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Viel Trubel um Sam

Viel Trubel um Sam

Titel: Viel Trubel um Sam
Autoren: Lori Wilde
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Ecke konzentrierte.
    “Nein”, sagte der Weihnachtsmann, der sich vor ihren Augen in einen griechischen Gott verwandelt hatte. “Das ist zu tief. Höher. Höher. Ah! Genau da ist es!”
    Edie kratzte ihn mit den Fingernägeln, den Blick starr abgewandt.
    “Fester”, kommandierte er mit rauer Stimme. “Schneller.”
    Grundgütiger, um das Feuer, das sich in ihr ausbreitete, zu löschen, hätte es eines feuerfesten Anzugs bedurft.
    “Ja”, stöhnte er. “Hören Sie nicht auf!”
    Sam beugte sich ein wenig nach vorne. Edie stand direkt hinter ihm und kratzte wie wild seinen nackten Rücken.
    “Das ist es, Baby!”
    In dieser Sekunde flog die Tür auf. Als Edie und Sam sich gleichzeitig umdrehten, entdeckten sie Mr. Jebediah Trotter, hinter dem sich eine Horde grölender Kinder versammelt hatte.
    “Was um Himmels willen geht hier vor sich?”, verlangte Mr. Trotter zu wissen.
    “Ich kann das erklären”, erwiderte Edie.
    Mr. Trotter knallte die Tür hinter sich zu, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte sie herablassend an. “Ich würde vorschlagen, dass Sie unverzüglich damit beginnen, Miss Preston. Und zugleich verraten Sie mir bitte, warum ich Sie beide nicht auf der Stelle rauswerfen sollte.” Er warf einen verächtlichen Blick in Sams Richtung.
    Edie hob die Arme und ließ sie dann beschwichtigend sinken. “Sie haben ein Haus voller Kinder, die darauf warten, den Weihnachtsmann zu sehen. Wenn der nicht auftaucht, werden die Mütter mit ihnen in ein anderes Kaufhaus gehen, und dann machen Sie keinen Umsatz”, appellierte Edie an seinen Geschäftssinn.
    Sie mochte den neuen Geschäftsführer von Carmichael’s nicht sonderlich, aber sie bildete sich etwas auf ihre Fähigkeit ein, mit jedermann auszukommen. Mr. Trotter jedoch war nur schwer zufriedenzustellen, er führte ein hartes Regiment und glaubte eher an Bestrafung als an Motivation.
    Trotter streckte die Nase in die Höhe. “Mag sein, aber ich werde nicht zulassen, dass Sie mit dem
Weihnachtsmann
irgendwelche Sexspielchen in meinem Haus veranstalten. Und schon gar nicht, wenn Sie eigentlich arbeiten sollten.” Er tippte auf das Glas seiner Armbanduhr.
    Sexspielchen mit dem Weihnachtsmann? Edie blickte kurz zu Sam und schluckte schwer. Bis zum heutigen Tag hatte sie den Weihnachtsmann nicht im Mindesten erotisch gefunden, doch das hatte sich schlagartig geändert.
    Sam stellte sich mit wütendem Gesicht zwischen Edie und Mr. Trotter. “Hören Sie mal zu, Trotter, dieses Kostüm ist voller Flöhe. Das ist der Grund, warum ich hier in Unterhosen stehe. Das ist der Grund, warum ich diese Stiche auf meinem Körper habe, die Miss Preston dankenswerterweise gekratzt hat. Wenn Sie mir nicht
subito
einen neuen Anzug besorgen und damit aufhören, diese Dame hier zu bedrohen, dann werde ich den Vorfall dem Gesundheitsamt melden müssen.”
    “Das wagen Sie nicht”, schnaubte Trotter.
    Edie blinzelte in das Licht der Neonröhre und stellte fest, dass Trotter in diesem Augenblick genauso aussah wie der Grinch, der Weihnachten verhindern wollte – hochnäsig, verbittert, praktisch glatzköpfig. Sie hielt sich schnell den Mund zu, um nicht loszukichern.
    “Das werden wir ja sehen”, knurrte Sam und beugte sich drohend nach vorne. Edie war zwar schleierhaft, wie jemand in Unterhose bedrohlich wirken konnte, doch so war es. Sam strahlte die Gelassenheit eines Schwergewichtsboxers aus. “Und ich denke, Sie sollten sich bei Miss Preston entschuldigen.”
    “Entschuldigen? Wofür denn?” Trotters Augenbrauen zogen sich zu einem wütenden V zusammen.
    “Für Ihre Unterstellung, dass sie in ihrem Haus Sex hat.”
    Trotter grunzte. “Ich werde mich nicht entschuldigen.”
    Die beiden Männer starrten einander an, Auge in Auge, Zeh an Zeh. Sam ballte die Fäuste. Trotters Adamsapfel hüpfte. Keiner von beiden blinzelte.
    Edies Herz setzte einen Schlag aus. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Sam setzte sich für sie ein! Noch nie hatte das jemand für sie getan, und sie fand es zugleich aufregend und beängstigend, weil sie befürchtete, dass Trotter sie nun beide feuern würde. Sie brauchte diesen Job, um die Studiengebühren fürs nächste Semester zahlen zu können. Und auch Sam machte diese Arbeit sicher nicht aus reinem Vergnügen. Irgendwie musste es ihr gelingen, die Wogen wieder zu glätten.
    “Ist schon gut, Sam”, sagte sie ruhig. “Ich kann mir vorstellen, wie das hier gewirkt haben muss – Sie mit nichts an als Ihren Unterhosen und
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