. Auf der Wiese standen kleine Grüppchen herum. Einige Menschen hielten Transparente in die Höhe. Schickelbach bog erneut links ab. Sie fuhren durch eine kleine Gasse. Auf einer Brücke hielt Schickelbach den Wagen an. Vor ihnen lag das große Gebäude der verschiedenen Fernsehsendeanstalten. Schickelbach stieg aus. Krentler folgte ihm.
„Die Reise endet hier, Doktor Krentler.“ sagte Schickelbach. „Wir können nicht ewig davon fahren. Irgendwann würden sie uns kriegen. Nehmen sie ihr Serum und spazieren sie da rein.“ Er zeigte auf das Gebäude und die Logos der Sender. „Von mir aus erzählen sie denen alles, oder genießen sie die nächste Stunde im Foyer. Die Jungs vom MAD werden ihnen nicht folgen. Sie sind ein bisschen kamerascheu.“
Er drehte sich um.
„Schickelbach!“ hielt Krentler ihn zurück.
„Was ist?“
„Warum sind sie nicht krank geworden?“
“Ich bin immun.” anwortete Schickelbach. “Seit einem Einsatz in Guangdong.”
Damit drehte er sich um und ging. Krentler starrte ihm stumm hinterher bis er hinter der nächsten Ecke verschwand. Von irgendwoher drang eine Sirene. Krentler lehnte sich an das Brückengeländer. Er fühlte sich müde.
Das
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