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Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie

Titel: Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie
Autoren: Sheridan Winn
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ihre Schwestern, ließen einander ebenfalls los und fuhren herum.
    In diesem Moment teilten sich die Wolken. Mondlicht fiel auf Cantrip Towers herab. Die Hügel und Täler des Daches waren plötzlich in helles silbernes Licht getaucht.
    Ihnen gegenüber auf dem Dach stand der Junge mit den Raubvogelaugen. Als sie ihn sahen, schrien die Schwestern verblüfft auf. Doch im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    »Wo ist er?«, riefen sie und starrten das nun leere Dach an.
    »Habt ihr das gesehen? Habt ihr das schwarze Licht gesehen?«, rief Sky.
    »Wie bitte?«, sagten ihre Schwestern im Chor.
    »Der Felsling!«, sagte Sky. »Er hat ihn in seinen Bauch gesogen. Er sah aus wie eine Masse aus tiefschwarzem Schatten.«
    »Was?«, sagte Marina und starrte ihre Schwester entgeistert an.
    »Aber wie?«, fragte Flora.
    Flame leuchtete mit der Taschenlampe dorthin, wo Zak gestanden hatte. Dann dorthin, wo der verschrumpelte Felsling gelegen hatte. »Der Felsling ist verschwunden«, stellte sie fest.
    Flora hielt den magischen Stein hoch. Er leuchtete in einem wunderschönen, strahlenden Blau. »Seht mal! Es scheint kein einziger Felsling mehr hier zu sein!«, rief sie mit einem erleichterten Seufzer.
    »Ist der Felsling tatsächlich weg?«, fragte Marina.
    »Ja«, erwiderte Flora.
    »Dann sind wir endlich in Sicherheit«, sagte Flame.
    Sky drehte sich um und ließ den Blick über das Dach gleiten. Ihr Blick wanderte von einem Kamin zum nächsten, aber sie entdeckte nichts. »Er ist weg«, sagte sie. Mit einem breiten Gähnen rieb sie sich die Augen und sagte: »Ich sehe alles verschwommen.«
    Marina legte den Arm um Skys Schultern. »Du musst dich dringend ausruhen«, sagte sie.
    »Wir müssen uns alle ausruhen«, betonte Flame.
    »Mir ist schrecklich kalt«, sagte Flora, deren Lippen schon ganz blau waren.
    »Wir müssen im Bett sein, ehe Mum und Dad nach Hause kommen!«, erinnerte Flame die anderen.
    »Wie spät ist es?«, fragte Marina.
    Im Schein ihrer Taschenlampe sah Flame auf die Armbanduhr. »Es ist gerade elf durch. Verflixt, wir beeilen uns besser – Mum und Dad wollten gegen Mitternacht wieder da sein.«
    »Keine Panik«, sagte Marina beschwichtigend. »Uns bleibt noch genug Zeit.«
    Flame sah Sky an, die immer noch sehr erschöpft wirkte. Flame runzelte die Stirn und fragte besorgt: »Sky, fühlst du dich stark genug, uns nach unten zu bringen?«
    Als Sky sich zu Flame umwandte, war ihr Blick hellwach.
    »Ja, ich bin bereit.«
    Flora war die Erste. Sie landeten mit einem Rums auf dem Rasen, dann flog Sky auch schon wieder auf und davon, hoch in die Luft. Kurz darauf landete auch Marina auf dem Rasen. Die beiden Schwestern warteten unruhig, bis Flame und Sky über dem Dachfirst zu sehen waren. Ein paar Sekunden später waren auch sie im Gras gelandet.
    »Jetzt sind wir endlich alle in Sicherheit«, sagte Flame. »Mir fällt ein ganzer Steinbruch vom Herzen.«
    Sobald sie im Haus waren, bereitete Flame Tee für alle und eine Wärmflasche für Sky vor. Flora ließ noch Archie vor die Tür, dann waren sie so weit, ins Bett zu gehen. Teetassen und Wärmflasche mit sich tragend, machten Flame und Flora auf dem Weg in den zweiten Stock alle Lichter hinter sich aus.
    Die älteren Mädchen steckten Sky mitsamt der heißen Wärmflasche ins Bett, dann hasteten sie in ihre Zimmer. Zehn Minuten, nachdem sie das Licht ausgemacht hatten, bogen Mum und Dad in die Einfahrt.
    Sky lag im Bett und blickte mit weitgeöffneten Augen in die Dunkelheit. Sie drückte die Wärmflasche an sich, während sie sich daran zu erinnern versuchte, was passiert war. Es war alles so verschwommen, aber sie war sicher, dass sie aufgefangen worden war, als sie vom Dach fiel. Sie erinnerte sich daran, geschrien zu haben, als sie fiel. Sie erinnerte sich an das entsetzliche Gefühl, auf die Erde zuzurasen. Dennoch war sie nicht hart auf dem Boden aufgeprallt, sie war sanft gelandet. Jemand – da war sie sicher – hatte sie gerettet und sie vorsichtig auf das Gras gebettet.
    Es war Zak, dachte sie. Zak hat mich aufgefangen, als ich gefallen bin …
    Mit einem gewaltigen Gähnen schloss sie die Augen und schlief tief und fest ein.

Sonntag: Tränen

    Marina erwachte spät und blieb noch eine Weile in ihrem warmen Bett liegen. Die Cantrips waren eine Familie von Frühaufstehern. Bis auf Marina, die gerne schlief, im Bett lümmelte und oftmals noch stundenlang las. An diesem Morgen hörte sie an den Stimmen und den auf- und zugehenden Türen, dass
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