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Vier Frauen und ein Mord

Vier Frauen und ein Mord

Titel: Vier Frauen und ein Mord
Autoren: Agatha Christie
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Sohnes. Es war die Haltung eines Proteges gegenüber seinem Mäzen. Auch die Anrede Madre klang nach Theater. Und obgleich Mrs Upward Robin offensichtlich gern hatte, behandelte sie ihn doch unbewusst als einen wertvollen Besitz, den sie gekauft und bezahlt hatte.
    So haben wir hier Robin Upward, behaglich eingerichtet, mit ›Madres‹ Börse im Hintergrund, und dann kommt Mrs McGinty in diese wohl geordnete, sichere Welt. Sie hat die Fotografie erkannt, die er in einer Schublade aufbewahrt – das Bild, auf dessen Rückseite ›meine Mutter‹ steht. Seine Mutter, von der er Mrs Upward erzählt hat, dass sie eine begabte junge Tänzerin war, die an Schwindsucht starb! Mrs McGinty hält die Fotografie natürlich für ein Jugendbild von Mrs Upward, da sie annimmt, dass Mrs Upward Robins wirkliche Mutter ist. Ich glaube nicht, dass Mrs McGinty wirklich an eine Erpressung gedacht hat, aber sie hoffte vielleicht auf ein nettes, kleines Geschenk als Belohnung dafür, dass sie ihren Mund über den alten Klatsch hielt, der für eine stolze Frau wie Mrs Upward nicht angenehm gewesen wäre.
    Aber Robin Upward wollte nichts riskieren. Er nimmt sich den Zuckerhammer, den Mrs Summerhayes lachend als eine vollendete Mordwaffe bezeichnet hat, und am nächsten Abend geht er auf seinem Weg zum Sender zu Mrs McGinty. Sie führt ihn, ohne einen Verdacht zu hegen, ins Wohnzimmer, und er tötet sie. Er weiß, wo sie ihre Ersparnisse aufbewahrt – das scheint jedermann in Broadhinny gewusst zu haben –, und täuscht einen Einbruch vor, indem er das Geld nimmt und außerhalb des Hauses versteckt. Bentley wird verdächtigt und verhaftet. Jetzt ist der schlaue Robin Upward sicher.
    Aber dann zeige ich plötzlich die vier Bilder, und Mrs Upward erkennt das von Eva Kane als identisch mit dem von Robins Mutter, der Tänzerin. Sie braucht ein bisschen Zeit, um die Angelegenheit zu durchdenken. Da war doch ein Mord. Ist es möglich, dass Robin…? Nein, sie weigert sich, das zu glauben.
    Was sie schließlich getan hätte, wissen wir nicht. Aber Robin wollte nichts riskieren. Er plant die ganze Inszenierung. Den Theaterbesuch an Janets freiem Abend, die Telefonanrufe, die Kaffeetasse, die sorgfältig mit dem Lippenstift beschmiert wird, den er aus Eve Carpenters Handtasche genommen hat, er kauft sogar eine Flasche ihres Parfüms. Das Ganze war eine Theaterinszenierung mit gut vorbereiteten Requisiten. Während Mrs Oliver im Auto wartete, lief Robin zweimal ins Haus zurück. Der Mord war eine Angelegenheit weniger Sekunden. Dann brauchte er nur noch schnell die Requisiten zu verteilen. Und durch den Tod von Mrs Upward erbte er entsprechend ihrem Testament ein großes Vermögen, und niemand konnte ihn verdächtigen, da es doch ganz sicher schien, dass eine Frau den Mord begangen hatte. Und da an jenem Abend drei Frauen das Haus besuchen sollten, würde eine davon bestimmt verdächtigt werden. Und so war es auch.
    Aber wie alle Verbrecher war auch Robin zu sorglos und unangebracht zuversichtlich. Im Haus lag nicht nur ein Buch mit seinem Namen darin herum, er behielt auch aus bestimmten Gründen die verhängnisvolle Fotografie. Es wäre viel sicherer für ihn gewesen, sie verschwinden zu lassen, aber er glaubte, dass er damit im richtigen Augenblick jemanden belasten könnte.
    Da fiel ihm vermutlich Mrs Summerhayes ein. Vielleicht ist er aus diesem Grund von Laburnums nach Long Meadows umgezogen. Schließlich gehörte der Zuckerhammer ihr, und er wusste, dass Mrs Summerhayes ein Adoptivkind war und vielleicht nur schwer würde beweisen können, dass sie nicht Eva Kanes Tochter war.
    Aber als Deirdre Henderson angab, sie sei am Schauplatz des Verbrechens gewesen, kam ihm der Gedanke, ihr die Fotografie unterzuschieben. Er versuchte das, indem er eine Leiter benützte, die ein Gärtner am Fenster hatte stehen lassen. Aber Mrs Wetherby war nervös und hatte Anweisung gegeben, alle Fenster verschlossen zu halten. So hatte Robin keinen Erfolg. Er kam hierher und legte das Bild in eine Schublade, deren Inhalt ich zu seinem Unglück erst ganz kurz zuvor in Augenschein genommen hatte.
    Ich wusste daher, dass die Fotografie absichtlich dorthin gesteckt worden war, und ich wusste auch, von wem: von der einzigen anderen Person im Hause – von dem Mann, der so eifrig tippte.
    Da der Name Evelyn Hope auf dem Vorsatzblatt des Buches stand, musste Evelyn Hope entweder Mrs Upward sein oder – Robin Upward…
    Der Name Evelyn hatte mich in die Irre geführt –
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