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Vier (German Edition)

Vier (German Edition)

Titel: Vier (German Edition)
Autoren: Max Lupin
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Hänge dein Herz, deine Fröhlichkeit, nicht einmal ein klitzekleines Stück von Dir an einen anderen Menschen oder etwas anderes, das Dir wertvoll ist. Das ist die erste, verdammte Lehre, die man in den Corps lernt.
    So ist und bleibt dieser Grunt für mich ein Niemand. Es ist besser so. Ich weiß, daß ich ihn nach der Ankunft auf der Ironclad vermutlich nie wieder sehen werde. Er wird in der Masse der Millionen und Abermillionen von Marines verschwinden, die wir in den kommenden Tagen an Spezies 447 verheizen werden. Galway wird sie auffressen; das Monstrum leckt sich schon die Lippen.
    Wir sitzen mit den Überlebenden von mindestens fünfzehn verschiedenen größeren Einheiten in einem gepanzerten Schweren Landungsschiff, der Ironclad und harren der Dinge. Gerade in diesen Momenten ist es schwierig, nicht den Mut zu verlieren, nicht die Moral sinken zu lassen; sich nicht an etwas zu hängen, das mehr ist als Kameradschaft.
    Ich hatte einmal so etwas wie einen Freund im Corps. Einen echten Freund. Mehr als einen Kameraden. Das war damals; vor Fulcrom Beach . Er ist dort geblieben. Nicht als Toter, sondern als einer, der dem Horror dieses Massakers vom Kopf her nicht gewachsen war. Er ist dort geblieben und ich habe ihn verloren. Drei Wochen später hat er sich auf irgend einem Drecksplaneten das Leben genommen, weil er die Bilder nicht mehr ausgehalten hat, die uns alle – weil wir eben doch nur Menschen sind - im Schlaf verfolgen. Wenn es eine Hölle gibt, dann ist sie wie Fulcrom Beach . Eine Welt der verschmutzten, ehemals wunderschönen Atolle, über denen Rauchfahnen und der Gestank von Blut hängen. Eine Welt der einstmals wunderschönen Sandstrände, die bedeckt sind mit den Leichen von ermordeten Zivilisten, Flüchtlingen, Separatisten – und Marines.
    Fulcrom Beach war eine Strafaktion. Man wollte der Sanguine Alliance und den Thousand Suns zeigen, wo ihr Platz ist.
    Es hat nicht geklappt.
    Aber es war eine wunderbare Provokation . Die unzähligen Opfer des Anschlags auf Noricum können ein Lied davon singen.
    Ich blicke an dem Grunt vorbei auf die sternendurchsetzte Dunkel des Alls.
    Die Vorstellung, daß diese Operation auf Unicorn nur eine von vielen gezielten Provokationen war; daß dafür wissentlich und willentlich mit den Leben von Hunderttausenden, vielleicht sogar Millionen Marines bezahlt wurde, müßte mich wohl irgendwie beunruhigen. Aber das tut es nicht. Die Soldaten der Corps haben seit  unerdenklichen Zeiten keine andere Aufgabe als dorthin zu gehen und zu sterben, wohin das Imperium oder wer auch immer sonst sie schickt.
    Auf eine bestimmte Art und Weise haben wir es besser als all die anderen Menschen dort draußen. Wir wissen , daß wir sterben werden. Unsere eigene Sterblichkeit ist uns durch das vielfache Sterben, das andauernde Erleben der Sterblichkeit anderer, zu etwas geworden, das unser Leben dominiert. Zu wissen, daß du morgen nicht mehr sein wirst, vielleicht sogar heute schon, vielleicht in fünf Minuten. Das macht hart.
    Es macht einsam. Es macht kaputt .
    Aber es gibt einem auch die Stärke, über sich selbst hinaus zu wachsen.
    Als das Landungsschiff an der Ironclad andockt und die Halteklammern sich um seinen gedrungenen Rumpf geschlossen haben, breche ich mit meinen Vorsätzen, strecke dem namenlosen Grunt meine Hand entgegen und sage:
    "Ich bin Master Gunnery Sergeant Gordon. Und wie heißen sie, Marine?"

Leseprobe (2)

    Lesen Sie weiter für einen Auszug aus Centennial von Max Lupin.
     
    LZ2 lag 400m östlich von LZ1 in einer flachen Senke, die von mehreren größeren Felsformationen umgeben war. Um dorthin zu kommen, mußten sie noch einmal über die Hügelkuppen. Noch einmal durch das mörderische, aber sinnlose Querfeuer der Infanterie.
    Während der Chinook sich von LZ1 abwendete, konnte der junge Offizier einen Blick auf zwei brennende Wracks von Black Hawks werfen, die genau dort standen, wo jetzt der Chinook seine menschliche Fracht freigeben sollte. Wenn alles nach Plan gegangen wäre, würden sie jetzt dort sein; umringt von Hunderten von Sabres.
    Sekunden bevor sie LZ2 erreichten, begann das Funkgerät aufzuschreien und der Chinook ging in unvermittelt ein weiteres Mal tiefer. Beim Blick aus dem Bullauge konnte er nicht mehr als den Staub sehen, der vorbeitrieb, aber er war sich bewußt, daß sie nur wenige Meter über dem Boden konnten.
    "Sparrow 5 unter schwerem Feuer. M-PAD auf 3 Uhr! Ausschalten! Schaltet sie aus! Schaltet sie aus!" Etwas auf
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