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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield
Autoren: Jillian Hunter
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gerne auf einer Wiese heiraten." Er wirkte ein wenig verlegen, weil ihm klar wurde, dass er den beiden gerade eröffnet hatte, wie sehr er Chloe zur Frau wollte, ganz egal, was er dafür tun musste.
    Grayson wirkte nicht im Geringsten erstaunt. Vielleicht hatte seine faszinierende Jane ihn so verzaubert, dass er Dominic verstand. Heaths Reaktion war schwerer zu deuten. Er schien seine Gefühle nicht gerne zu zeigen.
    „Nun", sagte Heath, „ab dem Augenblick, an dem Emma angefangen hat, sich mit der Hochzeit zu beschäftigen, ist es völlig gleichgültig, was Chloes oder deine Wünsche sind."
    Dominic lachte. „Sollte ich jetzt Angst bekommen?"
    „Du solltest um dein Leben rennen", gestand Grayson.
    „Wo wir gerade vom Davonrennen sprechen", warf Heath ein, während er seine Zigarre anzündete, „wo, zum Teufel, ist Wolverton hin verschwunden? Ich habe erst vor ein paar Tagen erfahren, dass er in England ist, und jetzt hat er sich in Luft aufgelöst."
    Diese Bemerkung machte Dominic bewusst, was für eine kleine Gruppe Männer seinen Stand ausmachte. Sie gingen auf dieselben Schulen und zu denselben gesellschaftlichen Anlässen, zu Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen. „Er ist abgereist, um Frieden mit seinem Vater zu machen. Es dürfte eine interessante Wiedervereinigung werden, wenn man bedenkt, dass der alte Duke Adrian seit Jahren als Bastard bezeichnet. Er versprach, rechtzeitig zur Hochzeit wieder hier zu sein."
    „Wir sollten alle davonrennen", witzelte Grayson. „Auf einen langen Jagdausflug nach Schottland gehen und erst eine Stunde vor der Zeremonie zurückkehren."
    „Ich frage mich, wer von euch beiden mich zuerst zum Onkel machen wird", sinnierte Heath.
    Graysons breites Grinsen verriet ihn.
    „Du Teufel", sagte Heath lachend und senkte seine Zigarre.
    „Ich habe nichts gesagt." Grayson schüttelte ernst den Kopf. „Selbstverständlich bewahre ich die Geheimnisse der Familie - und Janes Arzt hat gesagt, dass es noch zu früh ist, um sich ganz sicher zu sein."
    Als Dominic sich erhob, um zu gehen, stellte er mit einem Blick auf die Uhr voller Überraschung fest, dass zwei Stunden vergangen waren. Es war ein seltsam angenehmes Gefühl, in die eng verbundene Familie Boscastle mit all ihren Freuden und all ihrem Leid aufgenommen worden zu sein. Es weckte Erinnerungen an die beiden Brüder, die er verloren hatte. Und er musste sich grinsend eingestehen, dass er diese Männer seltsamerweise beeindrucken und sich ihnen beweisen wollte. Er würde nicht den Rest seiner Tage ein unverantwortlicher Lebemann sein, nicht mit Chloe an seiner Seite. Und jetzt war sie für kurze Zeit zuhause, bis sie endgültig zu ihm kam. Hier war sie sicher und geborgen, bis er übernahm.
    „Gute Nacht euch beiden."
    „Haben wir dich abgeschreckt?", fragte Heath.
    „So leicht gelingt euch das nicht. Aber ..." Dominic zögerte an der Tür. „Nun, ich weiß, ich sollte das eigentlich nicht fragen, Grayson. Ich habe den schrecklichen Verdacht, dass ich weiß, was die Antwort sein wird - aber kennst du zufällig den Ausdruck ,Congreve-Raketen abfeuern'?"

EPILOG
    Chloe ertrank in einem Meer aus Frauenkleidung. Sie stand bis zu den Knien in den Promenadenkleidern, Schultertüchern, Korsetts und Unterröcken, die den Fußboden ihres Schlafzimmers bedeckten. Irgendwo in diesem beschämenden Durcheinander aus modischem Überfluss hatte sie ihr Tagebuch verloren. Ihre skandalösen Beichten durften keinesfalls in die falschen Hände geraten, wo sie doch kurz davor stand, eine respektable, verheiratete Frau zu werden.
    Es war der Tag vor ihrer Hochzeit, und die Schneiderin hatte gerade das Haus verlassen, nachdem sie noch eine letzte Änderung an Chloes Hochzeitskleid vorgenommen hatte - und das nur, weil Emma, die holde Diktatorin, beschlossen hatte, dass der Besatz aus belgischer Spitze an dem tief ausgeschnittenen Oberteil schief saß.
    „Um Haaresbreite", murmelte Chloe. „Wem wäre das schon aufgefallen?"
    Und mitten in dem Tumult wegen der Änderung hatte sie ihr Tagebuch mit all seinen unaussprechlichen Geheimnissen verloren.
    Jane steckte den Kopf in das Zimmer. „Dein Dominic ist unten, Chloe. Wollt ihr für eine Stunde in den Park gehen?"
    „Warum sollten wir in den Park gehen?", fragte Chloe. „Mein Zimmer ist ein regelrechter Dschungel. Wir könnten tagelang hier umherwandern, ohne von irgendjemandem entdeckt zu werden. Wir ... "
    Sie wandte sich vom Kleiderschrank ab, weil ihr bewusst wurde, dass Jane bereits
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