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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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übererfüllt worden. Er hatte zwei voll zugelassene Assistenten, die an abwechselnden Tagen während der Schulzeit arbeiteten, und Route und Zeitpunkt ihrer mäandrierenden Rundgänge wurden von ihm willkürlich und unregelmäßig festgesetzt. Er ernannte liebe, brave Schüler zu Schülerlotsen, und bei besonderen Anlässen ernannte er liebe, brave Schüler zu Parkwächtern.
    Außerdem gab er mir preis, daß er in einer kleinen separaten Wohnung ganz hinten im Naturwissenschaftlichen Flügel schlief, gleich beim Haupteingang, und daß seine nächtlichen Patrouillengänge gleichfalls irregulären Mustern folgten. Er informierte mich, er sei im Dienst und auf dem Schulgelände zum Tragen einer Waffe berechtigt, welche er in Verfolg obengenannter Pflichten zweimal abgefeuert habe, beide Male in die Luft und beide Male, um je einen Kfz-Diebstahl zu verhindern. Soso. Es sah ganz so aus, als wäre der Leutnant doch ein toller Hecht, so daß oben erwähnte Möglichkeit Nr. (2) übrigblieb — und damit ein ganz anderes Paar Schuhe.
    »Toll«, sagte ich, als er nicht mehr ganz so viel Druck auf dem Zeiger hatte. »Ich wär froh, wenn mein Job so aufregend wäre wie Ihrer.« Daraufhin gab er seinem höflichen Interesse an meinem Job Ausdruck, und ich erzählte ihm ein bißchen von meiner langweiligen Beschäftigung, daß sie ein einsamer Ein-Mann-Job ist, deutete an, daß Computerdiebstahl oft in Einkaufsabteilungen anzutreffen sei (ein astreiner irreführender Hinweis, dem er nachgehen konnte, wenn er wollte, ohne Schaden anzurichten), dann verabschiedete ich mich und nahm vieles mit, worüber sich nachzudenken lohnte. Zum Beispiel gab mir Devs bemühte Beinarbeit zu denken.
    Zehn Minuten später hatte Miss Shirley mich in ein leeres Büro gestopft, zwei Büros von ihrem Büro entfernt. Sie sagte mir, welche Sprache der Computer auf dem im übrigen leeren Schreibtisch sprach, und fragte mich, ob ich sie auch sprach.
    »Un poco«, sagte ich bescheiden. »Es reicht gerade, um was zu trinken zu bestellen und was zu essen zu kriegen.«
    »Ha ha«, sagte Miss Shirley.
    Während sie fort war, um einige Programme zu holen, die ich mir gewünscht hatte, machte ich Lockerungsübungen, und als sie zurückkam und die Programme an ihre Brust drückte wie ein kleines Mädchen ihre Schulbücher, fragte ich sie: »Ich weiß, es ist unwahrscheinlich, aber sind Sie zufällig Marie Wilsons Tochter?«
    Sie sagte, nein, sie sei die einzige Tochter von Mr. und Mrs. Shirley, und wer ist überhaupt Marie Wilson? Dann ließ sie mich mit meinem mühseligen Tagewerk allein.
    Ich knipste an, gab mich zu erkennen und fragte den Computer, ob es bei St. Stephen’s ein Kadettenkorps gab.
    Gab es.
    Ich bat den Computer um eine Mitgliederliste.
    Gab er mir.
    Ich bat um einen Ausdruck derselben; er ratterte mir einen runter. Ich fragte den Computer, ob es bei St. Stephen’s einen Sportschützenverein oder sowas Ähnliches gab. Gab es, und der Computer verpflichtete mich mit einer Mitgliederliste: Stellvertretender Vorsitzender M. Devlin. Die Namen von sieben Schülern erschienen auf beiden Listen. Ich bat um und erhielt sofort einen Ausdruck der Namen, Adressen und Telefonnummern dieser sieben, indem ich eine Querverbindung zur Schüler-Stammrolle herstellte. Ist Fortschritt nicht etwas irre Schönes?
    Wo ich gerade dabei war, las ich Devs Akte durch; sie sagte mir wenig, was ich nicht bereits wußte, aber ich sah und notierte, daß er, als er sich zum erstenmal bei St. Stephen’s beworben hatte, einen gewissen Sheriff W. B. Gutes aus Modesto, Kalifornien, als Referenz und früheren Arbeitgeber angegeben hatte. Außerdem lernte ich für Notfälle Miss Shirleys Privatnummer auswendig. Bereit sein ist alles, oder? Wenn Macbeth zeit seines Lebens jemals etwas Wahreres gesagt hat, dann habe ich jedenfalls noch nichts davon gehört.
    Viel konnte ich bis Schulschluß nicht mehr tun, also knipste ich aus, räumte auf, brachte Miss Shirley alles, was ich mir von ihr geliehen hatte, zurück und fragte sie, ob ich mir ihre Schreibmaschine eine Sekunde lang ausleihen könne. Sie seufzte tief und klimperte mich heftig mit ihren blauen Augen an; vielleicht kam ich bei ihr ja doch voran.
    »Hören Sie zu, Sie Blödmann«, sagte sie. Vielleicht kam ich bei ihr doch nicht voran. »Nehmen Sie den Drucker, dazu ist er da. Er druckt.«
    »Danke«, sagte ich schwach. Ich ging zurück ins leere Büro, knipste an und gab ein Resumé meiner bisherigen Arbeit sowie meine Pläne

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