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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield
Autoren: Jillian Hunter
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mit Sicherheit sagen, dass der Skandal hinter uns liegt?"
    Er lachte teuflisch. „Ich fürchte, dieser Skandal wird uns ewig anhaften. Die Legende des Geistes von Stratfield wird in den kommenden Jahren nur noch weiter wachsen."
    „Willst du mir damit sagen, dass sich sein böses Benehmen weiter verschlechtern wird?"
    „Nicht direkt. Aber die Menschen werden schwören, dass man Stratfields Geist sah, wie er sein eigenes Skelett durch die Galerie trug."
    Chloe lächelte. „Ich habe ihn mit eigenen Augen auf dem alljährlichen Maskenball gesehen. Dort war er als Straßenräuber verkleidet. Er ist ein recht lebendiger Geist."
    Dominic zog sie an sich. „Die genauen Hintergründe und Einzelheiten werden mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Vielleicht wird man unsere Geschichte ausschmücken. Aber eine Tatsache wird unbestritten bleiben: Ganz egal, ob er nun ein Sterblicher oder ein Geist ist. Viscount Stratfield hat sich in eine äußerst wundervolle junge Dame aus London verliebt."
    Einige Stunden später kehrte er beschwingt zu seinem Stadthaus zurück. Dort warteten tausend verschiedene Verpflichtungen auf ihn. Der Abend war vergangen, bevor er recht wusste, wie. Und immer noch häuften sich auf seinem Schreibtisch die Papiere: offizielle Erkundigungen nach Samuel, ein Brief vom Vorstand der East India Company und immer neue Kondolenzbriefe, da die Geschichte von dem Mordkomplott gegen ihn in der Stadt langsam die Runde machte. Inzwischen hatte die Nachricht von Edgars Verrat mit Sicherheit auch jene geheimen Kontaktpersonen erreicht, die mit ihm zusammen England verraten hatten. Wenn sie sich nicht schon längst zerstreut und versteckt hatten.
    Er horchte auf, als die Schlafzimmertür hinter ihm quietschend aufging. Kaum zu glauben, dass es bereits Mitternacht war. Eine Pistole lag unter dem Durcheinander auf seinem Schreibtisch - würde er sie brauchen?
    Die Geräusche in seinem Londoner Haus waren schwerer einzuordnen als die auf seinem Landsitz, aber an den vorsichtigen Schritten hinter ihm war etwas, das all seine Sinne vibrieren ließ ... In freudiger Erwartung.
    Der würzige Duft von Chloes Seife drang verführerisch durch den Raum und weckte den sinnlichen Eroberer in ihm. Dominic hätte ihren Duft überall erkannt und sprach stets aufs Neue darauf an. Er hörte, wie ihr seidengefütterter Mantel zu Boden glitt. Ein Schauer rohen Verlangens lief ihm über den Rücken. Was für eine köstliche Überraschung!
    Mit einem zufriedenen Lächeln lehnte er sich zurück. „Ich hoffe sehr, dass du nicht alleine bei Nacht ausgegangen bist, Chloe."
    „Jane hat mich in der Kutsche hergebracht."
    Er stand auf und blickte aus dem Fenster. Die Marchioness winkte ihm fröhlich aus der Kutsche zu, doch noch bevor er darauf reagieren konnte, verschwand das Gefährt mit dem Wappen an der Tür in den Straßen Londons.
    Mit einem ungläubigen Lachen wirbelte er herum. „Und wie beabsichtigst du, heute Nacht wieder nach Hause zu kommen, ohne dass ich dich begleite?"
    „Gar nicht."
    „Dann - hast du vor, die Nacht hier zu verbringen?"
    Sie kam auf ihn zu. Ihre blauen Augen funkelten - verführerisch, verrucht. „Was ist los, Stratfield? Ist es denn nur dir gestattet, als ungeladener Gast zu erscheinen?"
    Dominics Herz begann, wie wild zu schlagen. Ein Blick in ihr Gesicht reichte, um zu erkennen, dass ein Abend allein mit Chloe in dieser Stimmung das Risiko mehr als wert wäre, sich später vor ihren Brüdern rechtfertigen zu müssen. Er konnte ihr nicht widerstehen, würde ihr für den Rest ihres gemeinsamen Lebens nichts abschlagen können. „Werden deine Geschwister nicht außer sich vor Sorge sein, wenn sie feststellen, dass    du    fort    bist?"
    „Hmmm." Sie begann, mit geschickten Fingern sein frisches weißes Leinenhemd aufzuknöpfen. Ihm wurde heiß vor Erregung. „Jane hat mir versprochen, sich um sie zu kümmern."
    Seine Sinne waren von ihrem leichten Duft erfüllt. Wie er ihre Berührung liebte. „Sie ist eine sehr mutige Frau, diese Jane."
    Chloe lächelte ihn an. Ihre Stimme war gefühlvoll und belegt. „Man muss schon mutig sein, um in meine Familie einzuheiraten."
    „Ich glaube, das wusste ich."
    „Wenn nicht, ist es jetzt zu spät. Ich liebe dich, Dominic."
    Er legte die Hände um ihre Taille und zog ihren zarten Körper an sich. Es war zu spät. Dominic hatte sein Herz an dem Tag an Chloe verloren, an dem er sie aus der Pfütze befreit hatte. Er hatte auf der Stelle gewusst, dass er
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